Franck Ribéry: Kneifattacke gegen Nicolai Müller - Tätlichkeit?

Hamburg - Franck Ribery hat es wieder getan. Diesmal, im Auswärts-Duell mit dem Hamburger SV (1:0), leistete sich der Franzose keinen Ellbogenschlag, keine Watschn - nein, diesmal kniff der Star von Bayern München seinem Gegenspieler Nicolai Müller (Hamburger SV) ins Gesicht und kniff herzhaft zu. Das Stadion tobte, doch Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte nur Gelb. Und Müller nahm es am Ende sogar mit Humor.
"Franck wollte mir wohl den Bart streicheln. Solche Scharmützel gehören dazu", sagte der Angreifer und nahm damit den Bayern-Rüpel in Schutz. Dabei sollte die Szene noch spielentscheidend werden. Schließlich bereitete Ribery kurz vor Schluss den Siegtreffer durch Joshua Kimmich (88.) für die Bayern vor. Hätte der Tempo-Dribbler nach seinem "Kneifer" da gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen?
Unsportlichkeit oder Tätlichkeit?
Sky-Experte Markus Merk verwies später auf den Ermessensspielraum der Unparteiischen. Wenn der Schiedsrichter auf Unsportlichkeit entscheidet, ist Gelb okay, wenn er es als Tätlichkeit wertet, muss er die Rote Karte zeigen. Aber für den ehemaligen Top-Referee Merk war der Fall klar: "Wenn ein Spieler seinem Gegner so ins Gesicht greift, ist das für mich eine Rote Karte."
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Und auch von Mats Hummels gab es einen kleinen Rüffel. "Es ist immer fragwürdig, wenn die Hand im Gesicht ist. Wenn die beiden Freunde sind, dann sagt man, es war eine Nettigkeit. Aber ich weiß nicht, wie gut sich die beiden kennen", sagte der Weltmeister.