Fußballzwerg San Marino stichelt gegen Thomas Müller
München - In einem Post auf Facebook, der direkt an Thomas Müller gerichtet ist, ließ ein ehemaliger Funktionär des Fußballverbands von San Marino ordentlich Dampf ab – inklusive einiger Seitenhiebe für den Spieler des FC Bayern. Verfasst hat den Brief Alan Gasperoni.
Sticheleien gegen Müller und seine Torflaute
San Marino reagiert mit dem Post auf einige Aussagen von Müller nach dem Qualispiel am Freitag – der 27-Jährige bezeichnete die Partie als überflüssig. "Der Romantiker sagt, solche Fußballspiele gehören auch dazu. Andererseits ist es als Spieler sehr mühsam. Sie haben alles getan, was in ihren Mitteln möglich war. Aber mit professionellem Fußball hatte das nichts zu tun. [...] Bei solchen Spielen und Verhältnissen auf so schmierigem Platz ist man einer Gefahr ausgesetzt, die vielleicht nicht nötig ist". Zudem sagte er, dass das Spiel gegen den Fußball-Exoten nicht in der "Highlight-Liste" seiner Karriere vorkommen würde. Die Ladehemmung des Angreifers hält an, auch gegen San Marino gelang ihm kein eigener Treffer.
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Gasperoni gibt im Brief zehn Gründe an, weshalb das Spiel San Marino gegen Deutschland eben doch notwendig war. Gleich der erste Punkt ist ein direkter Angriff gegen Müller – der Fußballzwerg ganz frech: "Es hat dazu gedient, zu zeigen, dass Sie es nicht einmal gegen ein so armes Team wir unseres schaffen, ein Tor zu erzielen", heißt es da aus dem Italienischen übersetzt.
Und auch Karl-Heinz Rummenigge bekommt sein Fett weg. Der Bayern-Boss beschwert sich oft über die Terminierung der Länderspiele, von denen seine Spieler manchmal auch noch angeschlagen oder gar verletzt zurückkommen würden. "Es hat dazu gedient, Ihren Trainern (und sogar Beckenbauer und Rummenigge) klarzumachen, dass der Fußball nicht ihnen gehört, sondern denjenigen, die ihn lieben", heißt es da in Punkt zwei des Facebook-Briefs.
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Zum Abschluss gibt es nochmals eine Verbal-Grätsche in Richtung DFB-Elf. "Auch wenn ihr die schönsten Adidas-Trikots tragt, bleibt ihr immer noch die mit weißen Socken in Sandalen."
Mittlerweile reagierte auch Bundestrainer Jogi Löw auf den Post und nahm seinen Spieler in Schutz. "Wir sind schon mit dem nötigen Respekt in das Spiel gegangen, wie wir es immer tun, auch gegen San Marino. Natürlich sind unsere Spieler normalerweise ganz anderes gewöhnt, erstens von der Kulisse und zweitens von Gegnern, die auf höchstem Niveau agieren in der Liga und auch in der Champions League", sagte Löw am Montag in Mailand. "Von daher waren sie auch chancenlos und Thomas Müller hat Recht, dass es nicht ein professioneller Gegner war, der große Gegenwehr leisten kann", so Löw.
In rund sieben Monaten hat Müller die Gelegenheit, es besser zu machen. Am 10. Juni steigt das Rückspiel zwischen der DFB-Elf und San Marino in Deutschland.