Ganz nach Ulis Geschmack: FC Bayern baut Vorsprung auf die Verfolger aus

Nach Hoeneß' Meisteransage baut der FC Bayern seinen Vorsprung an der Bundesliga-Spitze auf sechs Punkte aus. Ein Spieler sorgt mal wieder für einen Rekord. "Es beginnt die Vorfreude auf drei Highlight-Spiele."
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Der Bayern-Patron Uli Hoeneß (Archivbild).
Der Bayern-Patron Uli Hoeneß (Archivbild). © IMAGO

München - Am heimischen Tegernsee durfte sich Uli Hoeneß über ein rundum gelungenes Wochenende freuen, da passte es vorzüglich, dass am Sonntag in Bad Wiessee auch noch die Sonne rauskam.

Die Bayern-Basketballer hatten am Freitag den FC Barcelona in der EuroLeague abgefertigt ‒ und die Fußballer setzten zeitgleich ihren Siegeszug fort: 3:0 im Derby gegen den FC Augsburg, der sechste Erfolg in Folge ohne Gegentor und mal wieder ein Hattrick von Harry Kane. Ein Abend ganz nach Ulis Geschmack.

FC Bayern München hat sechs Punkte Vorsprung auf die Verfolger

Dank der Niederlage von RB Leipzig bei der TSG Hoffenheim (3:4) wuchs Bayerns Vorsprung an der Bundesliga-Spitze auf sechs Punkte an, erster Verfolger ist nun Eintracht Frankfurt. Oder sollte man eher von "Verfolgerchen" sprechen? Schließlich hatte Hoeneß die Meisterschale schon vor dem Augsburg-Spiel an seine Bayern vergeben.

"Was ich zusagen kann, ist die Deutsche Meisterschaft", tönte der Ehrenpräsident bei einem Auftritt in der Schweiz ‒ offenbar mit dem Ziel, die nationale Konkurrenz noch stärker unter Druck zu setzen. Was zumindest bei Leipzig gelang. Die Sachsen liegen nun acht Punkte hinter Bayern, Meister Bayer Leverkusen neun und Borussia Dortmund zehn.

Eine gute Ausgangslage, klar. Aber noch keine Vorentscheidung. Wie sagte Hoeneß doch einst, als sich die Münchner im Titelkampf mit Werder Bremen duellierten: "Der Nikolaus war noch nie ein Osterhase." Und selbst bis zum Nikolaustag sind es noch anderthalb Wochen hin. Im eigenen Klub wurden die Hoeneß-Aussagen übrigens ziemlich gelassen aufgenommen. Es läuft aktuell unter Trainer Vincent Kompany, bei Bayern herrscht Ruhe.

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Eberl über Ehrenpräsident: "Hoeneß darf sich zurücklehnen"

"Uli ist im Aufsichtsrat. Uli hat diesen Verein groß gemacht. Der darf sich zurücklehnen und kann uns den Druck machen, dass wir erfolgreich sein sollen", sagte Sportvorstand Max Eberl. "Wir müssen alles dafür tun, dass wir dann seinen Wunsch erfüllen." Doch bis dahin ist es noch "ein harter, steiniger Weg", wie Kapitän Manuel Neuer treffend anmerkte.

Bereits die kommende Woche hat es in sich: Am Dienstag Paris Saint-Germain in der Champions League, dann am Samstag in der Liga nach Dortmund und drei Tage später zuhause im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen ‒ anschließend wird Bayern wissen, zu was der Kader in dieser Saison zu leisten imstande ist. "Es beginnt die Vorfreude auf wirklich drei Highlight-Spiele", blickte Eberl voraus. Und Kane meinte: "Wir haben eine große Woche vor uns."

Nicht von dieser Welt: Bayern-Stürmer Harry Kane traf gegen den FC Augsburg erneut dreifach.
Nicht von dieser Welt: Bayern-Stürmer Harry Kane traf gegen den FC Augsburg erneut dreifach. © IMAGO

FC Bayern: Kane bricht Haaland-Bestmarke

Es ist vor allem der englische Stürmer, der Bayern auf einen erfolgreichen Topspiel-Dreierpack hoffen lässt. Mit zwei Elfmetern (63. und 90.+3) und einem Kopfballtor nach vorheriger Ballannahme im Stile eines Brasilianers (90.+5) entschied Kane die Partie gegen Augsburg, es waren seine Treffer zwölf, 13 und 14 in der Liga. Insgesamt kommt Kane in der Bundesliga jetzt auf 50 Treffer in 43 Spielen ‒ ein neuer Rekord vor Erling Haaland.

"Du kannst das ganze Spiel gut gegen ihn verteidigen", sagte Coach Kompany, "aber dann geht der Raum irgendwann auf, und er schlägt zu. Ein Spieler wie er kann in jedem Moment treffen." Und manchmal auch so herrlich wie beim 3:0. "So ein Tor habe ich noch nie gemacht", sagte Kane.

"Mal trifft man aus der Distanz, letztes Jahr sogar von der Mittellinie, aber dieses Tor hatte mehr Finesse und Touch. Es war ein besonderes Tor." Er sei, ergänzte Kane, "wahrscheinlich in der besten Form meiner Karriere, seit ich bei Bayern bin."

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Xhaka reagiert auf Hoeneß-Aussagen: "Nach elf Spieltagen ist noch niemand Meister geworden"

64 Tore in 62 Pflichtspielen geben ihm recht. Besonders beeindruckend: Kane hat nun 25 Elfmeter in Folge verwandelt. Nerven? Kennt der Engländer nicht. Aber bislang eben auch nicht das Gefühl, eine Trophäe gen Himmel zu strecken. Dies soll sich bald ändern ‒ mit der Meisterschaft.

Zumindest ein Kontrahent hat jedoch etwas einzuwenden. Neun Punkte Vorsprung der Bayern seien "schön und gut", sagte Leverkusens Granit Xhaka. "Aber nach elf Spieltagen ist noch niemand Meister geworden." Stimmt. Und so viel Kampfgeist dürfte sogar Uli Hoeneß imponieren.

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3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Eisengott52 am 25.11.2024 19:55 Uhr / Bewertung:

    Wer vom FCB wird nach UH nach dessen Rückzug der neue FCB Trommler?

  • Radi Brunnengrosser am 24.11.2024 19:33 Uhr / Bewertung:

    Wenns wieder in die Hose geht sollte man den beobachten
    damit nix schlimmeres passiert.

  • Südstern7 am 24.11.2024 19:02 Uhr / Bewertung:

    "Im eigenen Klub wurden die Hoeneß-Aussagen übrigens ziemlich gelassen aufgenommen."

    Ja was denn sonst!
    Wir, der Verein, hätten uns eher gewundert, wenn Hoeneß die Hamann'sche Theorie übernommen hätte, dass auch heuer die Bayern nicht Meister werden. So wie sich die Mannschaft bisher präsentiert hat, darf man seine Überzeugung gerne artikulieren. Nach 11 Spielen ungeschlagen und dabei mit 10 überzeugenden Auftritten (lediglich das erste Spiel in Wolfsburg war sehr fragil) darf man gerne das große Wort Meisterschaft GELASSEN aussprechen.

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