Gehirn-Coach Matthias Nowak in der AZ über kognitive Fähgikeiten im Fußball

"Man braucht als Fußballer einen schnellen, kühlen Kopf und eine hohe Bewegungsqualität": Das Training von Matthias Nowak zielt in erster Linie auf die kognitiven Fähigkeiten der Spieler ab. Die AZ hat mit dem Ex-Kreativtrainer des FC Bayern gesprochen.  
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Als Inspiration dienen Matthias Nowak die Trainingsphilosophien anderer Sportarten, vor allen aus den USA, wo fast jeder Mannschaftsteil und jeder Taktikbereich einen spezialisierten Coach besitzt.
Gräfe und Unzer Verlag/Adrian Schätz Als Inspiration dienen Matthias Nowak die Trainingsphilosophien anderer Sportarten, vor allen aus den USA, wo fast jeder Mannschaftsteil und jeder Taktikbereich einen spezialisierten Coach besitzt.

"Man braucht als Fußballer einen schnellen, kühlen Kopf und eine hohe Bewegungsqualität": Das Training von Matthias Nowak zielt in erster Linie auf die kognitiven Fähigkeiten der Spieler ab. Die AZ hat mit dem Ex-Kreativtrainer des FC Bayern gesprochen.

München - Acht Jahre lang arbeitete Matthias Nowak als Kreativtrainer für den FC Bayern, coachte die Frauenmannschaft und Juniorenteams. In seinem neuen Buch "Beweg dein Hirn" erklärt er, warum der Kopf für den Erfolg im Fußball entscheidend ist – und weshalb es selbst bei Lionel Messi noch Potenzial gibt.

Die AZ hat mit Nowak gesprochen. Das sind seine besten Aussagen.

Gehirn-Coach Matthias Nowak ...

... über seine beruflichen Pläne nach der Zeit beim FC Bayern: "Ich bin Bayern unendlich dankbar, ich hatte hier die Chance, mich zu beweisen. Ich will es jetzt wagen, mich jetzt für Profivereine im In- und Ausland anzubieten. Es ist an der Zeit, das Wissen aus der Neurowissenschaft und mein Training auf höchstem Niveau zu etablieren."

... über sein kognitives Training: "Die Spieler brauchen jetzt einen schnellen und kühlen Kopf, um Topleistungen zu bringen. Es geht darum, sich neu auszuprobieren, den Körper neu zu entdecken. Wann hat das ein Fußballer schon im täglichen Training? Es geht darum, eine hohe Bewegungskompetenz zu erarbeiten. Im Fußball gibt es noch verborgene Ressourcen, die wir unbedingt als Wettbewerbsvorteil entdecken und heben müssen."

Nowak: "Wir machen kognitive Tests"

... über bewusste Überforderung im Training (wie bei Pep Guardiola): "Genau das zeichnet Guardiola aus, ein hoch anspruchsvolles Training. Ich lege noch eine Schippe drauf: Ich kooperiere auch noch mit der Wissenschaft. Wir machen kognitive Tests, um genau zu schauen, wie das Gesamtbild der kognitiven Leistung ausschaut. Xavi und Iniesta sind der Maßstab bei der kognitiven Leistung. Wir haben ein Tool entwickelt für Vereine, um die kognitive Leistung messen zu können."

... über Potenzial bei Fußballern: "Robert Lewandowskis Scanfähigkeiten sind sicherlich top, top, top. (lacht) Auch sein Arbeitsgedächtnis und seine kognitive Flexibilität scheinen auf sehr hohem Niveau zu liegen. Und in dieser Kombination ist das dann einfach Weltklasse! Messi ist ein Geschenk Gottes, aber auch er ist nicht perfekt. Kann nicht auch er sich noch steigern lassen? Talent, Fußballtraining – aber dann kommt es auf den Kopf an. Je höher das Spielniveau, umso entscheidender sind die kognitiven Leistungen. Beispiel: Ein Stürmer schießt 23 Tore in der 3. Liga – doch für einen Wechsel in die 1. Liga sagt das nichts aus. Die kognitiven Leistungen lassen sich nicht so leicht nach oben verschieben. In der 1. Liga muss der Spieler vielleicht ständig über seine Grenzen gehen – und brennt dann aus! Es sind die kognitiven Leistungen, die auf Spitzenniveau den Unterschied ausmachen."

... über kognitives Training im Spitzenfußball: "RB Leipzig und die TSG 1899 Hoffenheim haben diese Möglichkeiten erkannt und nutzen sie. Beim FC Barcelona haben wir die Spieler gemessen, Xavi und Iniesta, aber auch Jugendspieler. Bei diesen Spielern ist aufgefallen, dass die kognitiven Fähigkeiten sehr gut waren. Auch wegen des Rondo-Spiels, das sie von Kind auf lernen. Sie müssen dabei immer ständig vorausdenken und das bei immer veränderten Spielformen. Lassen Sie doch mal Profis beim "Eckespiel" – also z.B. beim 5 gegen 2 mit folgender Regel spielen: Nur mit einem Kontakt, aber mit der Passfolge immer wiederkehrend rechts - rechts - links. Chaos bricht aus ... versprochen! Oder gar links - links - rechts und wiederkehrend ... jetzt geht gar nichts mehr!"

Lesen Sie hier: Bayern-Leihgabe Gnabry kämpft sich zurück

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