Holger Badstuber: Rückkehr mit viel Herz

München – Er strahlte. Holger Badstuber stand umringt von Kameras und Mikrofonen vor einer Journalisten-Meute, beantwortete geduldig alle Fragen. Er war endlich wieder dabei. Comeback auf dem Rasen, Comeback in der Interview-Zone. „Für mich war es schön, dass ich das Vertrauen bekommen habe“, sagte der Dauerpatient des FC Bayern nach seiner Rückkehr gegen den HSV. „Dass ich die vollen 90 Minuten hatte, ist etwas Gutes, etwas Wichtiges für mich.“
90 Minuten – vor allem verletzungsfreie. Das war auch etwas Wichtiges. Denn Badstuber fand sich zuletzt fast ausschließlich auf dem Krankenbericht und kaum noch auf dem Spielbericht wieder. Immer wieder musste sich der WM-Teilnehmer von 2010 zurückbeißen. „Holger ist ein sehr guter Spieler mit einem großen Herz“, sagte Spezl Bastian Schweinsteiger. Jetzt darf der mittlerweile 25-Jährige wieder auf dem Platz Herz zeigen. Nach über zwei Jahren, zwei Kreuzbandrissen und einer schweren Muskelverletzung mit kurzer Unterbrechung zu Saisonbeginn.
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Nun das 8:0 gegen Hamburg. „Es war toll. Auch ein Fest für die Fans“, sagte er. Aber vor allem ein Fest für ihn. Pep Guardiola brachte Badstuber in der Innenverteidigung. Eine gute Gelegenheit: Jérôme Boateng war noch für dieses Spiel gesperrt. Gegen Donezk am Dienstag in der Champions-League kehrt Boateng zurück, da wäre Badstubers Einsatz wohl zu riskant. Aber gegen diesen HSV? Null Risiko.
Defensiv stand Badstuber gut. Keine Probleme mit Ex-Kollege Olic oder Rudnevs. Einige Sprintduelle anfangs, ein paar Tests, ob das Stellungsspiel-Gen noch funktioniert. Bälle ablaufen, kurze Pässe spielen, Sicherheit gewinnen. „Es ist ein weiterer Schritt dahin, wo man war“, sagte er. Das war Stammspieler bei Bayern und in der Nationalelf. Das will er wieder erreichen, indem er sich anbietet. Aber alles „ganz locker“. Pep Guardiola war mit Badstuber zufrieden: „Seine überragende Qualität ist: Er kann lesen, wo der freie Mann in der Mitte ist oder spielt gute lange Bälle. Ich hoffe, dass er in nächster Zeit trainieren und spielen kann – ohne dass er sich verletzt.“ Das ist das Wichtigste.