Eintracht-Stürmerin Géraldine Reuteler im AZ-Interview: "Wollen den FC Bayern ärgern"
AZ: Frau Reuteler, die Eintracht hat am Dienstag gegen Prag im Deutsche Bank Park gespielt. Am Samstag geht es gegen Bayern (17.55 Uhr, ARD, MagentaSport). Welche Rolle spielt der Faktor Allianz Arena?
Géraldine Reuteler: Es ist natürlich immer ein mega cooles Gefühl, in solchen großen Stadien zu spielen. Auch hier im Deutsche Bank Park aufzulaufen, ist Gänsehaut pur. Wir freuen uns auf das Spiel am Samstag. Wir wollen eine gute Partie zeigen und freuen uns riesig auf die Kulisse.
Bayern hat sich im Sommer nach der Meisterschaft hochkarätig verstärkt. Wie blickt man aus Frankfurter Sicht auf die Münchnerinnen?
Die Bayern sind immer sehr gut besetzt, auch in diesem Jahr. Mit dem Meister wird uns kein einfacher Gegner erwarten, aber wir sind Eintracht Frankfurt, haben auch eine sehr gute Mannschaft, müssen uns nicht verstecken, dürfen selbstbewusst in der Allianz Arena aufspielen und auf jeden Fall keine Angst haben.
Géraldine Reuteler: "Bin sehr stolz auf die Mannschaft"
Frankfurt hat sich gegen Sparta Prag im Playoff-Hinspiel der Champions League durchgesetzt. Wie viel Erleichterung bedeutet der Sieg fürs Team?
Sehr viel! Wir haben in den gesamten 90 Minuten eine sehr gute Leistung gezeigt. 5:0 ist natürlich ein sehr schönes Ergebnis, es hat auch sehr viel Spaß gemacht auf dem Platz. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.
Sie haben selbst einen Treffer erzielt, gegen Leipzig schon ein Tor vorgelegt: Sind Sie in der neuen Saison angekommen?
Es ist immer schön, wenn man mit Toren oder Vorlagen etwas zum Spiel oder dem Sieg beitragen kann. Ich fühle mich gut und ich glaube, ich bin nach der WM und der kürzeren Vereinsvorbereitung für mich angekommen in der Saison.
Was unterscheidet Champions-League von Liga- oder Pokalspielen?
Sie sind immer etwas Besonderes, weil jede Fußballerin davon träumt, in ihrer Karriere einmal Champions League zu spielen. Wir haben uns eine sehr, sehr gute Ausgangslage geschaffen, um in die Gruppenphase zu kommen. Das ist der Traum jeder einzelnen von uns. Es ist Gänsehaut pur, wenn man vor dem Spiel die Hymne hört.
Eintracht Frankfurt ist mit zwei Niederlagen in die Bundesliga-Saison gestartet. Inwiefern spielte dabei auch die zusätzliche Belastung mit der Champions-League-Qualifikation eine Rolle?
Nein, das glaube ich nicht unbedingt. Wir hatten einige Schwierigkeiten gegen Essen, hatten viel Ballbesitz, aber es nicht gut gespielt. Die SGS war konsequent vorm Tor, was wir nicht waren. Daraus müssen wir Lehren ziehen.
Géraldine Reuteler: "Wollen uns wieder für die Champions League qualifizieren"
Gegen Wolfsburg hingegen hat die Eintracht zweimal geführt.
Gegen Wolfsburg hatten wir ein sehr gutes Spiel. Gegen Leipzig im dritten Spiel haben wir dann mit der zweiten Halbzeit eine ordentliche Partie gezeigt. Von daher wissen wir, dass wir Fußball spielen und jede Mannschaft schlagen können.
Was ist Ihr persönliches Saisonziel bei Eintracht Frankfurt?
Wir wollen uns wieder für die Champions League qualifizieren und die großen Zwei, Bayern und Wolfsburg, ärgern und am Ende gucken, wo wir dann am 22. Spieltag stehen werden.
Ist das Ziel noch zu erreichen?
Absolut! Es ist wichtig, wo man am Ende steht. Es ist egal, wo man am ersten, zehnten oder zwölften Spieltag steht. Alle anderen Mannschaften müssen auch noch gegeneinander spielen. Wenn wir unsere Bestleistung bringen, ist hier immer noch alles möglich.