"Keiner ist unantastbar": Warum FC-Bayern-Trainer Kompany so gut bei den Spielern ankommt

Bayerns Trainer hat als ersten Münchner Coach seit Niko Kovac seine ersten drei Bundesliga-Partien gewonnen. Bei den Bossen ist das Lob für Kompany mindestens ebenso groß wie die Erleichterung
Patrick Strasser |
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Kommt gut an - bei Team und Staff: FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany.
Kommt gut an - bei Team und Staff: FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany. © imago

Kiel/München - Der erste Bundesliga-Besuch des Rekordmeisters im Bundesland Schleswig-Holstein endete standesgemäß mit einem 6:1-Kantersieg.

Der FC Bayern steht erstmals in 2024 auf Platz eins

Bayern ahoi, Land unter für den chancenlosen Aufsteiger Holstein Kiel. Der tatsächlich herrlich herausgespielte 1:5-Anschlusstreffer wurde an der Kieler Förde so intensiv gefeiert, dass im Rausch der Hormone auf der Video-Wand des Holstein-Stadions kurzzeitig ein "2:5" aufflackerte. Zu früh gefreut. 1:6. Eine bajuwarische Abreibung für die Nordlichter. Drei Spiele, null Punkte, 3:11-Tore.

Nach drei Siegen aus drei Spielen und mit 11:3-Toren stehen die Bayern erstmals im Kalenderjahr 2024 und erstmals seit dem fünften Spieltag der Vorsaison (!) an der Tabellenspitze. Ein Jahr im Exil auf Rang zwei oder gar Platz drei wie in der Endabrechnung 2023/24 hinter Meister Leverkusen und dem VfB Stuttgart sind vorbei.

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Härtfall Goretzka: Für den FC Bayern nur ein Kollateralschaden

Vincent Kompany ist der erste Trainer seit Niko Kovac im Herbst 2018, dem es gelang, seine ersten drei Bundesliga-Partien zu gewinnen. Mit seiner ruhigen, sympathischen und empathischen Art hat es der Belgier geschafft, Ruhe und Zufriedenheit im Superstar-Kader zu implementieren. Auch wenn wie am Samstag Leon Goretzka, der 21. aller aktuell fitten Profis zu Hause bleiben musste, es nicht in den Kader schaffte. Ein persönlicher Härtefall, den Gesamtverein betrachtet nur ein Kollateralschaden. Kommunikator

Kompany kommt an. "Er hat ein gutes Gefühl für die Jungs, kann sich gut reinversetzen", sagte Sportdirektor Christoph Freund in Kiel und erklärte: "Er spricht viel mit den Jungs. Das ist eine große Stärke von ihm."

Sieht auch Sportvorstand Max Eberl so, der nach dem Spiel auf dem Parkplatz des Holstein-Stadions ganz entspannt zur AZ sagte: "Momentan ist es ein rundes Bild. Vinnie macht es halt einfach gut. Er managt die Spieler gut, er managt den Kader gut. Vinnie geht mit allen offen und transparent um. Er fordert Leistung. Keiner ist unantastbar - klar gibt es unsere Achse, die wir haben. Ansonsten hast du genug Spieler, die du immer wieder reinschmeißen kannst. Jeder kennt seine Rolle."

Eberl über Kompany: "Das hat der Vinnie herausragend gemacht"

In Kiel bekam Aleksandar Pavlovic nach den Länderspiel-Einwechslungen eine Pause, nur eine Halbzeit spielten Serge Gnabry und Jamal Musiala, die dann nach der Pause von Michael Olise (das 5:0 war sein erster Pflichtspielertreffer für Bayern!) und Thomas Müller abgelöst wurden. Auch Raphael Guerreiro und Alphonso Davies bzw. Sacha Boey und Konrad Laimer teilten sich die Spielminuten auf den Außenbahnen.

Belastungssteuerung und Minutenmanagement mit Blick auf die kommenden "sehr intensiven Wochen", wie Eberl anmerkte. Weiter geht es am Dienstag (21 Uhr, DAZN) zum Auftakt der Champions-League-Ligaphase gegen Dinamo Zagreb. Und danach "Schlag auf Schlag", so Eberl, "wir haben einfach genug gute Spieler. Genug Qualität, die dann reinkommt. Das hat der Vinnie hier in Kiel herausragend gemacht."

Neuer euphorisch: "Gewinnermentalität ist zurück"

Siege als Balsam für die bayerische Seele nach der verkorksten, weil titellosen Vorsaison. Es gebe aktuell "viel Positives" zu erkennen, meinte Kapitän Manuel Neuer, der feststellte: "Wir haben die Gewinnermentalität zurück." Müller ergänzte: "Wir sind als Team eine gute Einheit. Egal, wer spielt: Jeder gibt nicht nur seine Skills rein, sondern arbeitet auch für die Mannschaft." Alles ein Verdienst von Kompany. "Es spricht alles für sich, auch diese Spielfreude", sagte Eberl happy. Für Vinnie und die starken Männer, besser starken Bayern, erst der Anfang. "Wir ruhen uns jetzt nicht aus, sondern machen weiter", so Neuer. Sein 2014er-Weltmeister-Kumpel Müller weiß aus Erfahrung: "Wir sind erst am Anfang der Saison. Die Prüfsteine werden schwieriger in den nächsten Wochen. Wir sind erstmal zufrieden, aber das bringt uns in zwei Wochen auch nichts, wenn wir dann irgendein Spiel mal nicht gewinnen."

Schon am 28. September steht die große Revanche gegen Double-Gewinner Bayer Leverkusen an - der erste Saisonhöhepunkt, zugleich das einzige Oktoberfest-Heimspiel.

Kompany selbst blieb sachlich und bescheiden, sagte: "Wir müssen eine Einheit sein, gerne zusammenarbeiten, einfach weiterzumachen." Simple Formel.

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  • Südstern7 am 15.09.2024 20:51 Uhr / Bewertung:

    "... in Schleswig-Holstein endete standesgemäß mit einem 6:1-Kantersieg."

    Der Zusatz "standesgemäß" stört mich gewaltig! Standesgemäß ein 6:1? Da versucht man schon wieder der Mannschaft einen großen Rucksack auf den Rücken zu schnallen. Erfolge sind gegen einen Aufsteiger sicherlich standesgemäß, aber bestimmt nicht mit 5 Toren Unterschied. Jeden Gegner muss man erst mal in den Griff kriegen, sich Chancen erarbeiten und diese auch nutzen. Kiel war ein Geschenk, weil die Störche einen rabenschwarzen Tag erwischten. Sowas passiert nur ganz selten.

    Ob die Gewinnermentalität zurück ist, wird man übrigens erst am Samstagabend sehen. Danach sind wir schlauer. Ich erwarte nicht unbedingt einen Sieg, aber zumindest ein gutes Auftreten auf Augenhöhe. Einen Sieg darf man erhoffen gegen Bayer04, nicht erwarten.

    Gut finde ich, dass der Trainer nach Trainingsleistungen aufstellt. Die Vorgänger wollten "gute Laune". Gute Laune, also Teamgeist, wird aber nur erzeugt durch guten Fußball.

  • Südstern7 am 16.09.2024 12:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    "Ob die Gewinnermentalität zurück ist, wird man übrigens erst am Samstagabend sehen"

    Natürlich am ÜBERNÄCHSTEN Samstag. Erst kommt noch Bremen ;-)

  • Analyst am 15.09.2024 17:58 Uhr / Bewertung:

    Es darf bei uns jetzt und auch in Zukunft ,für keinen einzigen Spieler eine Stammplatzgarantie geben.

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