Frankreich-Coach will nur einen Bayern-Star bei der EM
München - Eigentlich war es ein perfektes Bewerbungsvideo, das die bayerisch-französische Flügelzange da für Didier Deschamps inszenierte: Vergangene Woche, in der zweiten Halbzeit und Verlängerung gegen Juventus Turin entwickelten Franck Ribéry und erst recht der eingewechselte Kingsley Coman einen derartigen Wirbel, dass die italienischen Abwehrriesen schließlich doch noch umfielen. Zermürbt von den ständigen Dribblings des Power-Duos.
Doch fürs Erste hat sich Deschamps davon nicht beeindrucken lassen – zumindest im Fall Ribéry: Denn offenbar spielt der Publikumsliebling des FC Bayern – anders als Coman – in Frankreichs Nationalteam keine Rolle. „Für mich hat das Thema Ribéry keine Aktualität“, sagte Deschamps in einem Interview dem „Kicker“. Deschamps betonte, dass man nicht so voreilig sein solle. Coman steht hingegen im Kader für die Tests gegen die Niederlande und Russland.
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In der vergangenen Woche hatte der 32 alte Jahre Ribéry gesagt: „Ich habe gelesen, dass Didier Deschamps die Besten zur Euro mitnehmen will. Punkt. Ich spiele nun wieder beim FC Bayern, habe mein Niveau zu 100 Prozent wiedergefunden.“ Ribéry, der im Sommer 2014 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hatte, räumte aber auch mit Blick auf eine mögliche Rückkehr ein, dass es vorher erst ein Gespräch mit Deschamps geben müsse. Wenn man schreiben würde, dass er in die Auswahl zurückkehren wolle, stimme das so nicht, sagte er.
Französische Flügelzange noch länger beim FC Bayern
Ribéry absolvierte bisher 81 Länderspiele und erzielte 16 Tore. Sein letztes Spiel für die französische Auswahl bestritt er am 5. März 2014 gegen die Niederlande. Wegen Rückenbeschwerden konnte er bei der Weltmeisterschaft in Brasilien nicht dabei sein. Nun verpasst er wohl auch die EM.
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Immerhin: Beim FC Bayern wird das französische Duo noch länger zu sehen sein. Während Ribéry auf eine Vertragsverlängerung über 2017 hinaus hofft, kann sich der erst 19-jährige Coman schon jetzt ein Karriereende bei den Bayern vorstellen. „Spieler mit erfolgreichen Karrieren machen meistens nicht zu viele Wechsel“, sagte er in einem Interview im französischen TV-Format „Telefoot“. Und fügte hinzu: „Ich bin schon bei einem der drei besten Klubs der Welt, also hätte ich nichts dagegen, meine ganze Karriere bei Bayern zu bleiben.“