Bayern-Übermacht: Meister im Oktober!

Der FC Bayern zerlegt Borussia Dortmund mit 5:1 – eine Machtdemonstration daheim. Achter Sieg im achten Spiel bedeutet auch die Einstellung des Startrekords. Wer soll das Pep-Team jetzt aufhalten?
Patrick Strasser |
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Offensive der Extraklasse: Die Bayern Costa, Müller und Lewandowski bejubeln das 3:1 gegen Dortmund.
Rauchensteiner/Augenklick Offensive der Extraklasse: Die Bayern Costa, Müller und Lewandowski bejubeln das 3:1 gegen Dortmund.

München - Mit 1:5 war Thomas Tuchel samt seinen Dortmundern gerade abgefieselt worden, doch seine Schlagfertigkeit hatte der BVB-Trainer nicht verloren. Ob es denn eine Mannschaft in der Bundesliga gäbe, die diese Bayern stoppen könne, wurde Tuchel gefragt. Seine Antwort: „Nein, natürlich nicht.“ Die wirklich zutreffende Analyse folgte sofort: „Die Bayern spielen mit dieser Gier, dieser Lust und dieser Bescheidenheit. Immer auf Top-Level zu spielen, immer die Schärfe, immer die Haltung zu haben – das ist die Atmosphäre, die Pep Guardiola hier geschaffen hat.“ Ende der Durchsage. Mehr Lob geht nicht. Recht hat er.

Denn diese Bayern sind unaufhaltsam. Mit 5:1 fertigte Bayern den Tabellen-Zweiten ab. Ein wenig Mitleid? Etwas Gnade am letzten Tag der des Oktoberfestes? Wenig. Dem BVB wurde kräftig eingeschenkt. Erst nach dem 5:1 schalteten die Hausherren einen Gang runter.

Es war mehr als nur ein Statement des FC Bayern gestern Abend in der Allianz Arena, es war eine Machtdemonstration. „Ein Big Point, ein Signal“, sagte Thomas Müller. Man wollte dem wiedererstarkten Herausforderer zeigen, was Sache ist.

Widerstand? Gegen diese Bayern zwecklos. Achtes Spiel, achter Sieg – das bedeutet Einstellung des Start-Rekordes aus der Triple-Saison 2012/13. Die Bayern sind auf dem Weg zum vierten Titel hintereinander. Meister im Oktober? Natürlich noch nicht endgültig, aber gefühlt ist es doch so. Sieben Punkte Vorsprung, acht vor Schalke, die 0:3 gegen Köln vergeigten. Ergibt sich die Liga? Schon Vizemeister VfL Wolfsburg war mit einem 1:5 nach Hause geschickt worden.

 

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Natürlich wären sich die Bayern gegen diese Vorab-Lorbeeren. „Wir sind erst im Oktober. Keine Mannschaft der Welt kann im Oktober Meister werden, in keiner Liga der Welt“, sagte Guardiola, „wir müssen auf dem Boden bleiben, ruhig bleiben.“ Ach, Pep. Herbstmeister sind sie doch fast schon. „Es sind noch 26 Spiele“, betonte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandschef, „wir dürfen jetzt nicht arrogant werden. Unsere Parole lautet: Unaufgeregt weitermachen.“

Das 1:0 fiel nach einem langen Schlag, einem feinen Pass von Boateng Richtung Zentrum zu Thomas Müller, der die Kugel an Roman Bürki vorbeilupfte und dann vollendete. Zack, zack, zugeschnappt. 1:0 (26.). Nach dem Foul von Mhkitaryan an Thiago verwandelte Müller den Elfmeter souverän zum 2:0 (35.). Treffer Nummer acht, also hatte Pierre-Emerick Aubameyang Nachholbedarf. Eine schnelle Kombination und eine Minute später schlug der Torjäger zurück. 2:1. Pause. Doch noch Spannung? Die Nicht-Bayern-Sympathisanten hofften. Genau 15 Minuten lang.

 

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Dann schlug wieder der Mann mit dem Fernblick zu. Gutes Auge, guter Fuß, sehr guter langer Ball von Boateng in die Spitze – und ab ging die Reise für Robert Lewandowski. Vorbei an der BVB-Abwehr, vorbei an Bürki – rein damit mit Wumms (46.), 3:1. Kurz darauf folgte der Spielzug der Partie: Götze von rechts in den Vollsprint von Lewandowski am Elfmeterpunkt, das 4:1 (58.) – das zwölfte Saisontor des Polen. Und sie hatten immer noch nicht genug. Vor allem Götze drehte auf und traf zum 5:1 nach Vorarbeit von Thiago (66.). „Da ist eine Spielfreude vorhanden, das schaut schon sehr gut aus“, sagte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bei „Sky“: „Die Begeisterung dieser Mannschaft ist beeindruckend, die lassen nicht nach.“ Seit 50 Hinrundenpartien ist Bayern unbesiegt. Tuchel: „Wir müssen uns jetzt erst einmal schütteln und neu aufstellen.“ Acht Spiele, acht Siege – nun geht es am 17. Oktober in Bremen um einen neuen Bundesliga-Startrekord. Alle Neune!

 

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