FC Bayern – Thomas Tuchel hadert trotz Sieg gegen Hoffenheim: "War kein Schmankerl"
München - Der Start ins Jahr 2024 ist geglückt, dem Kaiser wurde zumindest vom Ergebnis her ein würdiger Abschied bereitet. 3:0 gewinnt der FC Bayern gegen die TSG aus Hoffenheim. Doch à la "mia san mia" war das noch nicht.
"Wir hatten so eine gute Trainingswoche gehabt. Auch vom Esprit und vom Drive, aber wir bekommen die Lust, die Freude, die Gier noch nicht konstant rüber in die Spiele. Deshalb war es kein Schmankerl", resümierte Trainer Thomas Tuchel (50) nach der Partie am "Sat.1"-Mikro.
Vor allem in der zweiten Hälfte brach der Rekordmeister zwischenzeitlich ein, ließ den Gästen viel Raum für den Ausgleich. "Ich hatte eigentlich das Gefühl, wir kamen in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel und spielen mehr Torchancen raus. Plötzlich haben wir zwei, drei Torchancen hergegeben, wo wir auch durchaus den Ausgleich kassieren können. Da hat uns Manu im Spiel gehalten. Das ist natürlich etwas, was wir überhaupt nicht wollen. Da haben wir mal kurz komplett die defensive Kontrolle verloren", erklärte der Bayern-Coach bei "DAZN".
"Jamal war unser bester Spieler": Tuchel mit Sonderlob für Musiala
Dass die wackeren Kraichgauer (Tabellenplatz 7) trotzdem mit drei Toren nach Hause geschickt wurden, hatten die Münchner neben Manuel Neuer (37), der gegen Hoffenheims Maximilian Beier (21) gleich mehrmals glänzend parierte, vor allem Youngster Jamal Musiala (20) zu verdanken. Der Nationalspieler erzielte mit seinem Zauberfüßchen seine Saisontore zehn und elf.
"Jamal war unser bester Spieler", musste auch sein Cheftrainer zugeben. "Er hatte als Einziger die Freiheit, die Lust und so eine Freude, da was anzustellen." Sein sonst so kongenialer Offensiv-Partner, Leroy Sané (28), bereitete zwar beide Musiala-Treffer vor, doch ganz zufrieden war Tuchel mit der Leistung seines Außenstürmers noch nicht: "Er ist extrem spielentscheidend. Trotzdem, er muss wieder körperlicher spielen."
FC Bayern: Dier ist wohl gegen Bremen einsatzbereit
Im selben Atemzug wurde der 50-Jährige nochmal konkret: "Wenn er das macht, dann kann er Gegner in der Liga und auch in Europa körperlich dominieren. Und wenn er das macht, kommt er auch über die Verausgabung und sein Spiel wird ruhiger. Aber da gibt es Luft nach oben." Um die letzten Prozent aus dem Außenstürmer herauszukitzeln, geht es für den Bayern-Tross nun für ein Kurztrainingslager nach Portugal.
"Wir werden das heutige Spiel für eine Videoanalyse hernehmen und alle Dinge, die unser Spiel ausmachen, trainieren. Wir haben eine bessere Witterung, können länger und taktisch detaillierter trainieren, weil nicht jeder sofort auskühlt", so Tuchel. Auf die Frage, ob im Trainingslager entspannt Golf gespielt werde, antwortete der Bayern-Coach mit einem Lachen, aber auch vielsagend: "Die werden geknechtet!"
In Portugal mit dabei sein wird auch Neuzugang Eric Dier (29). "Ich gehe davon aus, dass er nach dem Trainingslager spielbereit ist. Er ist total fit. Das haben wir beim Leistungstest gesehen", betonte Tuchel bei "DAZN". "Er ist eine wertvolle Ergänzung in der Innenverteidigung." Ob Tuchel auch noch eine Verstärkung für die Rechtsverteidigerposition bekommt, konnte der Trainer der Münchner noch nicht sagen.

Tuchel braucht wohl Geduld für zweiten Neuzugang
"Im Trainingslager glaube ich noch nicht, aber wir schauen noch, ob noch was geht", so Tuchel. Vor allem PSG-Verteidiger und Ex-Leipziger Nordi Mukiele (26) soll im Fokus des FC Bayern stehen. Ob die Verhandlungen mit Paris Saint-Germain aber Früchte tragen, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Bis zum 1. Februar hat das Transferfenster immerhin noch geöffnet.