James Rodriguez und Thiago Alcantara: Unter Kovac Kopf und Fuß des FC Bayern

Erst trifft James per Kopf, dann holt Bayerns Matchwinner den Elfer vor dem 2:0 heraus. Dabei agiert er auf der ungewohnten Robben-Position. Auch Thiago ist auf ungewohntem Terrain erfolgreich.
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Glänzen beim FC Bayern in neuen Rollen: Thiago (l.) und James
firo/Augenklick Glänzen beim FC Bayern in neuen Rollen: Thiago (l.) und James

München/Gelsenkirchen - Er hätte es besser wissen müssen. Sebastian Rudy, bis Ende August noch beim FC Bayern, hatte James Rodríguez nach dem Eckball von Joshua Kimmich laufen lassen. Rudy hatte den Kolumbianer im Auge, aber nicht im Griff – das 0:1 aus Schalker Sicht. Womöglich hat Rudy aber auch die "gemischte Mann-Raumdeckung", von der Trainer Domenico Tedesco wörtlich sprach, noch nicht verinnerlicht. "Das erste Tor ärgert mich sehr, weil wir es angesprochen haben, weil die Bayern auch gute Kopfballspieler haben. James hatten wir jetzt zwar nicht bei den Top fünf auf dem Schirm, er darf uns da nicht entwischen." Fürwahr. Als Kopfballungeheuer hatte sich James bisher nicht hervorgetan. (Hier die Stimmen zum Spiel)

Auch nicht als Rechtsaußen. In der Veltins Arena schickte Bayern-Trainer Niko Kovac den 27-Jährigen auf die Robben-Seite, der Holländer durfte ein Spiel pausieren. Dabei ist James eher ein Zehner oder Achter, in dieser Rolle hatte ihm Jupp Heynckes nach dem Abschied von Carlo Ancelotti vor fast genau einem Jahr mehr Sicherheit gegeben.

James mit vier Scorerpunkten in einer Woche

Beim 2:0 auf Schalke war James die prägende Figur im Münchner Spiel, nicht nur wegen seines Kopfballtreffers zur frühen Führung (8.). Das 2:0 durch Robert Lewandowskis Elfmeter (63.) hatte James herausgeholt, er war von Alessandro Schöpf gefoult worden. Zwei Treffer mehr hätten ihm gelingen können, nach Pass von Franck Ribéry vergab James einmal grotesk schwach, seiner Fähigkeiten unwürdig.

Nun also ist er in dieser Saison angekommen, vor seinem Startelf-Debüt am Mittwoch bei Benfica Lissabon (2:0) hatte James lediglich 67 Minuten gespielt, jeweils als Einwechselspieler (samt Treffer beim 3:1 gegen Leverkusen). Inklusive des Assists für Renato Sanches in Lissabon kommt James damit auf vier Scorerpunkte innerhalb einer Woche.

Serge Gnabry dreht auf - der Rest der Bayern stagniert

Als Rechtsaußen ist er eine Entdeckung von Kovac und nun eine wunderbare Alternative für die Flügel, da dort nach der Verletzung von Kingsley Coman, der bis zur Winterpause ausfällt, neben Robben und Ribéry nur noch Lehrling Serge Gnabry (23) zur Verfügung steht. Bis Saisonende hat Bayern James von Real Madrid ausgeliehen, für die verabredete Ablöse von 42 Millionen können sie ihn dann mit Vertrag bis 2022 fix verpflichten. Die Option ist einseitig, dennoch halten sich in spanischen Medien Gerüchte, James wolle zu den Königlichen zurückkehren. Wohl nur Brimborium.

Kovac: Thiago auf der Sechs "Gold wert"

Wie auch im Fall Thiago. Seit 2013, seit dem Beginn der Amtszeit von Pep Guardiola, spielt der Spanier in München – mit wechselndem Erfolg, anfangs geplagt von langwierigen Verletzungen. So defensiv wie unter Kovac wurde der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler, der in bisher 159 Pflichtspielen für Bayern 26 Tore und 28 Assists zu verzeichnen hat, bisher nicht eingesetzt. Als klarer Sechser vor der Abwehr, der sich auch mal fallen lässt, der Bälle von hinten schleppt und verteilt – die kreativere Variante als der robustere Javi Martínez.

James dreht auf, Goretzka laufstark - die Noten für die Roten

"Er ist ein Spieler, der auf der Sechs Gold wert ist für uns", sagt Kovac und erklärt das fachliche Warum: "Thiago ist ein fantastisch guter Fußballer, egal wie viele er im Rücken hat, er versucht immer den Ball anzunehmen, bietet sich immer wieder an, sucht die Räume, lässt den Ball schnell laufen, kann das Spiel verlagern."

Wie James als Rechtsaußen ist also auch Thiago als Sechser eine Kovac-Erfindung. Bis 2021, so lange läuft Thiago Vertrag, könnte der Trainer mit ihm zusammenarbeiten. Klingt nach einer Personalie namens Schlüsselspieler.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.