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Kaum gespielt, dennoch "extrem weitergebracht": Wie es nun mit Bayern-Talent Brückner weitergeht

Angelo Brückner gilt als eines der größten Außenverteidiger-Talente beim FC Bayern. In der exklusiven AZ-Serie begleiten wir den 21-Jährigen auf seinem harten Weg ins Starensemble des Rekordmeisters. Hier lesen Sie Teil 4.
Kilian Kreitmair
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Kam zwar in Hartberg nicht auf viel Spielzeit, hat sich aber trotzdem weiterentwickelt: Angelo Brückner.
Kam zwar in Hartberg nicht auf viel Spielzeit, hat sich aber trotzdem weiterentwickelt: Angelo Brückner. © IMAGO/GEPA pictures

München - Wir brauchen wieder Statement-Spieler made by FC Bayern. Es sind Worte von Präsident Herbert Hainer (69), die klarer kaum sein könnten. Worte, die den unnachgiebigen Wunsch nach einem echten Münchner Kindl im Bayern-Trikot ausdrücken. Eines, das im Campus ausgebildet wurde und den Sprung zu den Profis schafft. Gleichzeitig sind es Worte an Bayerns Hoffnungsträger in Sachen Talententwicklung: Sportdirektor Christoph Freund (46). Zusammen mit Campus-Chef Jochen Sauer (51) soll er Statement-Spieler für den Branchenprimus aus der bayerischen Landeshauptstadt züchten.

Brückner kam im Saisonendspurt in Europa-League-Qualifikation auf Kurzeinsätze

Dafür will der Rekordmeister auf ein altbewährtes Modell setzen: Durch Leihen wie einst bei Philipp Lahm (zum VfB Stuttgart) oder David Alaba (zur TSG Hoffenheim) sollen die vielversprechendsten Talente zu Spielpraxis im Profibereich kommen, um sich dann bei den Bayern durchzubeißen. Ein Münchner Kindl, das diesen Weg einschlägt, um Profifußballer beim Rekordmeister zu werden, ist Angelo Brückner (21). In der exklusiven AZ-Serie begleiten wir den flexiblen Rechtsverteidiger auf seinem harten Weg ins Starensemble des FC Bayern – Teil 4.

Sommerpause für Brückner. Er ist mittlerweile aus seinem Hotelzimmer in Hartberg ausgezogen, hat nach schweren Monaten einen Schlussstrich hinter die Zeit in der Steiermark gezogen. Denn auch im Saisonendspurt durfte der 21-Jährige sein Talent in nur wenigen Kurzeinsätzen aufblitzen lassen, bekam von Coach Markus Schopp (50) in elf Partien gar nur 28 Spielminuten (kam dabei auf eine Torvorlage). 

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Bayern-Talent über Anfangszeit in Hartberg: "Habe mich in meinem Körper nicht wohlgefühlt" 

Zu einem Gespräch mit dem gebürtigen Grazer kam es auch deshalb nicht mehr. "Es war Funkstille. Ich habe mich einfach nur verabschiedet und damit war es fertig", erzählt Brückner im Gespräch mit der AZ. Er wirkt gelöst, wieder in Heimat zu sein, doch merkt man ihm an, dass er durch die vielen Negativerlebnisse der letzten Monate gereift ist. "Es war schon ein wichtiges Jahr für mich. Ich habe dadurch mentale Stärke gewonnen", sagt er. 

Der Grund: Brückner hat sich in der schwersten Zeit seiner noch jungen Karriere viel mit sich selbst und seinem Körper auseinandergesetzt. "Anfangs, als ich nicht gespielt habe, lag ich abends im Bett und habe über viele Dinge nachgedacht", blickt der Rechtsverteidiger zurück und gibt zu: "Ich habe mich dann einfach nicht in meinem Körper wohlgefühlt." Freunde und Familie konnten ihn auch nur selten besuchen, zu weit war der Weg aus München. 

Brückner konnte in Österreich seine Fitnesswerte verbessern

"Zum Glück hat man Spieler vor Ort, dass man sich nicht ganz alleine fühlt. Sonst wäre es echt hart gewesen", erklärt Brückner der AZ. Geholfen haben ihm auch Bücher über mentale Stärke. Um wieder mehr Selbstvertrauen zu bekommen, hat der 21-Jährige zusätzlich an seinen Fitnesswerten gearbeitet, ging mit seinen Mitspielern in der Freizeit in den Kraftraum. 

Dass sich Brückner vor allem bei seinen Fitnesswerten deutlich verbessert hat, freut auch Campus-Leiter Jochen Sauer (51). "Sicherlich wäre es für Angelos Entwicklung besser gewesen, wenn er mehr Spielzeit bekommen hätte", sagt der gebürtige Reutlinger der AZ. "Die Leihe hat Angelo extrem weitergebracht. Auch ohne ausreichend Spielzeit hat er sich sportlich weiterentwickelt und alles versucht, sich gegen Konkurrenz und Widerstände durchzusetzen." 

Leitet den Bayern-Campus: Jochen Sauer.

FC Bayern: Youngster wünscht sich wieder mehr Spielzeit 

Dass sich der TSV Hartberg nicht an die Vereinbarung hielt, Brückner ausreichend Spielzeit zu geben, sieht Sauer nicht unbedingt kritisch. "Wir suchen unsere Leihpartner mit großer Sorgfalt aus. Das gilt auch für Hartberg. Aber eine Leihe ist nicht nur dann ein Erfolg, wenn der Spieler alle Spiele über 90 Minuten absolviert hat", wiederholt Sauer und betont: "Eine Leihe bedeutet nicht automatisch, dass der Leihspieler einen Freibrief auf Spielminuten hat."

Doch auf die möchte Brückner nächste Saison wieder kommen. "Für mich ist es jetzt wichtig, mehr zu spielen", sagt er. Ähnlich sieht es Sauer: "Bei Angelo ist jetzt wichtig, dass er auf möglichst hohem Niveau Spielpraxis erhält." Bei welchem Verein das sein wird, ist noch unklar. "Angelo hat bei uns noch einen Vertrag bis Juni 2025. Wir werden nun gemeinsam mit ihm entscheiden, was der nächste beste Schritt für ihn sein könnte", so der Campus-Leiter des FC Bayern zur AZ.

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Brückner absolviert Vorbereitung bei den Bayern-Amateuren 

Dafür wird sich Sauer in den nächsten Wochen weiter mit Brückner-Berater Stefan Drössler austauschen, der gerade den Markt sondiert und mit mehreren Zweit- und Drittligisten in Deutschland und Klubs aus anderen Profiligen in Europa im Gespräch ist.  Aktuell ist der Plan aber, dass Brückner die Vorbereitung bei den Bayern-Amateuren absolviert. Auch hofft er, dass er das ein oder andere Mal in der Mannschaft von Vincent Kompany (38) mittrainieren darf. Ob Brückner dieser Traum erfüllt wird? 

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