"Gehört dazu, um besser zu werden": Tuchel zieht persönliche Lehre aus der FC-Bayern-Pleite

Zum Abschied von Thomas Tuchel verspielt der FC Bayern eine 2:0-Führung, verliert in Sinsheim mit 2:4. Die Gründe für die achte Pleite scheinen dem scheidenden Bayern-Trainer bekannt zu sein. Für sich selbst zieht er eine klare Schlussfolgerung.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
11  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Thomas Tuchel nimmt Abschied vom FC Bayern, mit einer bitteren 2:4-Niederlage gegen Hoffenheim, aber auch mit einer persönlichen Erkenntnis.
Thomas Tuchel nimmt Abschied vom FC Bayern, mit einer bitteren 2:4-Niederlage gegen Hoffenheim, aber auch mit einer persönlichen Erkenntnis. © Lukas Barth/dpa

München - So hatte sich Thomas Tuchel (50) seinen Abschied mit Sicherheit nicht vorgestellt. Um 17.56 Uhr stapfte der scheidende Bayern-Trainer im Schlepptau von Pressesprecher Dieter Nickles zu seiner letzten Pressekonferenz. Dass es zu keinen Emotionen kommen würde, war vorprogrammiert. Hatte Tuchel schon vor dem Spiel gegen Wolfsburg (2:0) betont, dass er sich für seine Zeit beim Rekordmeister keinen Blumenstrauß wünscht. 

Tuchel über FC-Bayern-Pleite: "Haben Gegner ins Spiel gebracht"

Doch, dass er sich zum Abschluss nochmal für eine 2:4-Niederlage bei der TSG Hoffenheim und damit Tabellenplatz drei rechtfertigen muss, dachte er wohl nicht. "Wir haben sehr gut begonnen und dann eine hohe Anzahl an individuellen Fehlern und Ballverlusten aneinandergereiht", resümierte Tuchel auf dem Podium. Denn nach einer Pleite im Breisgau sah es nach sechs Minuten nicht aus, die Münchner lagen durch Tore von Youngster Mathys Tel (19) und Alphonso Davies (23) mit 2:0 in Führung.

Aber wie schon bei der Niederlage in Heidenheim (2:3) gab die Tuchel-Truppe eine komfortable Führung noch leichtfertig durch individuelle Schnitzer aus der Hand. "Wir haben den Gegner ins Spiel gebracht und dann absolut ungenügend verteidigt in jeder einzelnen Abschlusssituation", kritisiert der Übungsleiter des FC Bayern. Damit meint er wohl auch die Aussetzer seines Kapitäns Manuel Neuer (37), der der TSG nicht nur den Anschlusstreffer auflegte. "Es ist nochmal eine bittere Niederlage und völlig unnötig. Am Ende ist es viel zu häufig passiert." 

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

FC Bayern verspielt durch Niederlage in Hoffenheim Vize-Meisterschaft 

Ob die achte (!) Niederlage in der Bundesliga ein Sinnbild für die verkorkste Saison ist, wollte Tuchel nicht bestätigen, er betonte aber: "Wir hätten zehn Minuten in Stuttgart gehabt, um den VfB auf Abstand zu halten. Das haben wir schleifen lassen. Hier das Gleiche. Das passiert einfach viel zu oft." Zumal die Schwaben von Sebastian Hoeneß (42) am Ende durch einen 4:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach den Bayern noch die Vize-Meisterschaft aus der Hand rissen. 

Eine Erklärung für den erneuten Absturz seiner Mannschaft hatte Tuchel. "Aber keine für die Öffentlichkeit", schob der Bayern-Trainer hinterher. Ob Tuchel seine Ansätze wenigstens dem neuen Chefcoach verrät? Wichtig wäre es zumindest, um die Bayern-Baustellen zu beheben. Auch wenn Tuchel die Schäden nicht reparieren konnte, bereut er sein Engagement an der Säbener Straße keinesfalls. 

Verließ die Pro-Zero-Arena mit gesenktem Kopf: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

Tuchel reift durch Bayern-Erfahrungen wie ein guter Wein

"Als Trainer wird man jeden Tag besser, weil man Erfahrung sammelt, auch mit negativen Erfahrungen", so der gebürtige Krumbacher. "Das gehört dazu, um besser zu werden und sich weiterzuentwickeln." Wo Tuchel seine Lehren als nächstes einbringen wird, ist aber noch unklar. Von einem erneuten Engagement auf der Insel soll der Schwabe aber nicht abgeneigt sein. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Wolff am 21.05.2024 09:40 Uhr / Bewertung:

    Wann hat der FCB das letzte Mal 18(!) Punkte Rückstand auf den Meister gehabt?

    Ratlos-Tuchel kann seine Meinung für sich behalten, er hatte lange genug Zeit, sich mit der Mannschaft auseinanderzusetzen oder gegenzusteuern. Doch letztlich drehte sich alles nur um Kane, den Gomez 2.0. Auch auf Stanisic konnte er verzichten - Top-Entscheidung.

    All die Ausreden der letzten Saison, keine Vorbereitung, kein Einfluss, kein blablabla, ziehen nicht mehr. Den Beweis einer guten Trainerleistung ist Tuchel absolut schuldig geblieben.

  • dakaiser am 21.05.2024 08:01 Uhr / Bewertung:

    Schön, dass dieser Trainer seine Zeit bei uns nutzen konnte, um Erfahrung zu sammeln und sich weiter zu entwickeln. Was wird der erstmal verdienen, wenn er seine Lehrzeit beendet hat?

  • allalin am 20.05.2024 19:59 Uhr / Bewertung:

    Das letzte mal als Bayern 45 Gegentore kassierte war 1995/96. Neuer ist nur ein Schatten seiner selbst. Seit 2015 lag die Gegentor Anzahl bei etwa 20. Nun ist sie von tiefen 30 zu Mitte 40 rapid angestiegen. Trotz 200 Mio investments in die Abwehr. Gratulation an die Scouts. Das wäre viel günstiger gegangen.
    Ohne Dier wäre die CL verpasst worden. Spiele mit 3-4 Gegentoren waren unter Guardiola selten der Fall.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.