Guardiola mit Nachsicht: "Wir brauchen ein Problem"

Bayern München hat seinen Siegeszug mit viel Glück fortgesetzt. Trainer Pep Guardiola nimmt seine Mannschaft nach dem 2:1 (0:1) beim VfB Stuttgart aber in Schutz.
SID |
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Für Pep Guardiola war das 2:1 gegen Stuttgart besser als etwa ein 3:0. Die Mannschaft müsse hin und wieder vor ein "Problem" gestellt werden.
sampics/Augenklick Für Pep Guardiola war das 2:1 gegen Stuttgart besser als etwa ein 3:0. Die Mannschaft müsse hin und wieder vor ein "Problem" gestellt werden.

Stuttgart – Nur der Schlussakkord von Thiago war fulminant – dennoch hatte sogar Maestro Pep Guardiola mit seinem diesmal wenig meisterlichen Star-Ensemble ein Einsehen. "Wenn eine Mannschaft 43-mal nicht verliert und alle sagen, die Bundesliga ist vorbei, der Meister steht schon fest, dann ist das für die Mentalität nicht einfach. Immer gewinnen, gewinnen, gewinnen – ich weiß, wie schwierig das ist", sagte der Trainer von Bayern München nach dem äußerst glücklichen 2:1 (0:1) beim VfB Stuttgart durch ein Last-Minute-Traumtor von Thiago (90.+3).

Während die tapferen Schwaben nach dem sehenswerten Seitfallzieher des Spaniers mit gesenkten Köpfen und völlig frustriert vom Platz schlichen, feierte der Triple-Sieger seinen zehnten Ligasieg in Folge geradezu überschwänglich. Wie "kleine Kinder" habe man sich Freude, meinte Nationalspieler Thomas Müller mit einem breiten Grinsen.

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Dass die Bayern auf ihrem Spaziergang durch die Liga fast ins Stolpern geraten wären, passte Perfektionist Guardiola vor dem Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) gegen Frankfurt sogar ganz gut ins Konzept. "Manchmal brauchen wir eine Warnung, ein Problem wie in Salzburg oder diesmal in der ersten Halbzeit, um zu reagieren. So ein Spiel ist besser als ein 3:0 oder 4:0", sagte der 43 Jahre alte Spanier und übte sich in Nachsicht. Es sei normal, dass die Konzentration nicht "immer so hoch ist, wenn du so viel Lob bekommst. Wir müssen jetzt unseren Kopf kontrollieren."

Die Liga kontrolliert der deutsche Fußball-Rekordmeister ohnehin schon nach Belieben. 13 Punkte Vorsprung nach 18 Spieltagen ist ebenso eine weitere Bestmarke der Münchner wie sage und schreibe 50 Punkte zu diesem frühen Zeitpunkt. Dass der Meister 2014 nur FC Bayern heißen kann, daran bestehen schon jetzt keine Zweifel mehr. Die Frage ist nur noch, ob der FC Bayern seinen Rekord vom frühesten Titel aus der vergangenen Saison (28. Spieltag/6. April 2013) knacken kann.

Dass aber selbst dem scheinbar übermächtigen FC Bayern beizukommen ist, zeigte der im Abstiegskampf befindliche VfB. "Sie waren sehr aggressiv, haben viele Zweikämpfe gewonnen. Wir hatten dadurch Probleme, unsere Linie zu finden", räumte Guardiola ein. "Jeder Gegner will der erste sein, der uns schlägt. Wir waren nicht so konsequent wie sonst", ergänzte Kapitän Philipp Lahm und bezog sich wie Guardiola vor allem auf die erste Hälfte, in der die Bayern durch den Treffer von Vedad Ibisevic (29.) – aus Abseitsposition – überraschend in Rückstand geraten waren.

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Erst durch die Hereinnahme von Claudio Pizarro und des zum Rückrundenauftakt in Gladbach (2:0) noch suspendierten Mario Mandzukic nach knapp einer Stunde wurden die Aktionen der Münchner zwingender und mit dem Ausgleich durch Pizarro (76.) und sogar noch dem späten Siegtor belohnt. "Das ist Bayern München. Wir haben bis zum Ende versucht, einen Sieg zu erringen", sagte Thiago nach seinem "wunderschönen Tor". Es sei eine Gelegenheit gewesen, "uns weiter von den Verfolgern zu entfernen – das haben wir gemacht".

Sehr zum Leidwesen der Stuttgarter, die nun vor dem kommenden Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Tabellenzweiten Leverkusen wieder in die Spur kommen müssen. Er hoffe sehr, dass sein Team aus dem mutigen Auftritt Kraft ziehe, sagte Sportvorstand Fredi Bobic: "Das muss einen Effekt haben. Wir dürfen enttäuscht sein, aber nicht so niedergeschlagen, dass wir aufgeben."

Die Mannschaft habe gezeigt, "dass sie Qualität hat. Aber das müssen wir jetzt in Punkte ummünzen". Magere 19 stehen bisher auf der Habenseite, nur drei mehr als Hamburg auf dem Relegationsplatz 16. "Das ist zu wenig. Wir stehen mittendrin", betonte Bobic, "aber wir müssen jetzt nicht in Überpanik verfallen."

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