Lewandowski gegen Pizarro: Der Kalte und der Coole

Das Pokal-Halbfinale zwischen Bayern und Bremen ist auch das Duell der Tormaschinen. Die AZ vergleicht Claudio Pizarro und Robert Lewandowski.
Maximilian Koch |
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Duell der Torjäger im Pokal-Halbfinale: Der ewige Claudio Pizarro (r., 37) im Dress von Werder Bremen und Bayerns Robert Lewandowski (27).
dpa/AZ Duell der Torjäger im Pokal-Halbfinale: Der ewige Claudio Pizarro (r., 37) im Dress von Werder Bremen und Bayerns Robert Lewandowski (27).

München - Es ist dieses schelmische Lächeln, das Pep Guardiola und der FC Bayern wohl am meisten fürchten, weil sie genau wissen, was es bedeutet: Claudio Pizarro ist gut drauf – und damit eine Gefahr für jeden Gegner. Auch für seinen Ex-Klub.

"Achtung", sagt Guardiola deshalb vor dem Pokal-Halbfinale an diesem Dienstag gegen Werder Bremen (20.30 Uhr/ARD, Sky und im AZ-Liveticker): "Er ist einer der besten Mittelstürmer, die ich trainiert habe, Wahnsinn im Strafraum. Mit 36 hat er noch diese Leidenschaft." Man möge es Guardiola verzeihen, dass er Pizarro ein Jahr jünger macht, als er tatsächlich ist. Kann passieren bei der aktuellen Topform des Peruaners, des 37-Jährigen, der am Samstag beim 3:2 gegen Wolfsburg seinen 102. Bundesliga-Treffer für Werder erzielte und damit zum Rekordtorschützen aufstieg.

Lesen Sie hier: Guardiola warnt vor Werder Bremen

Als er nun vor den Kameras steht, hat er dieses gefährlich-schelmische Grinsen im Gesicht und sagt: "Wir kommen mit großer Moral und großem Schwung nach München." Pizarro will ein "großes Spiel" zeigen und seinen deutlich jüngeren Kollegen erklären, "wie geil ein Finale in Berlin ist." Denn natürlich weiß Pizarro, wie sich das anfühlt: Sechsmal hat der den Cup gewonnen (fünfmal mit den Bayern, einmal mit Werder). Er ist der aktive Spieler mit den meisten Toren im Pokal (30) – und damit Werders wichtigste Waffe.

Sogar Bayerns Robert Lewandowski (15 Tore in 26 Spielen) kann bei dieser Bilanz nicht mithalten. Der 27-jährige Pole, der am Samstag mit zwei Treffern gegen Schalke seine vier Spiele dauernde Torkrise beendete, wird von Guardiola wohl erneut eine Chance in der Startelf erhalten. Das große Torjäger-Duell mit Pizarro, das beim 0:5 der Bremer vor einem Monat in der Liga wegen Pizarros Muskelverletzung noch ausgefallen war, wird endlich steigen.

Lesen Sie hier: Wie spielt der FC Bayern gegen Werder Bremen?

Welcher Stürmer dem Gegner größere Sorgen bereitet? Die AZ vergleicht Pizarro und Lewandowski.

 

1. Der Typ

 

Pizarro ist der Coole, Lewandowski der Kalte: Die beiden Angreifer könnten kaum unterschiedlicher sein. Der Peruaner ist der Fan-Liebling bei Werder, sympathisch, ein Schlitzohr und Lausbub, er sucht die Nähe zum Publikum, spielt mit ihm. Neben Franck Ribéry ist er wohl der Star in der Liga, der während einer Partie am besten gelaunt ist und das auch zeigt. Der weiß, dass das Leben auch außerhalb des Platzes süß schmecken kann. Das kommt an.

So können Sie die Bayern gegen Bremen live sehen

Ganz anders Lewandowski, der Perfektionist, der Asket, der Athlet, der kompletteste Stürmer Europas, der Mann mit dem genauen Karriereplan, der ihn irgendwann zum Weltfußballer machen soll. Wenn nicht beim FC Bayern, dann vielleicht ja irgendwann bei Real Madrid? Eine so enge Verbindung zum Publikum wie Pizarro wird der Pole wohl nie anstreben.

 

2. Der Teamplayer

 

Pizarros Wert für die Werder-Mannschaft lässt sich nicht nur an Toren bemessen. Er ist auch Leitfigur, Ratgeber, Vorbild, für Sturmkollege Anthony Ujah "Inspiration".

Lesen Sie hier: Werder fährt entspannt zu den Bayern

Lewandowski gehört im Bayern-Team zu den herausragenden Einzelkönnern. Mit seinen Toren, Vorlagen und seiner Fähigkeit, Bälle im Sturmzentrum zu behaupten, ist er eigentlich unverzichtbar. Ein Anführer wie Thomas Müller, Philipp Lahm oder Manuel Neuer ist er aber (noch) nicht. Sein Wert für die Bayern beschränkt sich auf den sportlichen Bereich.

 

3. Der Torjäger

 

In dieser Pokalsaison agierte Pizarro bislang effektiver als Lewandowski: Alle 60 Minuten war der Bremer direkt an einem Treffer beteiligt (zwei Tore, eine Vorlage), Lewandowski brauchte für ein Tor 120 Minuten. Insgesamt liegt aber der Bayern-Stürmer im Baller-Ranking dieser Spielzeit vorne: In 44 Partien gelangen ihm sagenhafte 45 Torbeteiligungen, Pizarro in 27 Spielen dagegen "nur" 19. Was Treffer im Bayern-Dress angeht, muss Lewandowski allerdings noch aufholen: 63 Mal traf er bislang in 93 Spielen seit seinem Wechsel 2014 aus Dortmund, Pizarro 125 Mal in 327 Spielen. Und am Dienstagabend?

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