"Gigantisch" - Bayern unaufhaltsam Richtung zehnter Meisterschaft

Topspiel? Nur von den Bayern! Der Meister demütigt Bayer Leverkusen, die zuvor punktgleich waren, in deren Arena mit 5:1! "Zur Pause war klar, dass wir mit drei Punkten zurück nach München fahren".
Patrick Strasser |
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Robert Lewandowski erzielt das Tor zum 0:1.
Robert Lewandowski erzielt das Tor zum 0:1. © imago images/Team 2

Wenn der FC Bayern ein Bundesligaspiel verliert, treten anschließend für die Beteiligten in der jeweils nächsten Partie zwei Gesetze in Kraft.

Die zwei Gesetze

Erstens: Der Überraschungssieger - in diesem Fall vor zwei Wochen Eintracht Frankfurt - verliert sein darauffolgendes Spiel. Egal, gegen wen. So geschehen mit dem 1:2 der Hessen am Samstag gegen Hertha BSC. Und zweitens, mit unbestätigter, aber 99%-tiger Sicherheit: Bayern rächt sich.

Egal, gegen wen. Diesmal musste Bayer Leverkusen, zuvor punktgleich und mit einer lediglich vier Treffer schlechteren Tordifferenz, dran glauben. Und für Frankfurt büßen.

Demontage und Demütigung der Leverkusener

Das 5:1 in der BayArena war ein 3D-Spiel - eine Demontage und Demütigung des Gegners sowie eine Demonstration der eigenen Stärke. Robert Lewandowski, der seine nahezu unglaubliche vier Spiele währende Mini-Torkrise (zwei Mal war er mit Bayern, zwei Mal mit der polnischen Nationalelf ohne Treffer) erzielte einen Doppelpack, Serge Gnabry ebenfalls.

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Der Sieg war zur Halbzeitpause schon gewiss

Beim 1:0 verwertete der Pole das Volley-Zuspiel von Dayot Upamecano künstlerisch mit der Hacke ins lange Eck. Ein goldener Moment, den goldenen Schuh hat er ja schon... "Fünf Tore in 45 Minuten - das belegt, was für einen Fußball wir gespielt haben", sagte Lewandowski bei DAZN: "In der Pause war klar, dass wir mit drei Punkten zurück nach München fahren. Danach konnten wir mehr mit Ruhe spielen."

Neuer Vereinsrekord

Thomas Müller versuchte es auch mit der Hacke, der hintere Oberschenkel tat's dann auch. Die 5:0-Pausenführung auf fremdem Platz ist neuer Vereinsrekord. Zuvor führte Bayern nach jeweils 45 Minuten zwei Mal "nur" mit 5:1, 2003 bei der Hertha in Berlin und 1979 am Gladbacher Bökelberg. Die Treffer zwei bis fünf fielen in nur acht (!) Minuten, von der 30. bis zur 37. Spielminute.

Jubelsprünge von Nagelsmann

Ein ganz schwarzer Tag für den Herausforderer und die beste Halbzeit der Bayern unter Neu-Trainer Julian Nagelsmann, der die teils brillant herausgespielten Treffer mit beachtlichen Jubelsprüngen und auf der Tribüne gut vernehmbaren Freudenschreien an der Seitenlinie feierte. Mit dem am Ende 5:1 zementierte der Dauer-Meister seine Tabellenführung einen Punkt vor Borussia Dortmund, dem wohl eigentlichen Verfolger in dieser Saison, und zwei Zähler vor Leverkusen sowie dem SC Freiburg (!).

So sah es noch in der letzten Saison aus

Übrigens: Letzte Saison gastierte Bayern am 13. Spieltag bei Tabellenführer Leverkusen, siegte durch einen Last-Minute-Treffer von Lewandowski mit 2:1 und schlug wieder konsequent Kurs Richtung neunter Meisterschaft hintereinander ein. Während Leverkusen im Laufe der Saison bis auf Rang sechs abstürzte und gerade noch die Quali für die Europa League schaffte.

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Nangelsmann lobt Leverkusen

Wiederholt sich nun Bayers Schicksal nach einer Pleite gegen Bayern? Dabei hatte Coach Nagelsmann nicht mit Lob für Leverkusen, das zuletzt fünf Pflichtspiele (mit 14:2-Toren) nacheinander gewann, gespart: "Es sind besondere Spiele, wenn man gegen den tabellarischen Nachbarn spielt." Nach dem Gegentore-Feuerwerk verhöhnten die Bayern-Fans die Gastgeber: "Ihr werdet nie Deutscher Meister!"

Wechsel in der zweiten Halbzeit

In Halbzeit zwei ließen es die Bayern ruhiger angehen, man schonte sich in einer Art Testspielcharakter für das anstehende Champions-League-Gruppenspiel am Mittwoch bei Benfica Lissabon. Nagelsmann nahm bis zur 65. Minute vier Wechsel vor.

Alphonso Davies musste allerdings bereits in der 40. Minute angeschlagen runter (eine Muskelverletzung). Danach wurden die zuletzt viel belasteten Stammkräfte Leon Goretzka, Müller und Lewandowski vorzeitig geschont. Leverkusens Patrik Schick erzielte auf Vorlage des sonst blassen Florian Wirtz den 1:5-Ehrentreffer (55.). Ein Mini-Schönheitsfleck der Bayern-Gala.

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7 Kommentare
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  • MH0713 am 18.10.2021 14:31 Uhr / Bewertung:

    Klar war das eine Machtdemonstration des FC Bayern - und ein unglaubliches Spiel obendrein ! Aber noch ist die Saison nicht mal zu 25% gespielt und es kann noch sehr viel passieren .... ein Punkt vor den Verfolgern ist kein Ruhekissen ! Aber was mich auch begeistert - der SC Freiburg ! Kein lautes Umfeld - sehr bescheiden - auf dem Rasen wird alles gegeben ! Gibt andere Beispiele, sogar hier in München-Giesing !

  • Südstern7 am 18.10.2021 10:36 Uhr / Bewertung:

    Dieser Artikel kommt mir gerade recht um auf die Euphoriebremse zu treten. Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass es gerade mal 1 Pünktchen auf den Tabellenzweiten ist die Partie gegen Frankfurt vor 2 Wochen zeigt, dass man auch bei drückender Überlegenheit verlieren kann, wenn das Spielglück fehlt.

    Also ruhig Blut und das schon traditionelle Leistungsloch im November und Dezember abwarten. Wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen, tut sich die Mannschaft in den Wochen des Advents immer sehr schwer und schleppt sich überspielt Heilig Abend entgegen. Auch wenn die Gruppenspiele der CL immer so leicht und flockig aussehen, so täuscht dieser Eindruck. Diese 6 Spiele plus hat man nun mal in den Knochen. Es wäre eine Überraschung, wenn das Tief dieses Mal ausbleiben würde.

  • Schwammerlsucher am 18.10.2021 09:24 Uhr / Bewertung:

    Ich habe jetzt coronabedingt seit 1 1/2 Jahren kein Bundesligaspiel in der Kneipe oder sonstwo mehr angeschaut. Es fehlt mir echt nix, vor allem ist es ohne jeden sportlichen Wert, wenn mein FCB die 10 Meisterschaft in Folge einsackt. Langweilig. 2000 und 2001 waren es Herzschlagmeisterschaften für die Ewigkeit, die Erinnerung frisch, als ob es gestern war. 2012 war toll, weil davor der BVB dominierte, 2013 war das erste Triple. Aber dann?
    Es ödet nur noch an. Dabei spielt es gar keine Rolle, warum der FCB so dominant ist.

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