Hat Xabi Alonso Steuern hinterzogen?

Die spanische Steuerbehörde ist Bayern-Star Xabi Alonso auf den Fersen. Der 33-Jährige soll Einnahmen aus den Jahren 2011 und 2012 nicht versteuert haben.
von  Matthias Kerber
Xabi Alonso spielt seit letzter Saison beim FC Bayern.
Xabi Alonso spielt seit letzter Saison beim FC Bayern. © firo/Augenklick

Bayern-Star Xabi Alonso ist ins Visier der spanischen Steuerbehörden geraten. Der 33-Jährige soll Einnahmen aus den Jahren 2011 und 2012 nicht versteuert haben. Alonso meldete sich bereits bei Twitter zu Wort.

Madrid - Fußballer, Präsidenten, Vorstandsvorsitzende und die Steuermoral, das ist ja so ein Thema für sich. Davon können sie auch beim FC Bayern gleich mehrere Liedchen singen. Jetzt ist mit Xabi Alonso ein weiterer Bediensteter der Münchner Vorzeigekicker in das Visier der Steuerbehörden geraten.

Die spanischen Behörden haben Ermittlungen gegen den Weltmeister (2010) und Europameister (2008 und 2012) eingeleitet. Das Finanzamt hat Anzeige wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Wie die spanische Zeitung „El Mundo“ berichtet, geht es um den Vorwurf, dass der 33-Jährige, der 2014 von Real Madrid zum FC Bayern gewechselt ist, einen Teil seiner Einnahmen der Verwertung seiner persönlichen Bildrechte aus seiner Zeit bei den Königlichen (dort spielte er von 2009 bis 2014) nicht ordnungsgemäß versteuert haben soll. Stattdessen seien die Gelder – laut „El Mundo“ geht es um die Jahre 2010 bis 2012 – auf Konten im Ausland geflossen. Hintergrund: In Spanien haben die Spieler die Hoheitsrechte über ihre eigenen Bilder, können selber kassieren – oder aber die Verwertungsrechte abtreten.

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Die Ermittlungen befinden sich nach AZ-Informationen noch im Anfangsstadium. „Xabi Alonso ist ruhig, denn er hat nichts vor den Steuer-Behörden versteckt“, sagt sein Anwalt Ivan Zaldua in „El Mundo“. „Er hat seine Steuern bezahlt, wie die Gesetze es verlangen. Es wird sich alles klären, da sind wir sicher.“ Alonso auf jeden Fall nimmt die Vorwürfe so ernst, dass er sich über Twitter offiziell dazu äußerte. In einer in drei Punkte untergliederten Erklärung seiner Rechtsbeistände bezieht Alonso zu den Vorwürfen Stellung.

„Ich bin immer jeder einzelnen Steuer-Verpflichtung nachgekommen“, ließ Alonso verlautbaren, zudem erklärte er, dass er seinen Steuerangelegenheiten immer mit „allergrößter Sorgfalt“ nachgegangen sei und diese auch stets „transparent“ gehalten habe. Er werde als Konsequenz aus den eingeleiteten Ermittlungen zur „Wahrung seiner Interessen“ agieren und alles tun, um seine Unschuld zu beweisen, er „respektiere die Entscheidung der Justiz“, Ermittlungen einzuleiten, er werde den Behörden bei den Untersuchungen zur Verfügung stehen.

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Eigentlich ermittelten die spanischen Steuerbehörden gegen Alonsos ehemaligen Teamkollegen Javier Mascherano, die einst beide für den englischen Traditionsklub FC Liverpool spielten. Ihm wird vorgeworfen, Einnahmen aus der Bildrecht-Verwertung in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro aus den Jahren 2011 und 2012 nicht offiziell beim Finanzamt deklariert zu haben, stattdessen seien die Gelder an Konten in Madeira und den USA geflossen. Im Zuge dieser Ermittlungen gegen Mascherano soll das Finanzamt dann auf Xabi Alonso aufmerksam geworden sein, der für die Bildrecht-Verwertung die gleiche Agentur wie Mascherano beauftragt hat.

Innerhalb von sechs Monaten muss nun entschieden werden, ob ausreichende Beweise für eine Anklageerhebung vorliegen.

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