JHV-Chaos: Bayern-Boss Oliver Kahn räumt Fehler ein

Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern Ende November endete im Chaos. Nun hat Vorstandschef Oliver Kahn Fehler seitens des Vereins eingeräumt.
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Oliver Kahn gibt zu, dass man von Vereinsseite bei der JHV Fehler gemacht habe.
Oliver Kahn gibt zu, dass man von Vereinsseite bei der JHV Fehler gemacht habe. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

München - Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern Ende November haben sich die Vereinsverantwortlichen um Präsident Herbert Hainer und Vorstandboss Oliver Kahn nicht gerade sonderlich souverän präsentiert.

Das spontane Schließen der Rednerliste sowie der Abbruch der Veranstaltung aufgrund der heftigen Diskussion über das Katar-Sponsoring stießen bei vielen Fans, nicht nur denen, die live im Audi Dome dabei waren, ziemlich sauer auf. Nun hat Kahn das Verhalten der Vereinsbosse bedauert und auch Fehler eingeräumt.

Kahn über JHV-Chaos: "Hinterher ist man immer schlauer"

"Hinterher ist man immer schlauer. Sicherlich hätte man vielleicht das eine oder andere anders machen können", meinte Kahn am Rande des 4:0-Siegs des FC Bayern am Freitagabend gegen den VfL Wolfsburg bei Sat1.

Ein von Bayern-Mitglied Michael Ott initiierter Antrag, der die Beendigung des umstrittenen Katar-Sponsorings zum Thema hatte, sorgte bereits im Vorfeld der Veranstaltung für Wirbel und beschäftigte sogar die Gerichte.

Nach teils hitzigen Diskussionen zu diesem Thema wurde die Jahreshauptversammlung vorzeitig abgebrochen, was in der Halle zu noch größerem Chaos und in den Sozialen Medien zu heftigen Diskussionen führte.

"Die Vorzeichen waren nicht ganz einfach", erklärte Kahn nun. "Es waren die wenigsten Mitglieder, die jemals bei einer Mitgliederversammlung dabei waren. Es waren viele Dinge, die vorher schon zu Spannungen geführt haben. Es kann dann mal vorkommen, dass sowas mal entgleitet."

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Katar-Sponsoring: Kahn will das Gespräch mit den Fans suchen

Laut Kahn sei der FC Bayern in der JHV aber nicht unvorbereitet gewesen. "Wir wussten, dass es viele Fans bei uns gibt, die das Thema Katar sehr, sehr kritisch sehen. Natürlich haben wir uns zusammengesetzt und reflektiert", sagte der FCB-Vorstandsvorsitzende und kündigte zudem an, das Gespräch mit den Fans zu suchen: "Wir werden auf sie zugehen und versuchen, mehr Informationen zu geben."

Dass das Thema alle anderen überlagerte, bedauerte Kahn sehr. "Wir haben bei der JHV auf die vergangenen zwei Jahre zurückgeblickt. Da war unter anderem ein sehr, sehr erfolgreiches Jahr dabei, wo wir sechs oder sieben Titel gewonnen haben. Wirtschaftlich haben wir es auch geschafft, durch eine schwere Zeit durchzukommen. Dass das Ganze dann unter einem Thema - das richtigerweise einige Fans von uns interessiert - untergegangen ist, das war schade", sagte der 52-Jährige.

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3 Kommentare
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  • Downy am 19.12.2021 19:39 Uhr / Bewertung:

    So schaut's aus. Das ist halt den Corona Zeiten geschuldet. Bei der nächsten JHV werden sicherlich wieder die echten Bayern-Anhänger in klarer Überzahl sein und denjenigen, die den Verein als Plattform für ihre Weltanschauung missbrauchen, ihre Randstellung vor Augen führen.

  • Radio Pähl am 18.12.2021 21:44 Uhr / Bewertung:

    Das Bayern-Zentralkomitee hat total versagt! Wenn Xi Jinping zum Volkskongress lädt, dann läuft das anders, ganz gewaltig anders! Da kommt schon garantiert keiner rein der anders denkt, und wenn doch einer rein kommt ist er schon wieder draussen, bevor er was (falsches) sagen kann! Bei Bayern ist das eine total disfunktionale Demokratur. Da fangen ein paar Schreihhälse an zu pöbeln und übernehmen flugs die Macht und der große und der kleine Vorsitzende verziehen sich und ziehen den Schwanz ein! Sowas gibt's ja nicht mal in Weißrussland!

  • Südstern7 am 19.12.2021 14:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Um mal im Bild zu bleiben: Nicolae Ceaușescu trat auf den Balkon seines goldenen Palastes in Bukarest um seinem Volk zu winken und stellte irritiert fest, dass "der Pöbel" ihn niederschrie. Das kam für den irritierten Staatschef völlig überraschend.

    Überraschend kam allerdings der Protest für Hainer und Meyer bei der JHV keineswegs. Man hat ja sogar Gerichte eingeschaltet, damit die Veranstaltung schön reibungslos und brav über die Bühne gehen sollte und ließ sich doch überrollen. Klare Fehleinschätzung darüber, wer an dieser Versammlung teil nehmen würde!

    Kahn gibt zwar zu einen Fehler gemacht zu haben, aber ich befürchte, dass man ausschließlich den Fehler meint nicht genug "eigene Leute" in den Audi-Dome bewegen zu haben. Der Fehler den man zugibt ist also nicht weiteres als eine Organisationspanne.

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