Heynckes und der neue Sportdirektor: Jupp sammert schon

Abhaken, weitermachen: Der Bayern-Trainer gibt sich angriffslustig, kündigt viele Wechsel an und lobt den neuen Sportvorstand  
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Abhaken, weitermachen: Der Bayern-Trainer gibt sich angriffslustig, kündigt viele Wechsel  an und lobt den neuen Sportvorstand

München - Die Haare sind nicht grauer geworden, auch die Gesichtsfarbe sah wie immer nach viel frischer Luft aus. Und doch saß da ein anderer Jupp Heynckes. Einer, der immer noch vorsichtig und mit Bedacht formuliert, sich nicht auf jede Diskussion einlässt. Aber auch einer, der plötzlich forscher und fordernder klingt. Eineinhalb Stunden habe er sich an Tag eins mit Matthias Sammer, dem neuen Sportvorstand, unterhalten, und es scheint, als habe das erste Gespräch bereits Wirkung gezeigt: Jupp Heynckes sammert schon. Was Bayerns Coach beschäftigt:

Lehren der letzten Saison: Heynckes druckste zum Thema Frustbewältigung nicht lange rum: „Ich habe lange damit zu tun gehabt. Aber ich denke, dass ich das weggesteckt habe. Jetzt habe ich wieder die Kraft, Lust und Freude, diese Saison anzugehen.“ Viel Sport hab er getrieben, aber auch die EM analysiert, „vor allem die spielstarken Teams“. Die Niederlage gegen Chelsea und das Gegentor nagen immer noch: „Dass wir nicht so clever sind, den Spieler bei dieser einzigen Ecke rauszunehmen! Den bring’ ich doch um auf dem Feld – das darf ich natürlich nicht sagen.“ Klar, was er meint: „Wir müssen alle dahin kommen, wieder mehr Hunger auf Erfolg zu entwickeln. Wir müssen cleverer werden, robuster, erfolgsorientierter. Das hat in der vergangenen Saison in den entscheidenden Momenten gefehlt.“

Matthias Sammer: Persönlich kenne er ihn „nicht so gut“, sagt Heynckes, lobt aber den Spieler Sammer: „Er war eine große Persönlichkeit, hat auf dem Platz Charakter gezeigt. Das hat mir immer imponiert. Und: Er hat nie verlieren können.“ Im ersten Gespräch habe er gemerkt, „dass wir ähnliche Vorstellungen vom Fußball haben“ und glaubt somit: „Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir konstruktiv zusammenarbeiten werden.“ Wenn es nach Heynckes auch gemeinsam von der Bank aus: „Für mich ist es eigentlich selbstverständlich, dass er mit auf die Bank geht. Er hat Power, Ehrgeiz, ist ein extrem leistungsorientierter, hier und da auch unbequemer Mensch – Attribute, die uns gut zu Gesicht stehen.“

Bastian Schweinsteiger: Um Sorgenkind Nummer eins wird sich der Trainer besonders kümmern. Zweimal hat Heynckes mit Schweinsteiger in der vergangenen Woche telefoniert und sich zu einem weiteren Gespräch in dessen letzter Urlaubswoche verabredet: „Für mich ist wichtig, dass Bastian wieder die Fitness kriegt wie im ersten Drittel der letzten Saison. Darum werde ich mich in erster Linie kümmern. Ich bin sicher, dass ich ihn wieder hinbekomme.“ Sein beste Saison hätte er selbst übrigens nach dem wegen Verletzung verpassten WM-Finale ’74 hingelegt.

Die Neuen: Heynckes’ Sätze klingen wie eine Drohung: „Sie werden den Etablierten Feuer unter dem Hintern machen. Ich habe jetzt Alternativen und werde wechseln.“ Und weiter: „Ich habe immer großes Vertrauen zu Mario Gomez gehabt und habe es nach wie vor. Aber wenn wir im Champions-League-Finale einen Pizarro oder Mandzukic auf der Bank gehabt hätten, hätten wir vielleicht noch gewinnen können.“

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