Für den Henkelpott: Gündogan legt sich mit Kimmich an
München - Für seinen großen Traum vom Henkelpott zofft sich Ilkay Gündogan notfalls auch mit guten, alten Bekannten. Seine Rangelei mit DFB-Kollege Joshua Kimmich im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Bayern erhitzte die Gemüter und bewies: Die Gier von Kapitän Gündogan und Manchester City nach dem "Heiligen Gral" ist riesig, nicht nur das unbändige "Tormonster" Erling Haaland unersättlich.
Gündogan: "Ich muss mir auch nicht alles gefallen lassen"
"Ich muss mir auch nicht alles gefallen lassen", sagte Gündogan über den Zwist zweier Nationalspieler beim 1:1, das City eine Neuauflage des Vorjahreshalbfinals gegen Titelverteidiger Real Madrid bescherte. "Gigantisch" findet der Anführer der Himmelblauen das Duell mit Toni Kroos, Antonio Rüdiger und den anderen königlichen Stars. "Gegen Real ist es immer etwas Besonderes", sagte Gündogan.
Für City ist es eine Revanche
Der Auftrag an die Elf von Pep Guardiola: Revanche für das fast unwirkliche Aus 2022 (4:3/1:3 n.V.). Aber, das betonte Gündogan: "Wir treffen auf eine Weltklasse-Mannschaft, die es fast gewohnt ist, Jahr für Jahr ins Finale einzuziehen und diese Trophäe oft zu gewinnen. Es wird brutal schwer."
Bei City passen Wille und Leidenschaft
Gündogan hatte schon zweimal eine Hand am Henkelpott: 2013 verlor er mit Borussia Dortmund das Finale von Wembley gegen die Bayern (1:2), 2021 mit City gegen Chelsea um dessen ehemaligen Trainer Thomas Tuchel.
Diesmal scheint er, scheint City reif für den Coup. Wegen Haaland, der in 41 Pflichtspielen 48 Mal traf und dem City-Spiel laut Gündogan "eine andere Dimension" gibt. Und, weil Wille wie Leidenschaft passen. Siehe Gündogan.
Kimmichs Aktion nach Spielunterbrechung "nicht unbedingt notwendig"
"Ich bin eher ein ruhiger Typ, klar", sagte er über die Szene mit Kimmich, in der beide verwarnt wurden. "Aber wenn ich das Gefühl habe, dass eine Aktion unnötig ist, darf ich das auch mal zeigen. Diesmal hat's Josh getroffen." Dass der trotz Spielunterbrechung nach einem Foul von Leroy Sane an Gündogan "noch zweimal" nachgestochert hatte und der Ball "in meinem Gesicht gelandet ist", sei "nicht unbedingt notwendig gewesen. Dementsprechend habe ich meinen Unmut ausgedrückt."
Mehr aber, betonte der 32-Jährige unaufgeregt, stecke nicht dahinter. "Wir sind beide Profis genug, um die Situation gut einzuschätzen." Genau wie Citys große Titelchance.