Klopp zu Liverpool – weil Pep bleibt?

Der Ex-BVB-Coach stellt sich als „The Normal One“ vor. Der Wechsel könnte ein Indiz sein, dass Guardiola doch bei Bayern verlängert.
Patrick Strasser |
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Bleibt er über 2016 hinaus? Bayern-Trainer Pep Guardiola. Endlich ein Roter: Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool, bei seiner Vorstellung.
dpa/az Bleibt er über 2016 hinaus? Bayern-Trainer Pep Guardiola. Endlich ein Roter: Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool, bei seiner Vorstellung.

Liverpool/München - So gewinnt man Herzen. Mit einem Satz, mit einer schlauen Referenz. In sieben Tagen erst steht Jürgen Klopps erstes Punktspiel mit dem FC Liverpool an, gepunktet aber hat der 48-Jährige schon bei seiner Antrittspressekonferenz am Freitag.

Ob spontan oder geplant – mit fünf Worten hat sich der ehemalige Dortmund-Coach einen Spitznamen verpasst, ein Prädikat. „I am the Normal One.“ Und das in der Arbeiterstadt Liverpool. Nie und immer wird ihm das um die Ohren fliegen. Der exzentrische und egozentrische José Mourinho hatte sich selbst vor Jahren als „The Special One“ bezeichnet. In flottem Englisch und in bester Laune sagte Klopp: „Ich bin ein Durchschnitts-Typ.

Ich bin ein ganz normaler Typ, in einem nicht ganz normalen Klub. Ich war ein Durchschnittsspieler in Deutschland, habe in Mainz als Durchschnittstrainer angefangen.“ Nach Felix Magaths gescheitertem Engagement beim FC Fulham ist Klopp erst der zweite deutsche Trainer in der Premier League. Er präsentierte sich witzig, angriffslustig, demütig im Presseraum an der „Anfield Road“ zu Liverpool: „Es ist die größte Ehre, die ich mir vorstellen kann. Einer der größten Klubs der Welt gibt mir die Chance zu helfen“, sagte Klopp, der am Donnerstag den Vertrag beim Tabellenzehnten unterschrieben hatte.

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Die „Intensität des Fußballs“ und „wie Fans in Liverpool ihn leben“ mache den großen Reiz der Reds aus, die 18 Mal englischer Meister wurden, zuletzt allerdings 1990. Klopp weiter: „Ich bin hier, weil Liverpool ein geiler Verein ist.“ Nur vier Monate dauerte seine Auszeit. Anfang Juni hatte er nach dem Pokalfinale gegen Wolfsburg (1:3) den BVB verlassen. „Es ist einer der besten Momente meines Lebens. Ich bin bestens vorbereitet, entspannt und erholt“, erklärte Klopp. Wollte „The Most Wanted One“ nicht eigentlich ein Jahr Pause machen? „Es hätte keinen anderen Job gegeben, der ihn aus seinem Sabbatjahr hätte holen können“, sagte Liverpools Geschäftsführer Ian Ayre.

Und was war mit dem FC Bayern? Seit Sommer hatte es auffällige Annäherungen zwischen dem früher verpöhnten Pöhler und den Bayern-Bossen gegeben. Bei „Sky“ sagte Klopp jetzt: „Davon weiß ich – ehrlich gesagt – überhaupt nichts. Ich hatte niemals Kontakt zu Bayern München. Ich hoffe, dass Pep Guardiola da noch zehn Jahre Trainer ist.“ Allerdings hatte Klopp auf die Frage nach einem möglichen Engagement in München auch schon einmal so reagiert: „Ja klar, wieso soll ich mir das nicht vorstellen können?“

Kann es nicht sein, dass Klopp nun einen Hinweis bekommen hat, dass der Weg an die Säbener Straße mit Blick auf Juli 2016 versperrt ist? Weil Pep Guardiola eben doch bleibt? Die Bayern-Bosse arbeiten an einer Vertragsverlängerung mit dem Spanier, ein neuer Zweijahresvertrag würde Sinn machen. Und eine baldige Verkündung. Es würde nur Sieger geben: Klopp, Kalle, Pep.

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Und wenn Guardiola partout nicht will, stünde ein anderer Trainer in der Warteschleife: Lucien Favre (57), der kürzlich bei Borussia Mönchengladbach hingeschmissen hat. Der Schweizer wäre Plan B. Carlo Ancelotti (56), mit Real Madrid 2014 Champions-League-Sieger, kommt eher nicht infrage. Der Italiener pausiert diese Saison. Ob Ancelotti bereit ist, so leidenschaftlich Deutsch zu lernen wie Guardiola? Und mit Favre würde man einen Trainer holen, der Peps Philosophie weiter führt. Im Fall der Fälle. Patrick Strasser

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