Jubilar Lewandowski beschenkt sich selbst
Zunächst agierte Robert Lewandowski ganz und gar ungewohnt bei seinem Auftritt im Bayern-Trikot im "Stadion an der Alten Försterei" in Berlin-Köpenick. Er verlor Bälle, verstolperte Großchancen und hatte keinerlei Zielwasser bei seinen Abschlüssen gegen die Unioner. Aber Robert Lewandowski zeichnet eben das aus, was einen echten Mittelstürmer auszeichnet. Wen sich eine Lücke ergibt, hat er den richtigen Riecher für den Raum und ist zur rechten Zeit an Ort und Stelle. Und so verwertete der Pole die punktgenaue Vorlage von Bayerns Top-Vorbereiter Kingsley Coman punktgenau und schob zum 1:1 ein – eine seiner leichtesten Übungen.
Auf dem Weg zur Torjägerkanone
Der Ausgleichtreffer, am Ende zugleich der Punktbringer, war bereits sein 13. Saisontreffer im zehnten Bundesliga-Einsatz. Der Weg zur nächsten Torjägerkanone scheint sicher, es wäre Lewandowskis sechste (die fünfte in Diensten des FC Bayern) – und die vierte hintereinander. Dortmunds Toptorjäger Erling Haaland, bisher zehn Saisontore, fällt mit einem Muskelfaserriss bis Anfang Januar aus.
Das 1:1 bei Union war Lewandowskis 200. Bundesliga-Spiel im Trikot des FC Bayern –passend dazu beschenkte er sich selbst mit seinem 175. Treffer in der Liga. Macht im Schnitt 0,88 Tore pro Partie in Deutschlands Oberhaus. Womit der 32-Jährige, der auch im dritten Pflichtspiel des Abo-Meisters gegen Union jeweils ein Mal traf, sogar den legendären Bomber der Nation übertrumpft. Gerd Müller kam auf eine Quote von 0,85 Toren pro Partie. Übrigens: nach genau 200 Bundesliga-Partien kam Müller auf 154 Tore, Klaus Fischer auf 138, Dieter Müller auf 137 und der spätere Bayern-Trainer Jupp Heynckes als Stürmer der Gladbacher Fohlen auf 131.
Wird Robert Lewandowski nächster Weltfußballer?
Zwei Spiele hat Lewandowski anno 2020 noch, um seine Quote weiter aufzubessern. Und einen ganz besonderen Termin: Am 17. Dezember könnte er zum Weltfußballer gewählt werden, unter den letzten drei Kandidaten sind noch die üblichen Verdächtigen: Cristiano Ronaldo von Juventus Turin und Lionel Messi vom FC Barcelona. Lewandowskis Trainer Hansi Flick sagte: "Wir alle im Verein hoffen, dass er Weltfußballer wird, er hat es absolut verdient."