Hoeneß und Pep: "Wir sind Philosophen!"
München - So richtig erbaulich war's ja nicht, was der FC Bayern München beim 1:0-Sieg bei Viktoria Pilsen so fabriziert hatte. Ein Spiel zum Vergessen. Auf dem Mitternachtsbankett nach dem Spiel hatten Trainer Pep Guardiola und Präsident Uli Hoeneß allerdings noch allerhand zu besprechen.
Nach der Rede von Vorstandsboss Rummenigge kamen sich die beiden Alphatiere näher, führten bei Rotwein ("Terroir al Limit") ein angeregtes Gespräch. Guardiola gestikulierte mitunter wild, einmal legte er Hoeneß beinahe fürsorglich die Hand auf. Um was es ging?
"Wir sind ja auch Philosophen. Philosophen reden über alles Mögliche", erklärt Hoeneß. "Es macht unheimlich Spaß, mit ihm zu reden."
"Guardiola ist ein sehr intellektueller Mann, mit dem du über alles reden kannst. Deswegen treffen wir uns auch hin und wieder", meint der Bayern-Präsident, der jedoch auch eine feine, gebrechliche Seite am Bayern-Trainer entdeckt hat: "Er ist ein sehr sensibler Mensch, der großen Wert auf Privatsphäre legt."
"Er hat in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht, weil die Spanier wohl sehr schlecht mit Leuten umgehen", sagt Hoeneß.
"Deswegen muss man bei ihm erst Vertrauen gewinnen. Dass man unter den Blicken der Journalisten einfach sitzen bleibt, das kennt er nicht. Und dass man nach einem Spiel mit der Mannschaft, den Fans und den Presseleuten gemeinsam einen Wein oder ein Bier trinkt und etwas isst, das ist für ihn bis dato undenkbar und ein echter Kulturschock gewesen."
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