Hoeneß auf Steuer-CD: Justiz dementiert

Das Schweizer Konto von Uli Hoeneß soll der bayerischen Justiz bereits im Sommer 2012 bekannt gewesen sein. Die Ermittluiungsbehörden dementieren diesen Bericht.
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Die Steuer-Affäre macht Uli Hoeneß weiterhin zu schaffen
dpa Die Steuer-Affäre macht Uli Hoeneß weiterhin zu schaffen

Das Schweizer Konto von Uli Hoeneß soll der bayerischen Justiz bereits im Sommer 2012 bekannt gewesen sein. Die Ermittluiungsbehörden dementieren diesen Bericht.

München - Schon im Sommer 2012 hatte die bayerische Justiz offenbar Kenntnis über das Schweizer Konto von Uli Hoeneß. Wie FOCUS.de berichtet, soll der Name des FC-Bayern-Präsidenten auf einer Steuer-CD aufgetaucht sein, die vom Land Nordrhein-Westphalen im August gekauft wurde. Wie es in dem Bericht heißt, sind diese Steuer-Daten von Bochum aus an die Münchner Kollegen weitergeleitet worden.

Blieben die Behörden in München zunächst untätig? "Ein Ermittlungsverfahren eröffneten diese jedoch zunächst nicht", berichtet das Online-Magazin. Laut Staatsanwaltschaft München II wurde erst mit der Selbstanzeige von Uli Hoeneß im Januar 2013 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung eingeleitet.

Inzwischen haben die Ermittlungsbehörden den Focus-Bericht dementiert. Auf dpa-Anfrage erklärte die Staatsanwaltschaft Bochum am Sonntag: „Das trifft nicht zu. Auf der Steuer-CD, die die Staatsanwaltschaft Bochum bearbeitet, findet sich der Name Hoeneß nicht.“

Das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, die Bochumer Ermittler hätten Hoeneß-Daten von der CD an die Staatsanwaltschaft in München weitergeleitet, die bayerische Justiz sei somit bereits im vergangenen Sommer informiert gewesen.

Die Staatsanwaltschaft München II wies dies in einer Pressemitteilung zurück: „Es trifft nicht zu, dass die Staatsanwaltschaften in München im Sommer 2012 eine Steuer-CD mit den Daten von Herrn Hoeneß erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft München II wurde erst im Januar 2013 von der Selbstanzeige 'Hoeneß' unterrichtet.“ Das Ermittlungsverfahren gegen den 61-Jährigen habe man „aufgrund der Selbstanzeige 2013 eingeleitet“, sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich der dpa.

Das bayerische Finanzministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen, das Justizministerium in München lehnte einen Kommentar auf dpa-Anfrage ab. Das Finanzministerium in Düsseldorf verweigerte jegliche Stellungnahme. Nach seiner Selbstanzeige ermittelt die Staatsanwaltschaft München II wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Hoeneß.

 

Büro von Uli Hoeneß durchsucht

Wie die AZ bereits berichtete, wurde nicht nur das Anwesen von Uli Hoeneß am Tegernsee durchsucht. Nach AZ-Informationen wurde am selben Tag, an dem vor gut einem Monaten Hoeneß’ Privathaus am Tegernsee durchsucht wurde, auch das Büro des Bayern-Präsidenten in der Säbener Straße von Steuerfahndern durchsucht.

Audi-Chef Stadler geht auf Distanz

"Regeln müssen befolgt werden": Audi-Vorstandschef Rupert Stadler ist ein wenig auf Distanz zu Bayern Münchens Präsidenten Uli Hoeneß nach dessen Steueraffäre gegangen. „Audi ist der Überzeugung, dass nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg nur sichergestellt werden kann, wenn Regeln und Normen konsequent befolgt werden. Wir stehen für ein achtbares, ehrliches und regelkonformes Verhalten im Geschäftsalltag“, ließ Stadler nach einer Anfrage der „Bild am Sonntag“ über einen Sprecher mitteilen.

 

 

 

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