Final-Pleite: Tuchel nimmt Schuld auf sich
Berlin - Trainer Thomas Tuchel hat nach dem mit Borussia Dortmund gegen den FC Bayern verlorenen DFB-Pokalfinale massive Selbstkritik geübt und die Schuld für das 3:4 i.E. auf sich genommen.
"Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Manni (Sven Bender) und Papa (Sokratis) schießen", sagte Tuchel.
Nachdem Shinji Kagawa in Berlin Dortmunds ersten Elfmeter verwandelt hatte, scheiterte Bender an Manuel Neuer. Sokratis traf darauf nur den linken Pfosten. "Es war schwierig, fünf Schützen zu finden", sagte Tuchel: "Ich ärgere mich und bin ein bisschen traurig. Ich hätte sagen sollen: Leute, in der Bundesliga würden wir uns streiten, wer schießen darf."
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Am Spiel seiner Mannschaft monierte Tuchel einen Mangel an "Selbstvertrauen und Schärfe".
Sie habe "schlampig" gekontert und "nicht auf dem Niveau" agiert wie beim 0:0 gegen die Bayern im März in der Bundesliga. "Uns hat in Handlungsschnelligkeit, Wachheit, Überzeugung und Ausstrahlung was gefehlt." Als Vorwurf wollte er dies nicht verstanden wissen, "das ist eine Beschreibung, das ist mir wichtig".
Leise Kritik an Hummels
Tuchel verabschiedete Kapitän Mats Hummels nicht gerade mit warmen Worten. "Er kann's besser", sagte Tuchel knapp über die Leistung des Weltmeisters, der im Sommer zum FC Bayern zurückkehrt.
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Der angeschlagene Spielführer habe um seine Auswechslung (78.) gebeten, ergänzte Tuchel. Mehr wollte er zunächst nicht sagen. Hummels hat achteinhalb Jahre für den BVB gespielt, der erhoffte goldene Abschied blieb ihm in Berlin verwehrt.
Hummels widersprach seinem Coach: "Angedeutet habe ich es nicht, er meinte wohl, dass man es mir angesehen hat. Wir hatten Blickkontakt." Der Nationalspieler ergänzte jedoch, es hätte gut sein können, dass er "vielleicht ein paar Minuten später gesagt" hätte, "dass ich rausgehen muss".