Hoeneß glücklich: "Die deutschen Verhältnisse sind geklärt"

MÜNCHEN Ein wenig heiser war er, auch das Gesicht noch ein bisschen geröteter als sonst. Nicht, dass Uli Hoeneß sich auf der Tribüne die Seele aus dem Leib geschrien hätte beim 1:0 seiner Bayern gegen Dortmund. Der Präsident war erkältet. „Ich hatte auch ein bisschen Angst davor, wie ich dieses Spiel überstehen sollte”, gab Hoeneß zu, „aber die Mannschaft hat es mir leicht gemacht, weil sie super Fußball gespielt hat”, sagte er und lobte dann Bastian Schweinsteiger und Co überschwänglich: „In der ersten Halbzeit war das teilweise perfekter Fußball. Besser geht’s nicht.”
Hoeneß war wahrlich glücklich. Wegen des Erreichens des Halbfinals. Vor allem aber, weil man es den Dortmundern endlich mal wieder gezeigt hatte. „Die Vormachtstellung im deutschen Fußball haben wir wieder. Die deutschen Verhältnisse sind geklärt. In der Liga sind wir ganz weit vorne, die Dortmunder wollten sich heute wenigstens noch diese Serie mit den vielen ungeschlagenen Spielen erhalten. Das haben wir erfolgreich verhindert.”
Wie tief der Stachel gesessen hat, den die Dortmunder den Bayern in den letzten beiden Jahren verpassten, ließ dann Hoeneß’ nächster Satz erahnen, in dem er zugab, dass die Runderneuerung des FC Bayern inklusive der Installierung von Matthias Sammer und der Verpflichtung von Pep Guardiola auch viel mit den Niederlagen zu tun hatte.
Hoeneß: „Wir haben einiges dafür getan, wieder ganz vorne zu sein. Dortmund hat uns richtig gefordert. Für uns ist es gut, dass es so einen Verein gibt. Das hat uns auf eine neue Stufe gehoben. Wir mussten uns steigern, sehr viel investieren.”
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Das haben sie getan – und tanzen dadurch weiter auf drei Hochzeiten. Nach der Meisterschaft dürften sie nun auch den Triumph im Pokal schon fast sicher haben. Es ist sehr schwer vorstellbar, dass die möglichen Gegner im Halbfinale und Finale – Freiburg, Wolfsburg und Stuttgart – die Bayern in dieser Form ernsthaft aufhalten könnten.