Interview

Katar-Kritiker Ott wehrt sich gegen Hoeneß-Attacke: "An keinem sachlichen Dialog interessiert"

Fan und Kritiker Ott wehrt sich gegen die Attacke des Ex-Bosses. "Fällt aus dem Rahmen."
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Zoff auf der JHV: Uli Hoeneß (l.) und Michael Ott.
Zoff auf der JHV: Uli Hoeneß (l.) und Michael Ott. © IMAGO/Eibner

AZ-Interview mit Michael Ott: Der 29 Jahre alte Bayern-Fan und Rechtsanwalt setzt sich kritisch mit dem Katar-Sponsoring auseinander.

AZ: Herr Ott, wie haben Sie den Angriff von Uli Hoeneß empfunden, der Ihren Redebeitrag zum Katar-Sponsoring als "peinlich" bezeichnet hat?
MICHAEL OTT: Ich war überrascht, Herr Hoeneß fällt da auch ein bisschen aus dem Rahmen. Er ist sicher an keinem sachlichen Dialog interessiert. Die "Zeit" hatte mich vor Monaten angefragt, ob wir nicht ein Streitgespräch mit Uli Hoeneß führen wollen – es ist offensichtlich an ihm gescheitert, nicht an mir. Ich habe ihm noch gesagt, dass sich auch der Fußballklub Bayern München an die Menschenrechte halten sollte. Da ist er aber schon wieder weggelaufen.

Zoff mit Uli Hoeneß: "Hatte erwartet, dass es sachlicher wird"

Dabei verlief der Abend eigentlich recht friedlich.
Ja, genau. Aber das ist halt Uli Hoeneß.

Hätten Sie erwartet, dass es insgesamt emotionaler wird beim Katar-Thema?
Nein, ich hatte es schon so erwartet, dass es sachlicher wird. Das war auch mein Ziel. Es ist ja niemandem geholfen, wenn der Verein noch mal in einem solchen Chaos versinkt wie vergangenes Jahr. Ich fand es ganz gut, dass wir es auf eine sachliche Ebene geführt haben. Das hat sich das ganze Jahr auch schon so entwickelt.

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Wie ist Ihr Gefühl: Wird der FC Bayern über 2023 hinaus mit dem umstrittenen Sponsor Qatar Airways weitermachen?
Ich höre die Tendenz heraus, dass es Richtung Verlängerung geht. Bei einem Fragenkatalog gab es zuletzt die konkrete Frage, ob ein Plan B vorliegt. Diese Frage ist gekonnt umschifft worden. Es klingt danach, dass man es verlängern will.

Bayern-Fan und Kater-Kritiker Ott: "Bin nicht so ein Typ, der vorschnell aufgibt"

Wird von Ihrer Seite trotzdem weitergekämpft?
So lange nicht alle Mittel ausgeschöpft sind, sehe ich jetzt nicht, warum man aufhören sollte. Ich finde es schon gut, wenn man ein Korrektiv im Verein hat. Ich bin nicht so ein Typ, der vorschnell aufgibt. Die Probleme in Katar verschwinden ja nicht. Es sind vor allem die Fans, die den öffentlichen Druck kreieren. Man muss das weiter benennen.

Haben Sie Präsident Herbert Hainer eigentlich Ihre Stimme gegeben?
Ich habe dagegen gestimmt, weil ich die Antworten auf meine Fragen unbefriedigend fand.

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13 Kommentare
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  • Bayerncharly789 am 18.10.2022 10:49 Uhr / Bewertung:

    OH MEIN GOTT - SCHON WIEDER DIESER OTT

  • Südstern7 am 17.10.2022 21:57 Uhr / Bewertung:

    Schade. Es war eine sehr würdige Diskussion, die sich dort oben auf dem Podium ergab. Michael Ott war sachlich und stellte sehr gute Fragen. Die Verantwortlichen nahmen den Fragesteller und seinen Bedenken ernst. Es gab keinerlei verbale Scharmützel, es gab keinerlei bissige Untertöne. So müssen Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden.

    Und dann kommt wieder der Hoeneß daher. Mal aufgeregt in Fernsehsendungen anrufend, dieses Mal in direkten Kontakt mit Ott auf dem Gang (oder wo auch immer). Rechthaberisch und verletzend. Schade. Hoeneß ist ein aus der Zeit gefallenes Relikt, er hat nicht begriffen und wird auch nicht mehr begreifen, dass es keine Elfenbeintürme mehr gibt, dass Dialog wichtig ist.

    Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass Hoeneß im Hintergrund Strippen zieht, wie Kritiker so oft vermuten. Diese Zeiten sind längst vorbei. Hainers Bemerkung "ja, so ist er halt" lässt eher vermuten, dass sie alle froh wären, wenn Uli seine Gedanken für sich behalten würde.

  • Kaiser Jannick am 17.10.2022 16:22 Uhr / Bewertung:

    ZITAT aus einem Kommentar des Kicker-Redakteurs Mario Krischel vom 16.10.22:

    "Peinlich war der Auftritt von Michael Ott ganz sicher nicht, ganz sachlich trug er seine Fragen an Präsident Herbert Hainer zum Qatar-Airways-Sponsoring vor.

    Peinlich war stattdessen Hoeneß, der einerseits unnötigerweise schimpfte.

    Peinlich war aber vor allem, Ott dann nicht wenigstens noch antworten zu lassen. Stattdessen beschimpfte Hoeneß den Bayern-Fan und zog davon. Das zugegeben langweilige Ende der JHV schaute er sich gar nicht mehr an.

    kicker.de/nicht-otts-sondern-hoeness-auftritt-war-peinlich-921542/artikel

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