FC Untrainierbar? Jetzt sprechen die Bayern-Bosse Dreesen und Hainer

Der FC Bayern gewinnt das erste Spiel auf der Abschiedstournee von Trainer Thomas Tuchel gegen RB Leipzig mit 2:1. Nach der Partie wünschten sich Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen und Präsident Herbert Hainer mehr Kontinuität auf dem Trainerstuhl des Rekordmeisters.
Kilian Kreitmair
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Machte es sich auf einem Aluminiumkoffer bequem: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Machte es sich auf einem Aluminiumkoffer bequem: Bayern-Trainer Thomas Tuchel. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Sitzt Thomas Tuchel (50) etwa schon auf gepackten Koffern? Diesen Eindruck hatte der ein oder andere Zuschauer zumindest beim 2:1-Sieg gegen RB Leipzig. Der scheidende Trainer des FC Bayern hatte sich mitten in seine Coachingzone einen großen Aluminiumkoffer gestellt, von dem aus er das Spiel beobachtete. "Den habe ich extra von zu Hause mitgebracht. In meinem Aluminiumkoffer sind alle Sachen drin, alles ist schon gepackt", scherzte Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die Sachsen. 

Dreesen über Trainerverschleiß beim FC Bayern: "Können wir besser machen"

Seinen Drang zur Ironie verlor der gebürtige Krumbacher nicht einmal in einer Woche, in der bekannt wurde, dass sich die Wege am Ende der Saison trennen. Wohl auch, weil es zwischen Tuchel und dem Rekordmeister nie zu einer echten Liebesbeziehung kam, obwohl Tuchel die Mannschaft "schockverliebt" übernahm. Trotzdem will er die Koffer auf seiner Abschiedstournee nicht schon vorzeitig packen. "Ich habe einen sehr professionellen Anspruch an mich selbst und das ist bis Saisonende zu 100 Prozent der FC Bayern", so Tuchel vor dem Spiel. 

Auch weiß Tuchel, dass er nicht der erste Coach der Münchner ist, der in den letzten Jahren seine Koffer frühzeitig packen muss. Gleicht der Trainerstuhl in der Allianz Arena in den letzten Jahren eher einem Schleudersitz. Das weiß auch Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen (56). "Es ist zumindest etwas, das wir besser machen können", betonte der Norddeutsche in der Mixed-Zone. "Wir wollen wieder mehr Kontinuität auf dem Trainerstuhl." 

Hainer sieht Grund für Misere nicht nur bei Tuchel

Dennoch hatte Dreesen nach dem jüngsten Negativtrend mit drei Niederlagen am Stück das Gefühl, dass es Veränderung braucht, um im nächsten Jahr die Mission "Champions League Finale Dahoam" anzugehen. "Wenn man nochmal neu anfangen will, ist es wichtig, in Gänze einen Neustart zu machen", erklärte der 56-Jährige. Dass der Trainerjob beim FC Bayern aber kein Zuckerschlecken ist, musste auch Dreesen zugeben: "Beim FC Bayern muss man von der ersten Sekunde an, und das weiß auch jeder Trainer, der zum FC Bayern kommt, zum Erfolg beitragen. Das ist die DNA des FC Bayern." 

Ähnlich sah es auch Klub-Präsident Herbert Hainer (69): "Das ist am Ende die Erfolgsformel, dass wir nie zufrieden sind, wo wir sind und weiter nach vorne gehen." Dass das Problem aber nicht alleine bei Tuchel liegt, weiß der gebürtige Dingolfinger. "Wenn der FC Bayern dreimal hintereinander verliert, müssen wir uns alle hinterfragen. Die Mannschaft, der Trainer, wir in der Führung. Aber wir werden die richtigen Analysen und Schlüsse daraus ziehen und das Richtige tun. 

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FC Bayern: Dreesen verteidigt Qualität des Kaders 

Damit der FC Bayer wieder à la "Mia san mia" von Sieg zu Sieg huscht, braucht es also nicht nur Veränderungen im Trainerteam. "Das ist kein reines Thema des Trainers oder einem Spieler, sondern von der ganzen Mannschaft", sagte auch Dreesen. Dennoch stärkte er der Mannschaft, die vor allem in der Rückrunde nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt, den Rücken: "Ich glaube nicht, dass es angemessen ist, dauernd über die Mannschaft zu sprechen, ob wir Qualität haben. Wir haben eine hervorragende Qualität." 

Dass die Mannschaft vermeintlich untrainierbar sei, wehrte auch Hainer ab. Dennoch wird der FC Bayern seinen Kader im Sommer genauestens unter die Lupe nehmen. "Natürlich müssen wir am Ende der Saison uns hinsetzen und analysieren, was los ist, warum wir nicht so gut spielen. Liegt es nur am Trainer oder müssen wir auch in der Mannschaft etwas ändern. Das werden wir tun", versicherte der Präsident des Rekordmeisters. 

Wird wohl als Sportvorstand des FC Bayern mit dem ein oder anderen Trainerkandidaten telefonieren: Max Eberl.

Eberl soll am Montag neuer Sportvorstand des FC Bayern werden

Mit dieser Aufgabe wird sich wohl vor allem Max Eberl (50) in den nächsten Monaten beschäftigen, der schon nächste Woche sein Amt als Sportvorstand antreten wird. "Wenn es so kommt, wie wir es denken, werden wir nächste Woche einen neuen Sportvorstand bekommen", bestätigte Dreesen. Nur noch der Aufsichtsrat muss am Montag der Verpflichtung zustimmen. Zusammen mit dem Vorstandsboss und Sportdirektor Christoph Freund (46) wird sich Eberl dann wohl auch auf die Suche nach einem neuen Übungsleiter für die Säbener Straße 51 machen. 

Eine Suche, die nicht gerade einfach wird. Zumal Wunschkandidat und Leverkusen-Trainer Xabi Alonso (42) wohl auch vom FC Liverpool umworben wird. Denn in Zukunft wollen sich die Bayern-Bosse nicht mehr im Jahrestakt nach einem neuen Trainer umschauen müssen. "Wir wollen langfristig mit einem Trainer zusammenarbeiten", so Hainer. Wer dieser Coach wird, wird sich zeigen. 

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5 Kommentare
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  • meingottwalter am 27.02.2024 17:52 Uhr / Bewertung:

    Dreesen hat die Ausstrahlung einer unbeleuchteten Straßenlaterne.

  • zOTTEL am 25.02.2024 12:50 Uhr / Bewertung:

    Das herrische Kind im Sandasten hat Dackel 2 installiert - so wird die ihm genehme Art: Trainer ist alleine gegen alle - Spieler weinen und beschweren sich üner Trainer bei herrischem Kind - herrisches Kind wird als Wohltäter wahrgenommen, der ab einer bestimmten Anzahl von Tränen über Dackel 1 & Dackel 2 am Trainer sägt.

  • am 25.02.2024 10:02 Uhr / Bewertung:

    Schade, dass man von "den Bossen" keine Fußballkompetenz verlangen kann.

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