Musiala- und Davies-Entdecker muss beim FC Bayern gehen: Ein Sturz über diese brisante Personalie?
München - Wirklich überraschend war es nicht mehr, was der FC Bayern am vergangenen Freitag bekanntgegeben hat: Die Zusammenarbeit mit dem Technischen Direktor Marco Neppe wird beendet. Nach zehn erfolgreichen Jahren habe man sich einvernehmlich für eine Trennung entschieden, teilte der Rekordmeister mit.
Neppe kam im Juli 2014 als Scout zu den Bayern, drei Jahre später wurde ihm die Abteilungsleitung übertragen. Von Dezember 2021 an trug er als Technischer Direktor Verantwortung. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Titel, unter anderem der Triple-Sieg 2020.
Ex-Boss Michael Reschke: Davies, Musiala und Tel waren Ideen von Marco Neppe
"Marco Neppe hat für Bayern München extrem werthaltig, professionell und effektiv gehandelt und gearbeitet", sagt Michael Reschke, Neppes Vorgänger, gegenüber "Ran" und hebt insbesondere dessen gutes Auge für Talente hervor: "Da muss sich keiner falsche Lorbeeren an das Revers heften. Diese Davies-, Musiala- und auch Tel-Verpflichtungen, um nur mal drei zu nennen, die einen wahnsinnigen Wertezuwachs für den Klub bedeutet haben, das sind klassische Neppe-Ideen."
Dennoch ist im Sommer Schluss für den 37-Jährigen beim FC Bayern. Zuletzt hat sich der Klub neu aufgestellt und mit Max Eberl und Christoph Freund eine neue sportliche Führung installiert. Hasan Salihamidzic, mit dem Neppe über Jahre hinweg extrem eng zusammengearbeitet hat, ist hingegen seit Ende vergangener Saison Geschichte.
Sorgte die Stanisic-Leihe für einen Bruch zwischen Marco Neppe und den FC-Bayern-Bossen?
Auch wenn der 37-Jährige von Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen mit lobenden Worten verabschiedet wurde, soll sein Verhältnis zu den Bossen nicht ganz unbelastet gewesen sein. Laut einem Bericht von Sky setzte sich Neppe im vergangenen Sommer für einen Verbleib von Josip Stanisic ein – die damalige Transfer-Kommission hörte aber nicht auf ihn und verlieh den Abwehrspieler nach Leverkusen, ohne einen Ersatz in der Hinterhand zu haben.
Eine Fehlentscheidung, wie sich längst herausgestellt hat: Stanisic wäre bei den Bayern, die in dieser Saison phasenweise mit enormen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatten, sicher auf Spielzeit gekommen. Stattdessen hat er sich mittlerweile bei Leverkusen zum Stammspieler gemausert, wird mit dem Werksklub so gut wie sicher Meister und ist auch noch in DFB-Pokal und Europa League vertreten.