Krise geht weiter: Bayern-Stars enttäuschen auch bei der DFB-Elf
Leipzig - Selbstvertrauen tanken, um dann mit dem Verein wieder voll durchzustarten: So lautete zumindest der Plan der Bayern-Spieler, die sich nach vier sieglosen Liga-Spielen in Folge aktuell in der Krise befinden.
Aufgegangen ist der Plan nicht – im Gegenteil: Am Freitagabend setzte es für die deutsche Nationalmannschaft eine herbe 0:1-Niederlage gegen Ungarn. Überzeugen konnte dabei kein deutscher Spieler so wirklich, auch nicht der vielzitierte "Bayern-Block".
Bayern-Spieler enttäuschen gegen Ungarn
Vor allem die Offensive blieb dabei blass: Serge Gnabry (AZ-Note 4) erlebte einen enttäuschenden Abend, ihm gelang so gut wie nichts. In der aktuellen Form ist der Angreifer, der zur Halbzeit ausgewechselt wurde, kein Kandidat für die WM-Startelf. Auch Thomas Müller (AZ-Note 4) konnte nicht die erhofften Impulse im Angriffsspiel setzen. Leroy Sané (AZ-Note 3) war zwar bemüht, schoss einige Male aufs Tor – wirklich Überzeugendes war aber auch hier nicht dabei. Gleiches gilt für Jamal Musiala (AZ-Note 3), der als Joker in die Partie kam.

Bester Bayer war noch Joshua Kimmich (AZ-Note 3) im defensiven Mittelfeld, doch auch er konnte gegen Ungarn nichts Zählbares liefern. "In der ersten Halbzeit haben wir gar nicht stattgefunden, da haben wir alles vermissen lassen", sagte der Sechser nach der Partie im ZDF.
Sein Bayern-Teamkollege Thomas Müller sah gar einen Zusammenhang zwischen Verein und Nationalmannschaft – die Probleme "vieler" Spieler in deren Bundesliga-Vereinen seien zu sehen gewesen. "Es war auch so, dass wir manchmal unbedrängte Fehler gemacht haben, das hat fast alle Spieler betroffen", erklärte Müller, der den mit Corona infizierten Manuel Neuer als Kapitän vertreten hatte. Und weiter: "Man hat bei vielen gemerkt, dass die Phase im Verein nicht die Leichteste ist. Wir haben nicht die Power auf den Platz bekommen."
Am Montag spielt Deutschland gegen England
Durch die Niederlage gegen Ungarn kann die Mannschaft von Hansi Flick nicht mehr die Nations-League-Gruppe gewinnen, durch das 0:1 der Engländer in Italien im Parallelspiel aber immerhin auch nicht mehr absteigen. Am Montag in Wembley, wenn die Partie gegen die "Three Lions" ansteht, geht es für beide Mannschaften also um gar nichts mehr.
"Wir stehen relativ argumentlos da, aber das Trainerteam und wir als Mannschaft stehen zusammen", sagte Müller. "Wir wissen um die Situation, es wird viele Berichte geben. Aber da müssen wir darüberstehen und das Konzept weiter verfolgen, das der Trainer vorgibt."
Bleibt abzuwarten, wie sich die Bayern-Stars in Wembley schlagen – und mit einem Sieg möglicherweise doch noch etwas Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben gegen Leverkusen und Dortmund sammeln können. Bei einer erneuten Pleite versinken Müller, Kimmich und Co. jedoch wohl noch weiter in der Krise...