James-Bond-Fiesling? Sammer schlägt zurück

Matthias Sammer spricht im "Audi Star Talk" über das deutsche Finale, seine Rolle bei Bayern - und die flapsigen Kommentare von Jürgen Klopp.
München - Matthias Sammer hat sich gegen die Aussagen von Jürgen Klopp gewehrt, der das Verhalten des FC Bayern in Interviews mit den britischen Tageszeitungen "The Sun" und "The Guardian" mit dem eines James-Bond-Fieslings verglichen hatte.
In Bezug auf den Transfer von Mario Götze sagte Klopp: "Wenn es das ist, was die Bayern wollen. Es ist wie bei James Bond – außer, dass sie der andere Typ sind."
Sammer im "Audi Star Talk" (der am Freitag um 21.15 Uhr auf Sport1 ausgestrahlt wird) über...
...das deutsche Finale: "Es ist etwas Besonderes. Es ist toll für den deutschen Fußball, aber es ist auch hart erarbeitet. Man sieht: Es entwickelt sich etwas. Auf Klubebene ist diese Situation das Größte."
...den Champions-League-Titel: "Wenn wir am Samstag unser Top-Niveau erreichen, kann es keinen anderen Sieger als uns geben. Unabhängig, ob das jetzt in diesem Spiel ist: Wir werden diesen Titel holen. Es wird passieren. Ganz sicher."
...Jürgen Klopps Aussagen, Bayern sei wie ein James-Bond-Fiesling und die Welt müsse eher zu Dortmund halten: "Die ganze Welt hinter sich zu wähnen, ist auch eine Form der Bescheidenheit... Es ist doch so: Wir haben Meinungsfreiheit in Deutschland. Er äußert sich zu gewissen Themen – und wir nicht. Wenn Jürgen Klopp meint, gewisse Bilder in die Welt raus senden zu müssen, hat er das zu verantworten. Aber wir müssen uns davon auch nicht immer angesprochen fühlen. Das haben wir nicht nötig. Wir halten uns zurück und treten eher bescheiden und demütig auf. Ich finde, wir verhalten uns gut."
...Klopps Hinterteil, das dieser verwettet hatte: "Es gab keinen Anruf zu Pep Guardiola, wir haben auch nicht indirekt miteinander gesprochen. Wo ist sein Hinterteil? Wo?"
...den Start bei Bayern: "Ich konnte nichts dafür, dass ich Sport-Vorstand geworden bin – das wollte Bayern. Ich konnte auch nichts dafür, dass nach den drei zweiten Plätzen in München alles negativ beredet wurde. Hätte ich nur daran gedacht, welche Rolle ich nun ausfüllen muss, hätte ich bei Bayern nicht anfangen können. Ich habe mir eher über die Inhalte Gedanken gemacht. Ich habe analysiert und mich dann entsprechend verhalten."
...das Reinfinden in seine Rolle: "Der wichtigste Mann ist der Trainer. Am Anfang habe ich einen Stellenwert eingenommen, der gegenüber dem Trainer ungerecht war. Der Trainer hat bestimmt nicht Halleluja geschrien, bei der Konstellation. Ich habe mich reinfühlen müssen und konnte dann Jupp Heynckes verstehen, weil ich eine viel zu dominante Rolle hatte, ich die gar nicht wollte. Man kann sich vorstellen, wie einfach es war, in diesem Verein seine Rolle zu finden..."
...seine Arbeitsauffassung: "Ich frage mich immer: Wie kann man besser werden? Also orientiere ich mich an den Besten. Ein Lebensmotto war schon als kleiner Steppke: Von Älteren zu lernen – und zwar lebenslang."
...seinen Anspruch: "Als Rummenigge gesagt hat, wir wollen der weltbeste Klub werden, bin ich vor Freude erschrocken. Es ist jetzt wichtig, in gewissen Phasen zu mahnen und einfach zu wirken, um das ganze zu unterstützen. Meistens kann man das in Ruhe im Hintergrund machen. Ein paar Weichen stellen."
...Jupp Heynckes: "Wenn man sieht, mit welcher Souveränität, Weisheit und Gelassenheit er die Mannschaft führt, ist das aller Ehren wert. Was dieser Mann in diesem Jahr geleistet hat – aber auch Peter Hermann ist einer der besten Trainer überhaupt. Hermann Gerland hat einen Geist, wie ich ihn selten erlebt habe."
...die Verpflichtung von Pep Guardiola: "Wir als Verein haben die härteste Prüfung schon bestanden – nämlich die, dass wir im Winter einen anderen Trainer verpflichtet haben. Auch da hat Jupp Heynckes mit großer Souveränität reagiert."
...die Meisterfeier: "Es war grundsätzlich ekelig, weil das Bier in den Klamotten hängen bleibt. Es war eine schöne Feier – die Mannschaft hat einen guten Geist und es war wichtig, dass auch den Fans gegenüber auszustrahlen."