Herzschmerz beim FC Bayern: Im Zentrum gibt's Enttäuschungen und ein neues Duo
München - Bayerns Zentrum war in den vergangenen Jahren stets ein Luxusbereich, in dem sich internationale Spitzenspieler tummelten: Thiago, Bastian Schweinsteiger, Javi Martínez, Xabi Alonso, Arturo Vidal oder auch Philippe Coutinho. Und zuletzt eben: Joshua Kimmich und Leon Goretzka, vielleicht das beste Duo, das es in diesem Jahrtausend gab.
Corona-Probleme und Verletzungspech: Nagelsmann musste improvisieren
Doch dann kam die Hinrunde 2021/22 mit Kimmichs Corona-Problemen und Goretzkas Verletzungspech, Trainer Julian Nagelsmann musste plötzlich improvisieren, die Münchner hatten Herzschmerz. Wie das gelungen ist? Teil drei der AZ-Hinrundenzeugnisse.
Joshua Kimmich
18 Mal stand der Mittelfeld-Chef in der ersten Saisonhälfte auf dem Platz, er war an sieben Toren direkt beteiligt und spielte gewohnt gut. Ab dem 6. November gegen Freiburg aber eben gar nicht mehr. Kimmich musste - als ungeimpfte Kontaktperson von Niklas Süle - zunächst in Quarantäne, dann infizierte er sich selbst. Und muss wegen leichter Infiltrationen in der Lunge weiter pausieren. Zeitpunkt der Rückkehr? Offen. Kimmich gab im ZDF zu, dass ihn wegen acht verpasster Partien sein "schlechtes Gewissen" plage. Er will sich nun doch noch impfen lassen. Note 4

Leon Goretzka
Auch Kimmichs Partner im Zentrum, geimpft übrigens, hat mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen. Goretzka fiel wegen Schmerzen an der Patellasehne fast den kompletten Dezember aus, gerade erholt er sich davon und startet dann im Januar sein Comeback. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen ist seine Bilanz ausbaufähig. Note 3

Marcel Sabitzer
"In Sabi steckt viel mehr, als wir aktuell sehen." Das sagte Coach Nagelsmann nach der 1:2-Pleite in Augsburg Ende November, als der Österreicher einen ganz schwachen Tag erwischt hatte. Die Partie war sinnbildlich für Sabitzers Hinrunde, der Neuzugang von RB Leipzig fremdelt noch. 15 Pflichtspiele hat er für die Münchner bislang bestritten - ohne jede Torbeteiligung. Note 5
Marc Roca
Gegen Ende der Hinrunde wurde der Spanier an der Seite von Jamal Musiala auf der Doppelsechs gebraucht - und war sofort da. Gegen Stuttgart und Wolfsburg überzeugte er, wurde von Nagelsmann gelobt. "Ich liebe solche Spieler, die selbstlos sind und dem Trainer zeigen, dass es offensichtlich ein Fehler war, sie nahezu nie zu bringen", sagte der Coach. Nun sieht Roca offenbar doch eine Zukunft bei Bayern. Note 3
Jamal Musiala
Der 18-Jährige ist so clever, reif und technisch herausragend, dass er im Mittelfeld jede Position spielen kann: auch den Sechser. Starke Leistungen in Abwesenheit von Kimmich und Goretzka, hat sich für viele weitere Startelfeinsätze beworben. Note 2
Corentin Tolisso
Auch der Franzose erwies sich nach dem Ausfall der Platzhirsche als ordentliche Alternative. insgesamt 13 Mal durfte er spielen (ein Tor, drei Assists). Dann im Pech: Wegen muskulärer Probleme fehlte er gegen Stuttgart und Wolfsburg, während Roca glänzte. Tolisso steht zum Verkauf im Winter. Note 4
Michaël Cuisance
Das gilt genauso für den motzigen Franzosen, der am letzten Hinrundenspieltag ein Aufwärmleibchen Richtung Nagelsmann warf. Geht gar nicht. Sportlich spielt Cuisance ohnehin keine Rolle. Note 6