Heißer Februar: Das muss der FC Bayern München anpacken

Für den FC Bayern beginnt die entscheidende Phase der Saison. In welchen Punkten Jupp Heynckes sein Team noch verbessern muss – und warum Standards im Titelkampf so wichtig sind: Die AZ klärt auf.
Maximilian Koch |
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Wollen auch in der heißen Phase der Saison jubeln: Die Bayern-Stars um Arturo Vidal (l.) und Thomas Müller.
sampics/firo/Augenklick/AZ Wollen auch in der heißen Phase der Saison jubeln: Die Bayern-Stars um Arturo Vidal (l.) und Thomas Müller.

München - Die größte Sorge des FC Bayern ist die eigene Vergangenheit. Riesiger Vorsprung in der Bundesliga, der vorzeitige Gewinn der Meisterschaft im Frühjahr – und dann das Aus in der Champions League, weil im Gefühl der Überlegenheit der Schlendrian an der Säbener Straße einzog: Das kennt man aus den vergangenen Jahren, doch diesmal soll alles anders werden.

"Ich werde nie zulassen, dass geschludert wird", sagte Trainer Jupp Heynckes und kündigte an: "Wer nicht mitzieht, bekommt Schwierigkeiten." 

Die Mannschaft hat erkannt, dass es einer Steigerung bedarf im Vergleich zu den Spielen gegen Leverkusen (3:1), Bremen (4:2) und Hoffenheim (5:2). "Wenn man samstags mit 80 Prozent spielt, kommt man in der Champions League drei Tage später nicht auf 100 Prozent", sagte Robert Lewandowski: "Egal, ob wir 16 oder 20 Punkte Vorsprung haben, wir müssen fokussiert weiterarbeiten."

Nach der Partie beim 1. FSV Mainz 05 am Samstag (15:30 Uhr live bei Sky und im AZ-Liveticker) beginnen für die Bayern wieder die englischen Wochen – mit dem Pokalspiel bei Drittligist SC Paderborn (6. Februar) und wenig später mit dem Champions-League-Achtelfinale gegen Besiktas Istanbul (20. Februar).

Es wird heiß! Die AZ erklärt, welche Aufgaben jetzt vor Coach Heynckes und den Bayern liegen.

Coman gibt den Ribéry-Nachfolger, Vidal den Chef

Konzentration verbessern

Sowohl gegen Bremen als auch gegen Hoffenheim gab es für Bayern Gegentore in der Anfangsphase. "Ich weiß nicht, was in den ersten 15 Minuten los war", sagte Verteidiger Niklas Süle nach der Hoffenheim-Partie: "Da habe ich gedacht: Wenn das so weitergeht, gehen wir im eigenen Stadion unter."

Joshua Kimmich sprach davon, dass "wir nicht mit hundert Prozent auf dem Platz waren". Und Jérôme Boateng meinte: "Wir haben geschlafen." Klarer Fall von Sorglosigkeit. Das kann sich in den K.o.-Spielen der kommenden Wochen rächen. Defensive stabilisieren: Fünf Treffer durften die Bayern-Gegner seit dem Jahreswechsel bereits bejubeln – zu viele.

"Wir stellen uns das anders vor", sagte Kimmich. Auffällig: Ohne Javi Martínez als Abräumer auf der Sechserposition fehlt der Defensive Stabilität. "Die Räume vor der Abwehr waren zu groß", kritisierte Torhüter Sven Ulreich im Anschluss an das 5:2 gegen Hoffenheim. Boateng vermisste zu Beginn der Partie die "Aggressivität" bei seinen Kollegen: "Wir haben keine zweiten Bälle bekommen."

In den großen Partien wird Heynckes auf Mittelfeld-Kämpfer Martínez, den er aktuell gelegentlich schont, nicht verzichten. Der Spanier ist als Abfangjäger unverzichtbar.

Stammelf finden

Man mag es ja kaum glauben: Bis auf Torhüter Manuel Neuer (Reha nach Mittelfußbruch) hat Heynckes alle Stars zur Verfügung. Auch Spielmacher Thiago schnupperte nach seinem Muskelteilriss im Oberschenkel schon wieder ins Mannschaftstraining rein, der Spanier wird sein Pensum nun von Tag zu Tag steigern. Heynckes hat dadurch ein Luxusproblem. Allein im zentralen Mittelfeld gibt es sieben Spieler (Martínez, Sebastian Rudy, Corentin Tolisso, Arturo Vidal, Thiago, Thomas Müller, James Rodríguez) für nur drei Positionen.

Auch der Konkurrenzkampf auf der offensiven Außenbahn (Franck Ribéry, Arjen Robben, Kingsley Coman) und in der Innenverteidigung (Boateng, Mats Hummels, Süle) ist hart. Eine Stammelf finden – und gleichzeitig alle Spieler, von denen sogar einige auf der Tribüne sitzen werden, bei Laune halten: Diesen Spagat muss der Bayern-Trainer meistern.

Eigene Waffen besser nutzen

Eine Qualität aus früheren Tagen sicherte den Bayern zuletzt Siege: offensive Standardsituationen. 2018 gab es bereits vier Tore nach Ecken. "Bei Standards sind wir sehr gefährlich", sagte Heynckes.

Insgesamt gelangen den Bayern unter ihrem neuen Coach sieben Treffer nach Freistößen oder Ecken, bei Carlo Ancelotti waren es zuvor nur zwei. Besonders James und Robben gefielen zuletzt als Standardschützen. Diese Waffe, die unter Kurzpass-Liebhaber Pep Guardiola kaum genutzt wurde, könnte bei der Titel-Jagd wichtig werden.

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