Kaiser Jerome – der Vorlagengeber

Mit Traum-Weitpässen bereitet Boateng zwei Treffer vor. Franz Beckenbauer: "Weltklasse-Niveau!"
München - Die meisten Ballkontakte der Bayern beim 5:1 gegen Dortmund? Sicher Alonso? Nein. Thiago? Nein, nein. Es war Jérôme Boateng mit 94. Die meisten Torschussvorlagen? Wohl Douglas Costa oder Mario Götze? Nee, wieder Boateng mit drei. Und was für eine Effizienz! Daraus entstanden zwei Treffer, erst das 1:0 von Thomas Müller und dann das 3:1 kurz nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit von Robert Lewandowski.
Die Sache hat System. Boateng treibt den Ball in der eigenen Hälfte vor sich her, vorne starten Müller oder Lewandowski in die Lücke der Abwehrkette. Ein weiter langer Schlag (zwei Mal mit links!) über die Köpfe der Gegenspieler hinweg. Ball und Stürmer auf Kollisionskurs mit dem Keeper – und am Ende liegt der Ball drin.
Nix mit Peps Tiki-Taka, sondern Boateng-Peng! Kurzpassspiel? Ja, schon. Aber manchmal muss man auch mit einem weiten Schlag vors Tor kommen. „Wenn man solche Pässe spielt und wenn sie zum Tor führen, hat er nichts dagegen, glaube ich“, sagte Absender Boateng, der Abwehrchef.
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Vollstrecker Müller meinte bei „Sky“: „Jérôme hat schon immer super Pässe gespielt. Das ist seine Qualität, das hat heute perfekt funktioniert.“ Müller fügte hinzu: „Dass ein Innenverteidiger zwei Assists hat, passiert auch nicht alle Tage.“ Allerdings. Und was für welche. In der Mannschaft rufen sie Boateng schon „Kaiser“, verriet Müller. Da lobte Franz Beckenbauer: „Absolutes Weltklasse-Niveau!“