Katze? Titan? Neuer! Wird auch er zur Legende?

Der Bayern-Torhüter verlängert bis 2021 – und steigt damit in die Riege der langjährigen, legendären Keeper Maier und Kahn auf. „Hier passt alles. Es war keine schwierige Entscheidung“, sagt er.
Patrick Strasser |
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Links: Gewann dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister: Sepp Maier, von 1962 bis 1979 im Profiteam des FC Bayern. Mitte: Oliver Kahn, von 1994 bis 2008 der Titan im Tor des FC Bayern. Holte achtmal den Meistertitel. Rechts: Manuel Neuer spielt seit 2011 für den FC Bayern – und gewann bereits einmal das Triple, in der Saison 2012/13.
dpa/firo/GES/Augenklick Links: Gewann dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister: Sepp Maier, von 1962 bis 1979 im Profiteam des FC Bayern. Mitte: Oliver Kahn, von 1994 bis 2008 der Titan im Tor des FC Bayern. Holte achtmal den Meistertitel. Rechts: Manuel Neuer spielt seit 2011 für den FC Bayern – und gewann bereits einmal das Triple, in der Saison 2012/13.

München – Die Bitte lautete: Herr Müller, ein Kommentar zur Vertragsverlängerung Ihres Mitspielers Manuel Neuer? „Das ist ein bitteres Ding“, sagte Thomas Müller, festangestellter Torjäger und Humorist des FC Bayern, und fügte nach einer Pause, während der er genüsslich in die leicht entsetzten Gesichter seiner Zuhörer blickte, hinzu: „Für die anderen Vereine.“

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So schaut’s aus. Der FC Bayern hat seit Mittwoch auf der Torhüterposition Planungssicherheit bis 2021. Der 30-jährige Neuer bleibt also noch weitere fünf Spielzeiten, wäre dann 35 – also immer noch im besten Torwart-Alter. Sein bislang geltender Vertrag wäre bis 2019 gelaufen. Mit der Unterschrift dürfte eine weitere Gehaltsaufbesserung für Neuer verbunden sein, der laut „Bild“ in die Riege der Topverdiener wie Müller aufsteigt. Der kassiert geschätzte 16 Millionen Euro pro Jahr.

 

Von "Koan Neuer" zur "Bank von England"

 

„Wir sind sehr glücklich mit ihm und dass er sich zu diesem Schritt entschlossen hat“, erläuterte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge stolz und fügte hinzu: „Er ist wie die Bank von England hinten bei uns.“ An Neuer direkt gewandt sagte Rummenigge: „Vielen Dank, lieber Manuel, für dieses Vertrauen.“

Koan Neuer – mit diesem ablehnenden Slogan hatte ein Teil der Fans vor fünf Jahren die Anhängergemeinde des FC Bayern gespaltet. Der Schalker, früher ein bekennender Kurvengänger der Königsblauen, wurde bepöbelt. Neuer überzeugte ab Sommer 2011 mit seinem besten Argument: Leistung. Wurde er im Debüt-Jahr noch drei Mal Vize-Champion, ging er ein Jahr später als Triple-Torhüter in die Vereinsgeschichte ein. Dazu drei Meistertitel und – vielleicht schon am Samstag – der vierte. Vier Mal Schalenträger hintereinander, das hatten Sepp Maier, Jean-Marie Pfaff oder Oliver Kahn nicht geschafft.

 

Die Ära Neuer – nun bis 2021

 

„Ich fühle mich wohl hier“, sagte Nationaltorwart Neuer, ach ja, Weltmeister 2014 wurde er auch noch. „Wir haben eine tolle Mannschaft, ein tolles Umfeld. Hier passt alles. Es war keine schwierige Entscheidung.“ Neuer ist der nächste Star, der sich langfristig bindet nach Thomas Müller, Jérome Boateng, David Alaba und Javi Martínez, die alle in den vergangenen Monaten bis 2021 verlängerten. Der Angriff der Premier-League-Klubs, ab Sommer durch astronomisch hohe TV-Gelder noch reicher, ist abgewehrt. Das Gerüst der Erfolgself steht: Neuer – Boateng, Martínez – Alaba – Müller. Douglas Costa und Joshua Kimmich sind bis 2020 gebunden. Fehlt nur noch Robert Lewandowski, dessen Arbeitspapier 2019 endet.

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„Wir sind jetzt noch überall im Titelrennen dabei und haben große Chancen, dieses Jahr viel mitzunehmen“ sagte Neuer. Längst ist er aus dem großen Schatten der Vereinslegenden Sepp Maier (gewann drei Mal den Europapokal der Landesmeister) und Oliver Kahn (Champions-League-Sieger 2001) herausgeflogen. Die „Katze von Anzing“, der „Titan“ und „Manu Neuer“ – der Mann, der keinen Spitznamen braucht.

Er hat das Torwartspiel revolutioniert und auf eine neue Ebene gehoben, da er auch die Funktion des (früheren) Ausputzers übernimmt. Keiner spielt so gut mit, keiner hat solch eine gute Schusstechnik, keiner steht so weit vor dem Strafraum, keiner riskiert so viel bei seinen Ausflügen. Es gibt nur oan Neuer.

 

Drei Torwart-Legenden im Vergleich

 

Sepp Maier:

bei Bayern von: 1962 - 1979

Bundesligaspiele für Bayern: 473

Gegentore: 651

Länderspiele: 95

Titel mit Bayern: 4 x deutscher Meister (1969, 72, 73, 74), 4 x DFB-Pokalsieger (1966, 67, 69, 71), 1 x Europapokalsieger der Pokalsieger (1967), 3 x Europapokalsieger der Landesmeister (1974, 75, 76), 1 x Weltpokalsieger (1976)

 

Oliver Kahn:

bei Bayern von: 1994 - 2008

Bundesligaspiele für Bayern: 429

Gegentore: 407

Länderspiele: 86

Titel mit Bayern: 8 x deutscher Meister (1997, 99, 2000, 01, 03, 05, 06, 08), 6 x DFB-Pokalsieger (1998, 2000, 03, 05, 06, 08), 1 x Uefa-Pokalsieger (1996), 1 x Champions-League-Sieger (2001), 1 x Weltpokalsieger (2001)

 

Manuel Neuer:

bei Bayern ab: 2011 (Vertrag bis 2021)

Bundesligaspiele für Bayern: 157

Gegentore: 90

Länderspiele: 64

Titel mit Bayern: 3 x deutscher Meister (2013, 14, 15), 2 x DFB-Pokalsieger (2013, 14), 1 x Champions-League-Sieger (2013), 1 x Klub-WM-Sieger (2013)

 

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