Kult-Kicker Sailer: "Vidal würde der Bart gut stehen"
AZ: Herr Sailer, Sie sind bekannt dafür, nach den Spielen Tänze in der Kabine aufzuführen. Mal ganz ehrlich: Mit was dürfen Ihre Kollegen rechnen, wenn Darmstadt gegen Bayern gewinnt?
MARCO SAILER: Ich glaube, so einen Tanz hätte die Welt noch nicht gesehen. Es würde auf jeden Fall etwas ganz Wildes sein. Vielleicht stelle ich mich dann sogar mal auf eine kleine Erhöhung (lacht). Aber der Sieg gegen Bayern ist alles andere als eingeplant, deshalb werde ich nichts einüben. Das würde dann ganz spontan kommen.
Nach dem Erfolg gegen Leverkusen gab es zuletzt auch mal ein Sieger-Bierchen im Bus. Wird die Schlagzahl erhöht, wenn auch gegen Bayern die Überraschung gelingt?
Nein, da muss man zurückhaltend bleiben. Eins können wir uns aber gönnen.
Darmstadt hat gegen Leverkusen gewonnen, gegen Schalke gepunktet. Die Liga wird Darmstadt nun nicht mehr unterschätzen. Macht das die Aufgabe für Ihr Team schwerer?
Ich gehe trotzdem davon aus, dass uns noch einige Mannschaften ein bisschen unterschätzen werden. Es sind ja erst vier Spiele gespielt. Natürlich sind wir megastolz auf die vier Punkte auswärts. Dennoch werden wir weiter der Underdog sein. Aber in der Rolle fühlen wir uns wohl.
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Kommen die Bayern vielleicht sogar zur rechten Zeit – unmittelbar nach der Champions-League-Reise?
Ich glaube, es gibt keinen guten Zeitpunkt, gegen Bayern zu spielen (lacht). Die haben ja auch genug Selbstvertrauen. Die Mannschaft hat so eine Qualität, die lassen sich nicht von einer Reise nach Piräus beeinflussen.
Können Sie schon ein bisschen was von der Taktik verraten: Wie wollen Sie Bayern gefährlich werden?
An unserer Spielweise wird sich nichts ändern: Wir werden Gas geben, die Räume eng machen, versuchen die Zweikämpfe zu gewinnen. Also eklig für den Gegner sein. Das können wir. Das liefern wir jede Woche ab. Wir wollen wieder über die 100 Prozent hinauskommen. Nur so haben wir eine kleine Chance, gegen Bayern etwas zu holen.
Auf welchen Bayern-Star achten Sie besonders?
Die ganze Offensivreihe mit Costa, Müller, Lewandowski und Götze ist gefährlich, da können wir nur als Einheit bestehen.
Was überwiegt bei Ihrer Mannschaft – Respekt oder pure Vorfreude auf das Spiel gegen Bayern?
Eindeutig die Vorfreude. Wir können das Spiel genießen, wir Freude uns alle auf ein ausverkauftes Stadion, auf einen super Gegner. Wir haben Jahre auf dieses Spiel hingefiebert. Ich glaube, das haben wir uns auch verdient.
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Wird in der Trainingswoche irgendwas anders gemacht als sonst?
Nein, wir machen alles so wie sonst. Natürlich schauen wir uns die Bayern ganz genau an, das Champions-League-Spiel in Piräus haben wir verfolgt.
Kommen wir zu Ihrem Bart: Wäre ein Sieg gegen Bayern nicht der perfekte Zeitpunkt, um die Schere anzusetzen?
Das ist komplett ausgeschlossen (lacht). Wenn es zu einem Punktgewinn kommen sollte, wäre das ja eine Bestätigung, dass ich mit dem Bart alles richtig mache.
Also gibt es keinen genauen Plan, wann er abkommt?
Das wird dann irgendwann aus persönlichen Gründen passieren, wenn der Bart mich stört oder meine Freundin. Aber aktuell kommen wir beide gut klar mit ihm (lacht). Wenn er mal abkommt, darf meine Freundin das machen. Das habe ich versprochen. Und dann wird er für einen guten Zweck versteigert.
Gibt es denn jemanden, der den Bart nicht mag?
Meine Mutter ist nicht so glücklich damit. Aber sie hat sich mittlerweile arrangiert. Man muss ja auch nicht immer machen, was die Mutti mag.
Welchen Bayern-Spieler könnten Sie sich denn mit einem solchen Bart vorstellen?
Ich glaube, Vidal würde so ein Bart gut stehen.
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