Guardiola geht - mit dem Henkelpott oder als Unvollendeter?

Pep Guardiola verlässt im Sommer den FC Bayern München. Der Klub hofft jetzt auf den Heynckes-Effekt. Der holte am Ende der Amtszeit das Triple.
Patrick Strasser |
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Pep Guardiola wird den FC Bayern im Sommer verlassen. Der Verein hofft auf einen Heynckes-Effekt und damit das Triple.
dpa Pep Guardiola wird den FC Bayern im Sommer verlassen. Der Verein hofft auf einen Heynckes-Effekt und damit das Triple.

München - Um 18.05 Uhr war Pep Guardiola am Samstagabend weg. Aus Hannover. Noch in den Katakomben der HDI-Arena hatte sich der Spanier die Schlussphase mit den späten Toren des 1. FC Köln gegen Dortmund angesehen. 2:1 nach 0:1. Er schüttelte verwundert, aber erleichtert den Kopf. Schöne Bescherung für ihn und den FC Bayern acht Punkte Vorsprung auf den Verfolger.

Ein schönes Polster für die letzten 17 Bundesligaspiele, die Guardiola auf der Bayern-Bank coachen wird. Eine Rückrunde als Abschiedstournee.

Am Sonntag war Guardiola offiziell weg. Ab per Flieger in den Weihnachtsurlaub in seine Heimat Barcelona, „meine Eltern wollen ihren lieben Sohn sehen“. Bevor der im Sommer wieder umzieht – auf die Insel, wohl nach Manchester zu City. Dort arbeitet Guardiolas Vertrauter Txiki Begiristain als Sportdirektor. Man kennt sich aus Zeiten beim FC Barcelona. Um 12 Uhr mittags verschickten die Bayern am Sonntag die Bestätigung dessen, was schon bekannt war. Das, was Guardiola Rummenige auf der Weihnachtsfeier vor zwei Wochen eröffnet hatte. „Pep Guardiola (44) wird seinen Vertrag beim FC Bayern München nicht verlängern. Neuer Trainer des deutschen Rekordmeisters wird zum 1. Juli 2016 Carlo Ancelotti. Der 56-jährige Italiener erhält einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2019.“

Lesen sie hier: Ein AZ-Kommentar zu Carlo Ancelotti

Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge erklärte: „Wir sind Guardiola dankbar für alles, was er unserem Verein seit 2013 gegeben hat. Ich bin überzeugt, dass Pep und unsere Mannschaft jetzt noch intensiver daran arbeiten werden, die großen sportlichen Ziele zu erreichen – gerade, weil nun feststeht, dass Pep den FC Bayern verlassen wird.“

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Wird Pep nun eine „lame duck“, ein kraftloser, weil scheidender Trainer, der an Einfluss gegenüber der Mannschaft verliert? Muss nicht sein. Die Bayern hoffen auf den Heynckes-Effekt. Wie vor drei Jahren. Dem Coach wurde vor der Rückrunde 2013 mitgeteilt, dass Guardiola im Sommer sein Nachfolger wird. Bayern holte dennoch das Triple. „Der Trainerwechsel spielt für die Mannschaft keine Rolle, wir wollen nur erfolgreich sein, müssen schauen, dass das Sportliche passt“, sagte Thomas Müller, Siegtorschütze von Hannover, zu „Sky“: „Wir wollen alles gewinnen. Bei Heynckes stand auch der Abschied fest und wir haben das Triple geholt.“ Eben.

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Das Team, vor allem die Pep-Fans Philipp Lahm, Manuel Neuer, Jérôme Boateng und Thiago nehmen es mit Trauer, aber professionell zur Kenntnis. Nun will Projektarbeiter Guardiola die Bayern auf der letzten Schleife zum Triumph führen. Sein viertes Jahr hatte er schon damals bei Barcelona (2008-2012) im Nachhinein als Fehler bezeichnet. Ihm droht bei Scheitern ein Abschied als Unvollendeter. Geht er mit dem Henkelpott, war es eine Punktlandung. Also wird es heißen: Triple oder nix.

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