Kampf ums Zentrum: Mit wem ersetzt der FC Bayern Alaba und Boateng?

Im Sommer wird es im Abwehrzentrum des FC Bayern einen Umbruch geben. Wer darf unter Julian Nagelsmann in der Innenverteidigung ran? Die AZ checkt die Kandidaten.
Bernhard Lackner |
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Neuer Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann
Neuer Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann © IMAGO / PA Images

München - Nur noch drei Spiele, dann geht beim FC Bayern eine Ära zu Ende. Über Jahre hinweg waren David Alaba und Jérôme Boateng in der Abwehr des Rekordmeisters gesetzt und gehörten bei den beiden Triples 2013 und 2020 zu den unumstrittenen Leistungsträgern. Am 30. Juni ist für beide Schluss.

Der Abgang der Abwehr-Granden, deren Verträge nicht verlängert wurden, bedeutet für den Rekordmeister eine Zäsur. Wer ab der kommenden Saison unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann im Zentrum verteidigen wird, ist freilich noch offen. Die AZ nimmt die Anwärter auf die Positionen in der Innenverteidigung unter die Lupe:

Dayot Upamecano (22)

Dayot Upamecano wechselt im Sommer für 42,5 Millionen Euro zum FC Bayern.
Dayot Upamecano wechselt im Sommer für 42,5 Millionen Euro zum FC Bayern. © IMAGO / Revierfoto

Die mit Abstand besten Chancen darf sich wohl Dayot Upamecano ausrechnen. Der französische Abwehr-Koloss war in den vergangenen beiden Saisons einer der Lieblingsschüler von Julian Nagelsmann und wechselt für satte 42,5 Millionen Euro zum deutschen Rekordmeister.

Er galt bereits vor Monaten als Wunschspieler der Verantwortlichen, die sich im Rennen um den 22-Jährigen unter anderem gegen Chelsea und Liverpool durchgesetzt haben. Dass Nagelsmann den designierten Abwehrboss der Zukunft auf der Bank lässt, erscheint äußerst unwahrscheinlich.

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Lucas Hernández (25)

Lucas Hernández darf sich Chancen auf einen Stammplatz beim FC Bayern ausrechnen.
Lucas Hernández darf sich Chancen auf einen Stammplatz beim FC Bayern ausrechnen. © IMAGO / PanoramiC

Dass eine hohe Ablösesumme noch lange nicht mit einer Einsatzgarantie gleichzusetzen ist, musste Lucas Hernández erfahren. Der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte konnte sich - auch verletzungsbedingt - seit seiner Verpflichtung im Sommer 2019 von Atlético Madrid noch nicht nachhaltig festspielen und pendelte stets zwischen Bank, Abwehrzentrum und Linksverteidigung.

Ab diesem Sommer darf er sich durchaus Chancen auf einen Stammplatz auf seiner Lieblingsposition im Zentrum ausrechnen. Schon in den vergangenen Partien ließ Hansi Flick den 25-Jährigen in der Innenverteidigung auflaufen, wo Hernández oft zu überzeugen wusste. Der Weltmeister von 2018 verfügt über eine hohe Spielintelligenz, ist schnell und geht in den Zweikämpfen extrem aggressiv zur Sache. Ein Gesamtpaket, das in dieser Form kein anderer Innenverteidiger mitbringt.

Niklas Süle (25)

Niklas Süle wechselte 2017 zum FC Bayern.
Niklas Süle wechselte 2017 zum FC Bayern. © Sven Hoppe/dpa

Offen ist derweil noch die Zukunft von Niklas Süle. Der Vertrag des deutschen Nationalspielers läuft 2022 aus und wurde noch nicht verlängert - auch ein Abgang in diesem Sommer ist nicht ausgeschlossen. Zuletzt soll der FC Chelsea Interesse angemeldet haben.

Nach seiner Verpflichtung vor fast vier Jahren legte er lange eine sehr vielversprechende Entwicklung hin. Diese geriet nach seinem Kreuzbandriss im Herbst 2019 allerdings ins Stocken. Auch in dieser Saison tat er sich immer wieder schwer und hatte das Nachsehen hinter den gesetzten Boateng und Alaba, teilweise wurde Süle gar auf die Rechtsverteidigerposition versetzt. Sollte er über den Sommer hinaus in München bleiben, wird er sich deutlich strecken müssen, um einen Stammplatz für sich beanspruchen zu können.

Tanguy Nianzou (18)

Gilt als hochveranlagtes Defensiv-Juwel: Bayerns Tanguy Nianzou
Gilt als hochveranlagtes Defensiv-Juwel: Bayerns Tanguy Nianzou © IMAGO / Poolfoto

Er ist das Überraschungspaket bei den Bayern! Der 18-Jährige gilt als eines der größten Defensivtalente Europas, konnte seine Qualitäten in seiner Premierensaison verletzungsbedingt aber nur ganz selten unter Beweis stellen. Nianzou gibt sich dennoch weiter kämpferisch und lernte während seiner Auszeiten fleißig deutsch.

Bei der 1:2-Niederlage in Mainz durfte er immerhin eine Halbzeit lang ran und lieferte eine sehr vielversprechende Leistung. Wenn er in der kommenden Saison endgültig wieder in Form ist und fit bleibt, wird er sicher seine Einsätze bekommen. Zunächst muss er sich aber hinter den etablierten Kräften anstellen.

Benjamin Pavard (25)

Benjamin Pavard ist bei Bayern auf der Rechtsverteidigerposition absolut gesetzt.
Benjamin Pavard ist bei Bayern auf der Rechtsverteidigerposition absolut gesetzt. © Sven Hoppe /dpa

Der Franzose, wie Landsmann Hernández ein Weltmeister von 2018, ist bei den Bayern rechts in der Viererkette gesetzt und füllt seine Rolle als Außenverteidiger sehr solide aus. Tatsächlich ist der 25-Jährige aber gelernter Innenverteidiger. Sollte Nagelsmann einen Systemwechsel vornehmen und auf Dreierkette umstellen, käme Pavard als Option für die rechte Halbposition infrage.

Noch beschäftigt sich der 25-Jährige allerdings nicht mit einem Positionswechsel. "Momentan denke ich aber nicht darüber nach, auch wenn es mir Spaß machen würde, mehr im Zentrum zu spielen", sagte Pavard vor einigen Wochen. Womöglich bekommt er in der kommenden Saison die Möglichkeit dazu.

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  • Südstern7 am 04.05.2021 07:22 Uhr / Bewertung:

    Nach meinem Dafürhalten ist die Frage wer denn nun "hinten drin" steht natürlich wichtig, aber nicht die Entscheidende. Das Problem ist einfach, dass bei zu vielen (Konter)Angriffen des Gegners dieser mehr Spieler um den Ball hatte als wir. Es fehlte die Feinabstimmung zwischen den Mannschaftsteilen. Deshalb diese vielen Gegentore.

    Das Zauberwort ist Raumaufteilung und Pressing. Wenn diese Komponenten besser funktionieren, können sich die Abwehrspieler auf ihre Aufgaben in ihren Raumzonen konzentrieren, statt ständig Löcher zu stopfen. Ich weiß, dass das leicht gesagt ist, ich will da nicht praxisfern wirken, es ist ja nur der Wunsch eines fußballliebenden Laien.

    Mir ist bewusst, dass ich einer der wenigen Bayernfans hier bin, die im Trainerwechsel auch eine Chance sehen eine neue Spielordnung auszuprobieren und einzustudieren. Ich habe mich weniger darüber aufgeregt, dass Flick geht als vielmehr wie dieses Schmierentheater zustande kam.

  • Experto credite am 03.05.2021 22:41 Uhr / Bewertung:

    Bei allem Respekt, aber wenn sich ein junger Nationalspieler wie Süle derart gehen lässt, was sein Gewicht, seine Fitness und seine Nicht-Schnelligkeit betrifft, sollte man ihn verkaufen, so lange es noch Geld pro Kilo gibt. Speckfalten und Bauch vertragen sich nicht mit CL- und NM-Ansprüchen.

  • Fußball-Fan am 02.05.2021 18:49 Uhr / Bewertung:

    Es stimmt doch nicht, dass Alaba weg wollte. Er wollte nur mehr Geld. Und dafür waren die Bayern-Bosse zu geizig. Jetzt geht er weg und sie müssen für den Ersatz wohl viel, viel Geld bezahlen. Auch Boateng muss ersetzt werden. 100-150 Mio muss wohl für die "neue" Abwehr gerechnet werden. Erst wenn Alaba nicht mehr da ist, werden sie merken, wie wichtig er war.

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