FC Bayern: Traurig, dass sich Gegner nicht anders zu helfen wissen
Die Konkurrenz des FC Bayern bewegt sich irgendwo zwischen überharter Treterei und schierer Ehrfurcht. Das ist schädlich für die Bundesliga – und ein Stück weit traurig. Ein Kommentar.
Hasan Salihamidzic musste kurz innehalten. An jenem 1. September in Stuttgart. Die AZ wollte vom Sportdirektor des FC Bayern wissen, ob er eine Strategie hinter den bösen Fouls der Gegner wähne.
Bellarabi gegen Rafinha nur ein Beispiel
"Weiß nicht", meinte der Bosnier diplomatisch, "aber so soll es nicht sein". Fakt ist: Die Kontrahenten teilen gegen die Bayern in dieser Saison mächtig aus. Im Fußballjargon würde man sagen, dass viele Zweikämpfe gegen die Filigrantechniker aus München mit offener Sohle geführt werden.
Das Foul von Karim Bellarabi gegen Rafinha samt daraus resultierender wochenlanger Verletzungspause (Teilriss des Innenbands im Sprunggelenk) war nur ein Beispiel, wenn auch das prominenteste.
Gleichzeitig verfallen die vermeintlichen Kontrahenten in schiere Ehrfurcht vor dem Branchen-Riesen. So kritisierte etwa Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic Bayern-Präsident Uli Hoeneß für dessen Attacke gegen Bellarabi ("geisteskrank"). Erklärte aber gleichzeitig, dass die Münchner zur Winterpause wohl 15 Punkte Vorsprung haben werden und dass es dann an ihnen liegen werde, "ob sie alle Spiele gewinnen wollen".
Alarmierend für die Bundesliga
Beides ist alarmierend für die Bundesliga – die regelrechte Kapitulation vor und die teils fiese Foulerei gegen die Bayern. Es dokumentiert die fehlende Wettbewerbsfähigkeit und damit verbunden die scheidende Attraktivität des Produkts Erste Bundesliga.
Nach schnell verpufften Kampfansagen gegen den Serienmeister bleibt zu einem frühen Zeitpunkt der Saison festzuhalten: Es ist traurig, dass sich die Konkurrenz offenbar nicht anders zu helfen weiß als durch böse Treterei!
Noten für die Roten: Viel Mittelmaß und drei Musterschüler