Fünf Gründe, warum Bayern am Sonntag Meister wird
München - Philipp Lahm kann mittlerweile darüber lachen. Im April war die Bayern-Welt nach dem ebenso dramatischen wie peinlichen Elferschießen im Pokal-Halbfinale gegen Dortmund aus den Fugen geraten. Das Berliner Finale war ihnen entglitten – auf dem Elfmeterpunkt. Sowohl der Kapitän als auch Xabi Alonso verloren den Halt und eierten die Kugel über oder neben das Tor. Wie zuletzt Thomas Müller in Mainz. Daher witzelte Lahm: „Es haben schon ganz andere einen Elfer verschossen und auch die sind dabei ausgerutscht.“ Der Boss lachte. Gewinnbringend. Wird uns nicht wieder passieren, seine Mimik sprach Bände. Selbst wenn – gegen Dortmund können wir ohnehin gewinnen. Lahms Credo lautet: „Wenn wir unsere Punkte einfahren, wird es für jede Mannschaft schwierig, dran zu bleiben.“
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Machen die Bayern ja. Zehn Pflichtspielsiege hintereinander, sieben von sieben in der Bundesliga. Und nun kommt Dortmund, das in Hoffenheim (1:1) und gegen Darmstadt (2:2) vier Punkte abgab und zum Verfolgerchen schrumpfte. Dennoch: Die Liga setzt Sonntag (17.30 Uhr, Sky) alles auf schwarz-gelb. Letzte Hoffnung BVB. Für ein wenig Spannung im Titelrennen. „Es wird ein Gipfeltreffen vom Feinsten“, sagte Müller nach dem lockeren Test-, nein sorry, Champions-League-Spiel gegen Zagreb (5:0). „Wir Spieler freuen uns drauf.“
Oh, oh, BVB. Das will was heißen. Wenn Bayern am letzten Wiesn-Tag gewinnt, ist Meisterschaftskehraus. Dann ist der Titel wohl vergeben, bei sieben Punkten auf den BVB und aktuell neun auf Vizemeister Wolfsburg und Leverkusen. Die AZ nennt fünf Gründe, warum Bayern am Sonntag schon Meister wird.
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1.) Wegen Lewangoalski: Er hat seine Mini-Krise überwunden. Letzten Samstag gelang ihm nach der Fünf-Tore-Gala gegen Wolfsburg in Mainz nur ein Doppelpack. Gegen Zagreb traf er drei Mal. „Er hat meinen Lauf abgekauft“, witzelte Müller, der nun schon seit vier Partien ohne Tor ist, „nein, Robert macht das gut. Er ist in einer sehr guten Verfassung. Wir müssen schauen, dass wir ihn in eine gute Position bringen.“
2.) Weil man den Stotter-Start abgestellt hat: Gegen Zagreb stand es nach 28 Minuten 4:0. „Wir haben etwas getauscht, die erste Hälfte war besser, die zweite schlechter“, analysierte Jérôme Boateng, „wir haben von Anfang an gut gespielt, dann haben wir einen Gang rausgenommen.“ Für Sonntag.
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3.) Wegen Pep Guardiola: Acht Spiele, vier Siege, vier Pleiten, so seine Bilanz gegen den BVB. Nun aber heißt sein Gegenüber nicht mehr Jürgen Klopp, sondern erstmals Thomas Tuchel, sein Trainerbruder im Geiste. In zwei Duellen mit den Mainzern verlor Tuchel gegen Pep 2013/14 – 0:2 und 1:4.
4.) Weil Bayern CoCo hat: Ohne Robben und Ribéry rettete man sich im Pokalhalbfinale ins Elferschießen. Diesmal sollen Douglas Costa und Kingsley Coman die Seiten aufreißen. Außerdem auf der Bank: Mario Götze. So viel Qualität hat der BVB nicht im Kader.
5.) Wegen der Chance, sich zu verewigen: Vier Mal hintereinander wurde kein Klub Meister. „Wir können Geschichte schreiben“, bläut Sportvorstand Matthias Sammer dem Team ein. Zur Visualisierung hängt im Trainingszentrum eine Foto-Tapete mit der Meisterschale und Bilder der Titelgewinne 2013, 2014, 2015. Das Motto: „Champions4ever“. Dazu kommt der Revanchegedanke für den Pokalausrutscher. Mehr Motivation geht nicht. Bayern ist bereit für den Meistercoup.