Frust, Trauer - Hoffnung: Der FC Bayern darf sich keine weiteren Ausrutscher leisten
Oh Captain, my Captain! Der FC Bayern sehnt das Comeback von Kapitän Manuel Neuer herbei.
In der Nacht von Sonntag auf Montag war der Rückflug des Bayern-Torhüters von den Malediven nach München eingeplant, in seinem Urlaubsdomizil hatte Neuer zuletzt die Corona-Quarantäne abgesessen. Sollte der Keeper alle gesundheitlichen Checks bestehen, könnte er bereits am kommenden Samstag im Auswärtsspiel beim 1. FC Köln wieder im Bayern-Tor stehen. Und das wäre sehr wichtig in diesen komplizierten Wochen...
FC Bayern hat nur noch sechs Punkte Vorsprung
Neuer-Stellvertreter Sven Ulreich spielte bei der 1:2-Pleite zum Rückrundenstart gegen Borussia Mönchengladbach nicht schlecht, er parierte ein ums andere Mal stark. Einen der beiden Gegentreffer der Gäste hätte Neuer aber vermutlich mit einem typischen Welttorhüter-Reflex verhindert. Und so gab es den Fehlstart für die Münchner, die in der Tabelle jetzt nur noch sechs Punkte vor Borussia Dortmund liegen.
Müller hätte das Spiel lieber abgesagt
"Muss die Liga wissen, was sie da tut. Regelkonform wird es gewesen sein, glücklich sind wir damit nicht gewesen", sagte Thomas Müller, der die Partie genauso wie die Bayern-Führungsetage lieber abgesagt hätte. 13 Spieler waren gegen Gladbach nicht verfügbar, neun davon wegen positiver Corona-Tests.
"Wir hatten zehn Feldspieler, die normalerweise bei uns im Training sind, der Rest war aus der Jugend oder der zweiten Mannschaft", kritisierte auch Ulreich: "Es ist dann schon auch ein Stück weit unverantwortlich von der DFL so ein Spiel auszutragen, weil es auch um die Gesundheit der Spieler geht." Rumms.
Die Rückkehrer beim FC Bayern
Frust, Trauer - Hoffnung. In diesem Spannungsfeld bewegt sich Bayern aktuell. Denn trotz der Niederlage gab es auch positive Neuigkeiten. Neben Neuer ist ein Trio nun wieder verfügbar.
"Rückkehrer werden Omar Richards, Kingsley Coman und Corentin Tolisso sein", sagte Nagelsmann zum Personal für diese Trainingswoche. Tolisso konnte am Samstag schon am Spielersatztraining der Reservisten teilnehmen, die ebenfalls genesenen Coman und Richards absolvierten jeweils individuelle Einheiten.

Wer steht gegen Köln zur Verfügung?
Mit Blick auf die Personalsituation für die nächste Partie äußerte sich Nagelsmann aber noch vorsichtig. "Was dann an Spielern gegen Köln wieder zur Verfügung steht, werden wir sehen. Ich rechne jetzt nicht mit extrem vielen Rückkehrern, die für die erste Elf infrage kommen", sagte er.
Gerade bei den Franzosen Coman und Tolisso müsse man nach Verletzungen und wegen muskulärer Anfälligkeiten zunächst schauen, wie sie auf das Training reagieren würden. Man wolle "nicht blindlings irgendwo reinlaufen".
Müller: "Es war mehr drin"
Bei Tolisso sollte es aber zumindest für einen Kaderplatz reichen. Klar ist: Weitere Ausrutscher kann sich Bayern nicht leisten - sonst kommt Dortmund wieder gefährlich nahe. "Es war mehr drin", kritisierte Müller: "Wir können von Glück sagen, dass wir noch Vorsprung haben in der Tabelle."
Corona ist für den Coach keine Ausrede
Nagelsmann war mit der "Leistung gar nicht unzufrieden - mit dem Ergebnis schon". Als Ausrede wollte er die Corona-Belastungen nicht hernehmen: "Wir hatten trotzdem noch eine gute Mannschaft." Allerdings mit einigen Schwachpunkten wie Marcel Sabitzer auf der linken Abwehrseite oder Niklas Süle, der vor dem Gladbacher 1:1 den Ball nicht konzentriert klärte. Beim 1:2 ließ Bayerns Defensive den nicht gerade riesigen Stefan Lainer frei einköpfen.
Die Niederlage war daher selbst verschuldet, ein Sieg lag im Bereich des Möglichen. Und so appellierte "Spielertrainer" Müller vor der kommenden Aufgabe an seine Kollegen: "Wir müssen schauen, dass wir Tag für Tag wieder Spieler aus dem Profikader integrieren können", sagte er: "Und dann ist der Dreier nächste Woche in Köln schon Pflicht."