FC Bayern: Tolisso, Rudy, Wagner, Bernat - die Verlierer der Heynckes Revolution

München - Trainer Jupp Heynckes will einfach nicht aufhören – mit dem Gewinnen. In 18 Pflichtspielen ist ihm das seit seiner Rückkehr zum FC Bayern schon 17 Mal gelungen. Geht es nach Karl-Heinz Rummenigge, soll am Samstag (15.30 Uhr, im AZ-Liveticker) gegen 1899 Hoffenheim Nummer 18 folgen. "Die Hoffenheimer haben es zuletzt sehr gut gemacht gegen uns", sagte der Vorstandsboss, "aber ich finde, es wird Zeit, die Dinge zurechtzurücken und zu zeigen, wer Deutscher Meister ist."
Mit jedem Erfolg werden die Bemühungen der Klubbosse, Heynckes über den Sommer hinaus halten zu wollen, größer. Uli Hoeneß’ "Charmeoffensive", wie deren Unterstützer Rummenigge das kürzlich nannte, läuft. Heynckes hat den Bayern-Profis schließlich wieder zu alter Stärke und Selbstvertrauen verholfen – Thomas Müller und James lassen grüßen. "Er kümmert sich um alle, fragt die Spieler auch nach dem Wohlbefinden", verriet Mats Hummels. Trotzdem gibt es aber auch Verlierer der Jupp-Revolution. Die AZ erklärt, welche.
Sebastian Rudy: Der Nationalspieler ist momentan komplett außen vor. Unter Heynckes ist Javi Martínez auf der Sechs gesetzt und Rudy allenfalls als dessen Back-up eingeplant. In der Rückrunde spielte der 27-Jährige noch gar nicht, saß in fünf der letzten sieben Pflichtspiele komplett auf der Bank. Unter Carlo Ancelottis Regie spielte er durchschnittlich 58,4 Minuten, nun sind es gerade mal noch 38.
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Rudys Highlight unter Heynckes: Das Rückspiel gegen Paris (3:1), in dem er durchspielen durfte. Trotzdem: Erhält Rudy weiter so wenig Spielzeit, wird es mit der WM-Teilnahme im Sommer schwierig.
Corentin Tolisso: Auch für den Rekordtransfer der Bayern (41,5 Millionen Euro) sind die Einsatzzeiten unter Heynckes zurückgegangen: Von zuvor im Schnitt 67,5 auf 41,7 Minuten. 2018 wurde er bislang lediglich für die Schlussminute in Leverkusen eingewechselt.
Während Ancelottis Wirken zu Saisonbeginn gehörte Tolisso zur Stammelf, unter Heynckes ist der Franzose in der Hierarchie wieder etwas nach unten gerutscht. Nur vier Mal ließ der ihn über 90 Minuten spielen. Mit zwei Toren beim 3:1 gegen PSG rief der 23-Jährige den Bayern sein riesiges Potenzial aber in Erinnerung.
"Er wird auf Sicht sehr wertvoll sein", ist sich Heynckes sicher. Aktuell vertraut er im zentralen Mittelfeld noch mehr auf James und Arturo Vidal. Der Chilene schließt einen Abschied im Sommer nicht aus – denn dann kommt auch noch Leon Goretzka.

Wechselte im Januar 2018 von 1899 Hoffenheim zum FC Bayern: Sandro Wagner. (Foto: firo/Augenklick)
Sandro Wagner: Das hatte sich der Nationalstürmer, der im Winter aus Hoffenheim kam, anders vorgestellt. Obwohl Robert Lewandowski in Leverkusen verletzt fehlte, durfte Wagner nur als Joker ran: Elf Minuten gegen Leverkusen, auch nur 13 gegen Bremen. Muss er Samstag beim Duell mit Hoffenheim wieder zuschauen? "Ach, ich habe ja so viele Ex-Vereine, da fällt das nicht ganz so schwer ins Gewicht", sagte Wagner der Sport Bild. Bitterer wäre es, die WM 2018 in Russland zu verpassen. Bundestrainer Joachim Löw habe ihm versichert, "dass es kein Problem ist, wenn ich mal zwei, drei Wochen nicht spiele", sagte Wagner. Seine WM-Chancen seien sogar "viel besser, da ich beim besten deutschen Verein spiele".
Juan Bernat: Nachdem ihn ein Syndesmosebandriss und muskuläre Probleme in der Hinrunde ausbremsten, ist der Spanier wieder fit. Gegen Bremen spielte er sogar von Beginn an – links hinten als Vertreter des erkrankten David Alaba. Sind alle Außenverteidiger in Form, wird es schwer für ihn. Joshua Kimmich ist rechts gesetzt. Und Bernat ist hinter Rafinha, dem ersten Nachrücker auf beiden Seiten, nur die Nummer vier.