Guardiola-Poker: "Nur möglich, weil Hoeneß nicht da ist"

Der FC Bayern ist in Sachen Vertrag von Pep Guardiola ganz dem Willen des Katalanen ausgeliefert. Eine Situation, die unter Uli Hoeneß nicht entstanden wäre, wie Felix Magath betont. Er kritisiert die Macht, die Guardiola beim FCB mittlerweile hat.
von  az
Pep Guardiola und Uli Hoeneß scheinen sich gut zu verstehen - nach Gesprächen mit dem ehemaligen FCB-Präsidenten entschied sich Guardiola zu einem Engagement bei den Bayern.
Pep Guardiola und Uli Hoeneß scheinen sich gut zu verstehen - nach Gesprächen mit dem ehemaligen FCB-Präsidenten entschied sich Guardiola zu einem Engagement bei den Bayern. © firo Sportphoto/Getty Images Poo/Augenklick

Frankfurt - Felix Magath beansprucht für sich bei seinen Engagements in Vereinen viel Macht. Oftmals füllt er dabei die Doppel-Funktion von Trainer und Manager zugleich aus. Nach dem Titelgewinn mit dem VfL Wolfsburg war es dem FC Schalke 04 gar so viel Wert, dass der 62-Jährige mit einem Fünf-Jahres-Vertrag und allen Freiheiten bei Spieler-Transfers ausgestattet wurde - was Magath großzügig nutzte.

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Doch genau diese Macht im Verein kritisiert Magath nun in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen beim FC Bayern unter Pep Guardiola: "Er hat mehr Macht, als es jemals ein Trainer bei den Bayern vorher hatte. Ich glaube, das war nur möglich, weil Uli Hoeneß nicht mehr da ist."

 

Magath erklärt: "Hoeneß hätte keinen Trainer so stark werden lassen"

 

Dabei hat der Katalane seiner Ansicht nach nicht unbedingt den größten Anteil am Erfolg des FC Bayern: "Guardiola hat 2013 eine Mannschaft übernommen, die das Triple gewonnen hatte, die nicht überaltert war und für die er seitdem für 200 Millionen Euro Spieler holen konnte. Wenn da nicht eine Mannschaft rauskommt, die andere an die Wand spielt, wann dann?"

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Der auslaufende Vertrag beschäftigt den FC Bayern quasi bereits das gesamte Jahr. Etwas, was unter Hoeneß vermieden worden wäre, wie Magath glaubt. Denn diese für den Verein schwierige Situation zeige nur, "an welch langem Hebel Guardiola mittlerweile sitzt." Magath betont: "Mit Hoeneß wäre das nicht gegangen. Der hätte keinen Trainer so stark werden lassen. Er hat einen Trainer nur akzeptiert, wenn er selbst die Machtverhältnisse bestimmt hat."

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