Knackpunkt Geld: Der FC Bayern befindet sich im Sané-Dilemma

Leroy Sané hat sich längst bei anderen Topklubs wie dem FC Liverpool in den Fokus gespielt. Das erhöht den Druck auf den FC Bayern: Eine teure Verlängerung – oder der Stürmer geht ablösefrei.
Krischan Kaufmann
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
9  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Neben Harry Kane ist Leroy Sané aktuell der bestimmende Spieler in der Offensive des FC Bayern – aber wie lange noch?
Neben Harry Kane ist Leroy Sané aktuell der bestimmende Spieler in der Offensive des FC Bayern – aber wie lange noch? © imago

München - Sané oder nicht Sané? Diese beinahe schon shakespearhafte Frage muss sich der FC Bayern womöglich schon im kommenden Sommer stellen. Spätestens dann stehen intensive und – Stand heute – ziemlich ergebnisoffene Vertragsverhandlungen mit dem 27-jährigen Nationalspieler an, dessen aktuelles Arbeitspapier noch bis 2025 läuft.

Das Problem dabei: Will der Rekordmeister den offensiven Freigeist halten, wird er sich finanziell strecken müssen. Denn die Extraklasse, die Sané nun schon seit geraumer Zeit und vor allem endlich auch konstant auf den Platz zaubert, ist längst auch schon anderswo registriert worden. Beispielsweise bei Jürgen Klopp und dem FC Liverpool. Für den Klub aus der englischen Premier League und seinen deutschen Trainer ist Sané das Transferziel Nummer eins, sollte es LFC-Star Mohammed Salah (31) nach Saudi-Arabien ziehen.

Endlich Schlüsselspieler: Leroy Sané brauchte beim FC Bayern einen langen Anlauf

Ein Wechsel, der aus Klopp-Sicht absolut Sinn ergeben würde, schließlich könnte Sané den Ägypter im Liverpool-System fast eins zu eins ersetzen: Salah kommt in dieser Saison bislang auf zehn Tore und vier Vorlagen in 16 Pflichtspielen, bei Sané sind es neun Treffer und sieben Assists in 18 Pflichtspielen. Nie war der Außenstürmer in seiner Zeit bei Bayern besser. Das liegt vor allem an seiner privaten Situation: Mit Freundin Candice Brook und Tochter Rio Stella und Sohn Milo ist der Nationalspieler in München endgültig angekommen, fühlt sich hier mit seinem privaten Umfeld endlich heimisch. 

2020 als Top-Transfer von Manchester City gekommen, hat Sané allerdings auch einen langen Anlauf gebraucht, bis er zu diesem unersetzlichen Leistungsträger wurde, auf den man in München eigentlich von Anfang an gehofft hatte.

Der Außenstürmer bestimmt im Moment zusammen mit Harry Kane die Offensive des FC Bayern, sorgt während des Spiels oft für die Schlüsselszenen – und die wichtigen Tore. Auch fällt auf, dass die Mitspieler ihn aktuell noch mehr suchen als früher, weil sie mittlerweile gemerkt haben, wozu ein selbstbewusster und in sich ruhender Sané in der Lage ist. Irres Tempo gepaart mit grandioser Technik und dem Mut, auch selbst abzuschließen - all das macht den Turbodribbler aktuell zum wohl besten Sané aller Zeiten im Bayern-Trikot.

Lesen Sie auch

Nicht nur Leroy Sané: Für den FC Bayern stehen teure Vertragsverlängerungen an

Die Bayern wissen jedenfalls, was sie an ihrem Offensiv-Star haben: "Natürlich würde ich mir wünschen, dass Leroy lange bei uns bleibt, keine Frage", sagt Präsident Herbert Hainer erst kürzlich im großen AZ-Interview.

Für Bayerns neuen Sportdirektor Christoph Freund wird Sané zur vielleicht schwersten Prüfung. "Er ist einer der Spieler, auf die wir die Zukunft der Mannschaft aufbauen wollen", sagte der Österreicher der "Sport Bild" und entkräftete dabei das Gerücht, dass es noch keine Gespräche mit Sanés Berater gegeben habe.

Der  ehemalige Schalker stellt sich ein langfristiges Arbeitspapier (angeblich drei bis vier Jahre) vor – und natürlich verbesserte Bezüge. Dabei gehört Sané mit knapp 20 Millionen Euro schon längst zur Riege der Topverdiener an der Säbener Straße. Selbst Harry Kane soll "nur" rund vier Millionen Euro mehr verdienen. Zudem stehen noch weitere (teure?) Vertragsverlängerungen (Joshua Kimmich, Thomas Müller, Manuel Neuer, Alphonso Davies, Sven Ulreich) an.   

Der FC Bayern muss also auf ein weiterhin ausbalanciertes Gehaltsgefüge achten – aber für die Bosse mindestens genauso wichtig: Leroy Sané –  und schon gar nicht in dieser Form – darf den Klub niemals ablösefrei verlassen...

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
9 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 17.11.2023 12:56 Uhr / Bewertung:

    " Das Problem dabei ...", erklärt die AZ.

    Das Problem dabei ist eigentlich, dass es kein Problem gibt. Der Vertrag von Sané läuft noch eineinhalb Jahre, der FC Bayern kann sich also sicher sein, dass man mit diesem Leistungsträger auch in der nächsten Saison planen kann. Ist das nicht großartig? Ein Problem wäre es, wenn man Sané unter Vertrag hätte und sich kein anderer Verein für ihn interessieren würde, weil dieser nix auf die Reihe kriegt. So aber geben sich die Interessenten die Klinke in die Hand. Was für ein wunderbarer Status Quo beim FC Bayern.

    Übrigens: Ob Sané dann, sollte er nicht verlängern, tatsächlich ablösefrei geht wird das den FC Bayern nicht nachhaltig erschüttern. Oder wir nehmen den Hamann als Finanzexperten. Die hat ja vor einigen Tagen ein Rechenexempel ausbaldowert. Ich denke wir sollten uns nicht auf eine Bilanz mit Soll und Haben einlassen, Experte, von was auch immer, hin oder her.

  • am 18.11.2023 09:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Und angesichts Hunderten von Millionen Euros „Bargeld“Reserven des finanziell gesündesten Fußballvereins der Welt kann man Ihrem Kommentar nur zu 100% beipflichten.

  • TiSch am 17.11.2023 11:25 Uhr / Bewertung:

    "2020 als Top-Transfer von Manchester City gekommen, hat Sané allerdings auch einen langen Anlauf gebraucht, bis er zu diesem unersetzlichen Leistungsträger wurde, auf den man in München eigentlich von Anfang an gehofft hatte."

    Man hat weniger als 50 Millionen für Sane bezahlt, wenn ich mich recht erinnere. Das sind keine 200 Millionen die man für Salah bezahlen müsste oder 100 Millionen wie für Harry Kane. Insofern war die Erwartungshaltung am Anfang vielleicht auch zu hoch. Natürlich brauchte Sane erstmal eine Anlaufzeit, er hatte vorher ja auch einen Kreuzbandriss und dann die große Umstellung mit dem neuen Umfeld.

    Fakt ist: er fühlt sich wohl und möchte gerne sicher bleiben, wenn der Rest, also auch die Bezahlung stimmt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.