Kovacs Déja-vu: Ex-Bayern-Coach macht in Monaco die gleichen Fehler

Der Trainer wird bei Monaco entlassen. Die Vorwürfe gegen ihn sind die gleichen wie einst in seiner Bayern-Zeit. Kein Dank zum Abschied.
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Aus bei AS Monaco nach nur eineinhalb Jahren: Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac.
Aus bei AS Monaco nach nur eineinhalb Jahren: Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac. © Uwe Anspach/dpa

Sechs dürre Zeilen zum Abschied - das war's. Nicht mal für ein "Dankeschön" war in dem Statement der AS Monaco auf der Vereins-Internetseite zur Entlassung von Trainer Niko Kovac Platz.

Das kaltherzige Ende war wohl kein Zufall. Der frühere Coach des FC Bayern dürfte im Fürstentum weniger an der sportlichen Situation als an internen Zerwürfnissen gescheitert sein.

Schon beim FC Bayern lief's nicht

Wie schon im Herbst 2019 in München, als Kovac den Rückhalt der Mannschaft verloren hatte. Damals wurde sein fehlender taktischer Plan genauso kritisiert wie der Umgang mit einigen Spielern. Hansi Flick übernahm und führte Bayern zu sieben Titeln in 18 Monaten. In Monaco erlebte Kovac nun ein Déjà-vu.

"L'Équipe" berichtet von "quasi-militärischem" Führungsstil

Medienberichten zufolge soll sich der Kroate nicht nur mit dem Vorstand wegen Personalentscheidungen überworfen, sondern auch mit Teilen der Mannschaft verkracht haben.

Schwieriges Verhältnis in seiner Zeit beim FC Bayern: Kovac und"Notnagel" Thomas Müller.
Schwieriges Verhältnis in seiner Zeit beim FC Bayern: Kovac und"Notnagel" Thomas Müller. © firo Sportphoto

Die französische Sportzeitung "L'Équipe" berichtete von einem "quasi-militärischen" Führungsstil, der vor allem für jüngere Spieler ein Problem gewesen sein soll.

Sportlich hatte Kovac das Team um Nationalspieler Kevin Volland und Torhüter Alexander Nübel zuletzt wieder in die Spur gebracht, drei der vergangenen vier Ligaspiele wurden gewonnen. Lediglich Tabellenführer Paris St. Germain (0:2) war in diesem Zeitraum zu stark gewesen.

Kein guter Start ins neue Jahr für Nico Kovac

Doch auch das rettete Kovac den Job nicht. Bereits am vergangenen Donnerstag wurde der 50-Jährige von seinem Aus unterrichtet, am Neujahrstag machte Monaco die Trennung offiziell.

Wie die französische Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf Quellen innerhalb des Vereins berichtet, soll der Belgier Philippe Clement die Nachfolge antreten. Der 47-Jährige ist seit 2019 Cheftrainer des belgischen Meisters FC Brügge.

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Auf eine starke letzte Rückrunde folgte diese Saison das CL-Aus

Kovac hatte Monaco in seiner Premierensaison 2020/21 dank einer starken Rückrunde auf Rang drei geführt. Doch in dieser Spielzeit gab es einige Rückschläge, darunter auch das Play-off-Aus in der Champions League gegen Schachtjor Donezk.

Unüberlegte Aussagen sorgten beim FC Bayern für die Kündigung

Bei Bayern hatte sich Kovac einst mit unglücklichen Aussagen selbst ins Abseits manövriert. Über Thomas Müller, den der Coach zum Ersatzspieler gemacht hatte, sagte Kovac etwa: "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen."

Es war ein Satz, der sein Bayern-Ende einleitete.

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  • Südstern7 am 02.01.2022 21:16 Uhr / Bewertung:

    Es ist aber auch der Spielstil von Kovac, der irgendwann "genug" ist:
    Ich saß im Stadion vor Jahren in der Nähe von Kovacs Coaching-Zone und konnte ihn gut beobachten. An diesem Tag lief es nicht. Kein Tempo, keine Ideen. Man quälte sich gegen eine Maurertruppe, die selten die Mittellinie überschritt. Nur ein Tor konnte entkrampfen!
    Endlich fiel das ersehnte Tor und tatsächlich agierte das Team nun wie befreit und drückte auf das 2:0. Martinez zum Beispiel eroberte einen Ball und trieb ihn vehement nach vorne, verlor die Kugel am gegnerischen Sechzehner, setzte aber nach fast bis zur Grundlinie. Er wollte es nun erzwingen.

    Da hatte er aber die Rechnung ohne Kovac gemacht. Der zitierte ihn zu sich und las ihm die Leviten. Pressing verboten! Sie mussten den Ball schieben und durften kein Risiko eingehen. Statt nachzusetzen und dem nun verunsicherten Gegner den "Rest zu geben", verordnete er Sicherheitsfußball. Kovac hatte Angst vor diesem harmlosen Gegner.

    P.S.: es ging 1:1 aus zwinkern

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