FC Bayern: Spielergehälter, Playoffs, 50+1 - Oliver Kahn "gegen Denkverbote"

Bayern-Vorstand Oliver Kahn hat in einem großen Interview über finanzielle Konsequenzen der Pandemie gesprochen - und über mögliche Lösungsvorschläge.
von  AZ

München - Oliver Kahn will den finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Dauer mit einer Beschränkung von Transfersummen und Spielergehältern entgegenwirken. Der designierte Vorstandsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München erwartet zwar im Zusammenhang mit der Champions-League-Reform 2024 (die vor wenigen Tagen von mehreren Fan-Vereinigungen öffentlich kritisiert worden waren) wieder finanzielle Zugewinne, sagte er im Interview des Fachmagazins "kicker" (Montag). Das bringe aber keinen echten Fortschritt, wenn dadurch sofort wieder Transfersummen und Gehälter nach oben gingen. "Diese Spirale gilt es irgendwann zu durchbrechen", erklärte der 51-Jährige. Er befürwortet "softere Beschränkungen der Gehälter innerhalb von Financial Fairplay".

In dieser Saison würden sich die negativen Auswirkungen der Corona-Krise beim FC Bayern "noch in Grenzen" halten, sagte Kahn. Aber "in der kommenden Saison werden wir die Schleifspuren der Corona-Krise zu spüren bekommen". Trotz der Einnahmen aus der lukrativen Champions League lebe auch der deutsche Rekordmeister "nicht mehr in einem Fußball-Schlaraffenland, wo Milch und Honig unbegrenzt fließen".

Kahn gegen "Denkverbote" bei 50+1 und Bundesliga-Playoffs

Außerdem sprach sich Kahn gegen pauschale Ablehnung möglicher Änderungen der Bundesliga-Regularien aus. Bei einer möglichen Formatänderung, also beispielsweise Playoffs oder K.o.-Runden oder Änderungen bei der 50+1-Regel, solle es "keine Denkverbote geben."

Beim Thema Hansi Flick und einer möglichen Stelle als Bundestrainer sei Kahn hingegen völlig "entspannt". Das Arbeitspapier von Flick beim Rekordmeister datiert bis 2023. Es gebe also keinen Anlass, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. 

Der frühere Nationalkeeper Kahn gehört seit 2020 dem Vorstand der FC Bayern München AG an. Er soll Ende dieses Jahres Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzender werden.

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