Interview

FCB-Star Klara Bühl: "Es ist unwirklich, dass wir schon jetzt so viele Verletzte haben"

Klara Bühl spricht in der AZ über den Saison-Start der Bayern-Frauen, den neuen Konkurrenzkampf, die Stärke der Liga und die ungewohnten Herausforderungen im Top-Spiel gegen Frankfurt.
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Klara Bühl spricht in der AZ über den Saison-Start der Bayern-Frauen, den neuen Konkurrenzkampf sowie die Stärke der Frauen-Bundesliga.
Klara Bühl spricht in der AZ über den Saison-Start der Bayern-Frauen, den neuen Konkurrenzkampf sowie die Stärke der Frauen-Bundesliga. © IMAGO/Hendrik Gräfenkämper

AZ: Frau Bühl, nach einem holprigen Saisonstart hat die Mannschaft zwei Spiele gewonnen. Wie war der Saisonstart für Sie persönlich?
KLARA BÜHL: Die letzten Wochen waren intensiv, weil noch nicht alles eingespielt ist. Aber ich bin glücklich, dass wir unseren Kader erweitern konnten. Alle Spielerinnen sind motiviert, diesen Weg mit viel Energie, viel Motivation weiterzugehen. Das ist sehr positiv. Am Anfang kann noch nicht alles von heute auf morgen klappen. Wir sind froh, dass wir mit zwei Siegen und einem Unentschieden in die Saison gestartet sind.

Inwieweit haben sich das Training und das Miteinander in der Mannschaft durch die neuen Spielerinnen verändert?
Für das Training ist es gut, dass wir den Kader erweitert und mehr Spielerinnen zur Verfügung haben, mit denen man elf gegen elf auf einem hohen Niveau spielen kann. Im Training herrscht eine Stimmung. Man bekommt neuen Input, baut neue Sachen ein, möchte sie vorantreiben, entwickeln und perfektionieren. Es ist bereichernd, mit so hochklassigen Spielerinnen zusammenzuspielen.

Klara Bühl: "Es ist wichtig, dass jede weiß, dass das Team an erster Stelle steht"

Was bedeutet die neue Kaderbreite und die viele neue Konkurrenz konkret für Sie?
Klar, der Konkurrenzkampf ist höher, denn jede Spielerin will spielen. Aber es ist wichtig, dass jede weiß, dass das Team an erster Stelle steht und der Trainer aufstellt – und zwar diejenigen, die am besten helfen können. Es ist unglaublich wichtig, dass man den Konkurrenzkampf als Potenzial und Stärke des Teams sieht. Auch für mich gilt, die beste Leistung im Training zu zeigen und dem Team bestmöglich zu helfen.

Also macht der Konkurrenzkampf Sie besser?
Mir persönlich hilft es, wenn ich mit anderen konkurrieren kann. Man kann immer dazulernen, was einen weiterbringt und weiß, dass man hundert Prozent geben muss.

Trainer Alexander Straus hat die Effizienz im letzten Drittel bemängelt – das Problem der Vorsaison. Gehen Sie mit?
Es ist das größte Potenzial, das wir haben, weil wir stark darin sind, den Ball nach vorn ins letzte Drittel zu treiben. Dort haben wir noch nicht die Durchschlagskraft, die wir normalerweise haben oder durch die Qualität in der Offensive haben könnten. Deshalb müssen wir alle noch mehr darauf schauen, jede Aktion sauber bis zum Schluss auszuführen. Die Abstimmungen müssen passen, da müssen wir als Mannschaft in einen Flow kommen, Automatismen entwickeln, erkennen, wo sich die Mitspielerinnen in der Situation befinden, wo sie bei einer Flanke stehen. Das braucht noch etwas Zeit.

Bühl: "Grundsätzlich sind in der Liga gerade viele Wundertüten dabei"

Der nächste Gegner Eintracht Frankfurt hat zu Beginn zwei Spiele verloren, zuletzt aber 5:0 gegen Sparta Prag in der Champions-League-Quali gewonnen. Was erwartet die Bayern?
Frankfurt hat ein super Team mit individuell super Spielerinnen und einem tollen Teamspirit. Sie sind noch nicht in ihren Rhythmus gekommen. Das 5:0 gegen Prag hat aber gezeigt, dass wir uns auf ein sehr starkes Frankfurt einstellen müssen.

Die vergangene Saison wart ihr zusammen mit Wolfsburg und Eintracht Frankfurt das Topteam. Aber die Liga ist starker geworden. Hat sich die Machtverteilung in der Liga geändert?
Grundsätzlich sind gerade viele Wundertüten dabei. Hoffenheim wird sicher oben dabeibleiben und um die Champions-League-Plätze mitspielen. Es gibt aber generell einige Mannschaften, die über die Teamleistung kommen und einen an guten Tagen schlagen können. Deshalb müssen wir immer unsere Bestleistung zeigen, sonst lässt man Punkte liegen und macht es unnötig spannend.

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Ist es für euch leichter oder schwieriger geworden, sich in allen drei Wettbewerben möglichst lange zu halten?
Ein großer Kader hilft dabei, Verletzungen kompensieren zu können und immer frische Spielerinnen auf dem Platz stehen zu haben. Von daher bin ich optimistisch, dass der breite Kader uns durch die englischen Wochen und durch die drei Wettbewerbe trägt. Aber klar, die Spielerinnen müssen dafür auch gesund bleiben.

Dabei fallen jetzt neben den Langzeitverletzten Sydney Lohmann und Pernille Harder aus.
Es ist unwirklich, dass wir zu Beginn der Saison schon so viele Verletzte haben. Aber genau deshalb haben wir diese Kaderbreite, um das aufzufangen. Verletzungen gehören im Leistungssport, im Fußball dazu. Trotzdem trifft uns das hart, wenn zu Saisonbeginn so viele ausfallen. Wir sind aber trotzdem positiv gestimmt und kämpfen füreinander.

Bühl: "Ein ausverkaufter Campus ist von der Atmosphäre her auch sehr cool"

Es ist das erste Ligaspiel der Frauen in der Allianz Arena, ein paar Champions-League-Spiele hatten Sie dort schon. Gewöhnt man sich daran?
Wir lieben die Highlight-Spiele, keine Frage. Jede Spielerin mag es, vor so vielen Zuschauern zu spielen und die Atmosphäre zu genießen, die Energie, die von den Rängen kommt, mitzunehmen. Und natürlich wollen wir das mit viel Leidenschaft und Power auf dem Platz zurückgeben, um einen coolen Fußballabend zu haben. Trotzdem muss man entscheiden, welche Spiele man in den großen Stadien ausführt, weil ein ausverkaufter Campus von der Atmosphäre her auch sehr cool ist.

Was ändert sich für euch bei einem Spiel in der Arena konkret auf dem Platz?
Natürlich muss man sich daran gewöhnen, dass es ein bisschen lauter ist und man nicht so einfach kommunizieren kann. Aber wir hatten schon einige Spiele vor vielen Fans, auch mit der Nationalmannschaft. Da weiß man dann, dass man sich auch mit anderen Mitteln verständigen muss.

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