FC Bayern: Wehe, wenn Pep Guardiola schwärmt

Bayern-Trainer Pep Guardiola ließ keine Gelegenheit aus, seinen Stürmer Mandzukic überschwänglich zu loben: „Ich liebe diesen Spieler.“ Tatsächlich aber handelt er dann oft anders.
Patrick Strasser |
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Pep Guardiola und Mario Mandzukic.
sampics / AZ Pep Guardiola und Mario Mandzukic.

Bayern-Trainer Pep Guardiola ließ keine Gelegenheit aus, seinen Stürmer Mandzukic überschwänglich zu loben: „Ich liebe diesen Spieler.“ Tatsächlich aber handelt er dann oft anders.

München - 300 Bundesligaspiele hat Philipp Lahm gemacht. Aus dem Kader gestrichen wegen lascher Trainingsleistungen? Passiert einem wie ihm doch nicht. Jeder Spieler müsse, so der Bayern-Kapitän am Montag, „seine Leistung abrufen – ob im Training oder im Spiel“.

Zur Kader-Verbannung von Mario Mandzukic für das Gladbach-Spiel (2:0) sagte Lahm: „Der Trainer hat entschieden und jeder hat das zu akzeptieren. Wir stehen dahinter.“ Pep Guardiola hat seinen Denkzettel verteilt, am Mittwoch beim Nachholspiel in Stuttgart soll Mandzukic wieder im Kader stehen. Künftige Wiederholungen solcher atmosphärischen Störung nicht ausgeschlossen. Lahm: „Wir haben einen Mega-Kader. Wenn alle Verletzte zurückkommen, wird es mehrere Härtefälle geben.“ Es kann künftig auch andere Spieler treffen, die nach ihrem Selbstverständnis einen Stammplatz für sich beanspruchen.

Lesen Sie hier: Wie Bosse und Mitspieler auf die Verbannung von Mandzukic reagierten

Härtefall Mandzukic, für 12 Millionen Euro Ablöse 2012 aus Wolfsburg gekommen: In 26 Pflichtspielen der aktuellen Saison erzielte er 13 Treffer, seine aggressive, laufintensive Spielweise war ein wesentlicher Baustein des Triple-Gewinns 2013.

Und nun soll er nur noch ein Stürmer auf Zeit sein, weil im Sommer der Dortmunder Robert Lewandowski kommt?

Mandzukic, dessen Vertrag bis 2016 läuft, äußert sich nach Spielen kaum, über Guardiola sowieso nicht – nur kein falsches Wort, nur kein Missverständnis. Dafür redet Guardiola über den Mittelstürmer, seine Spieler lobt er in der Öffentlichkeit immer - da gibt es nie Kritik, nie ein böses Wort. Doch wehe, wenn er schwärmt.

Ein paar Beispiele aus der Abteilung "gefährliches Lob":

Im Juli: „Mandzukic ist ein Super-Super-Spieler!“

Im August: „Mario ist ein Strafraumspieler, ein Vollstrecker. Wenn sich die Gegner hinten einsperren, ist er unser bester Spieler.“

Im Oktober (laut „Sport Bild“ in einer teaminternen Besprechung): „Ich liebe diesen Spieler. So einen Spieler habe ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen.“

Ende Oktober: „Mario Mandzukic ist im Sechzehner der beste Spieler der Welt. Wenn wir den Ball da hin bekommen, ist er sehr, sehr stark.“

Den schönen Worten folgten oft andere Taten. In wichtigen Spielen, etwa dem Höhepunkt in der Champions League bei Manchester City (3:1), ließ er andere wie stürmen, in Leverkusen (1:1) auch. Mal Thomas Müller, mal Mario Götze, In Dortmund (3:0) blieb Götze nur wegen der befürchteten Animositäten zunächst draußen.

Traf Mandzukic als Joker wie in Pilsen (1:0), jubelte er trotzig-bockig. Das Finale der Klub-WM in Marrakesch erlebte er von der Bank aus, wenigstens musste er nicht als Linksaußen ran wie im Supercup-Finale beim BVB (2:4). Oder in der Abwehr. „Mario kann auch Verteidiger spielen“, sagte Guardiola im Sommertrainingslager. Keine wirklich freundliche Ansage. Für einen stolzen Mittelstürmer ein Affront.

„Stürmer bei Bayern zu sein, nein danke, diese Karriere hätte ich nicht machen wollen“, sagte Ex-Bayern-Torwart Oliver Kahn im „kicker“ und fügte hinzu: „Selbst wenn du gut bist, wird ein Lewandowski geholt."

"Wir sind mit ihm total zufrieden. Er hat die Erwartungen übertroffen. Wir werden ihn in München behalten und sind bereit, seinen Vertrag sogar zu verlängern. Ich habe nicht den Eindruck, dass er das nicht will", sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge

 

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