Not-Abwehr beim FC Bayern: Improvisierte Viererkette ohne Davies und de Ligt
München - Hier noch einmal zur Erinnerung die Viererabwehrkette der Startelf des FC Bayern am vergangenen Samstag bei Borussia Dortmund: Benjamin Pavard als Rechtsverteidiger, in der Mitte das Duo Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt, den Linksverteidiger gab Alphonso Davies.
Improvisierte Viererkette
Nachdem der Kanadier zur Pause wegen seiner Schädelprellung ausgewechselt wurde und auch de Ligt wegen Adduktorenproblemen ab der 62. Minute raus musste, rückten Josip Stanisic und Noussair Mazraoui ins Team. Weil Pavard auf die Innenverteidigerposition wechselte und Mazraoui die rechte Seite übernahm, blieb mit Upamecano nur ein Viertel der Startelf-Kette übrig. Nun ja - bis zur Umstellung stand es 2:0 für Bayern, am Ende 2:2.
Zu viel Druck für Stanisic und Mazraoui
Vor allem Stanisic (links) und Mazraoui (rechts) konnten dem Schwung der Dortmunder nicht standhalten, agierten zu langsam oder zu passiv, wenn es galt, Druck auf die Gegner zu machen. Etwa bei Schlotterbecks Flanke, die zum Kopfballtreffer von Modeste führte - und zu Bayerns Katerstimmung.
Not-Abwehr auch gegen Viktoria Pilsen
Am Mittwoch bei Viktoria Pilsen wird genau diese Viererkette erneut auflaufen müssen - eine Not-Abwehr. Trainer Julian Nagelsmann hat keine Alternativen mehr. Lucas Hernández verletzte sich beim 2:0 gegen den FC Barcelona schwer, der 26-Jährige fällt mit einem Muskelbündelriss wohl noch bis November aus.
Hernández noch ohne Prognose
Letztens sagte Nagelsmann: "Bei Lucas dauert es noch etwas, die Bildgebung bei der Nachkontrolle war jetzt nicht so überragend. Es gibt aber keine Prognose." Der Franzose möchte am liebsten noch in diesem Monat ins Lauf- und danach wieder ins Teamtraining einsteigen, ein ehrgeiziges Vorhaben.
Upamecano als einzige Konstante
Davies (21) reiste wegen seiner Schädelprellung ebenso wie de Ligt (23) nicht mit nach Pilsen, soll aber am Sonntag gegen den SC Freiburg wieder zur Verfügung stehen. Heißt: Mazraoui (24) muss wieder rechts ran, Stanisic (22) links. Die einzige Konstante: der Franzose Upamecano.
"Stabilster französische Innenverteidiger"
Der 23-Jährige, in seiner zweiten Saison in München nach dem Wechsel von RB Leipzig im Sommer 2021 für die festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 42,5 Millionen Euro, erhielt letzte Woche ein großes Lob von seinem Trainer: "Upa ist für mich der stabilste französische Innenverteidiger, hat nur einen Fehler gegen Borussia Mönchengladbach gemacht. Sein Spiel ist erwachsener geworden."
Pavard will innen spielen
Und Pavard, der in der Not mal wieder innen ran darf, hat dies als Wunsch schon des Öfteren hinterlegt. Der Vertrag des Franzosen, mit Hernández seit 2018 amtierender Weltmeister, läuft im Sommer 2024 aus. Ausgang offen. Bleiben Stanisic, der gebürtige Münchner, der für die kroatische Nationalmannschaft bereits sechs Länderspiele absolvierte und Neuzugang Mazraoui, der im Sommer ablösefrei von Ajax Amsterdam verpflichtet wurde.
Mazraoui hofft auf die Katar-WM
Der Marokkaner gab jüngst sein Comeback bei der marokkanischen Landesauswahl und hofft auf eine Berufung für die WM in Katar. Anfangs hatte Mazraoui Schwierigkeiten, sich bei Bayern zu akklimatisieren und an die Qualität und das Tempo in Training und Spiel zu gewöhnen. Dann machte er einen Sprung und durfte nach ganz starker Leistung beim 2:0 gegen Barcelona als Einwechselspieler für Pavard (ein Kaltstart in Halbzeit eins!) auch in Augsburg (0:1) ran.
Stanisic darf sich wieder beweisen
Er ist als 1B-Alternative näher an einer Startelf-Nominierung auch in wichtigen Spielen als Stanisic, der unter Nagelsmann als Linksverteidiger agiert während er für Kroatien rechts verteidigt. Diese Saison kam er nur 254 Minuten in allen Pflichtspielen zum Zug, hat insgesamt erst 25 Einsätze für den Abo-Meister auf dem Buckel (ein Tor). In Pilsen darf sich Stanisic erneut beweisen.