FC Bayern: Sané am Scheideweg – im Weg stehen ihm ein Wirbelwind und er selbst
München/Salzburg - Man kann Leroy Sané nun wirklich nicht vorwerfen, dass er sich nicht reinhauen würde. Wie schon über weite Strecken der ersten Saisonhälfte legte der 28-Jährige auch im Testkick bei Red Bull Salzburg (6:0) eine enorme Einsatzbereitschaft an den Tag und eroberte in der Rückwärtsbewegung gleich mehrere Bälle. Nur in der Offensive, seinem Hauptaufgabengebiet, da geht weiter so gut wie gar nichts.
Trotz phasenweise drückender Überlegenheit der Bayern und einigen guten Abschlussmöglichkeiten konnte der Angreifer zum Münchner Schützenfest nichts Zählbares beitragen – weder in Form eines Treffers, noch in Form einer Vorlage.
Wie schon im vergangenen Jahr wirkt Sané vor dem gegnerischen Kasten zu verkopft, die Resignation steht ihm längst ins Gesicht geschrieben. Wo ist sie hin, die Leichtigkeit, die den Nationalspieler in guten Phasen zu einem der besten Flügelspieler der Welt werden lässt?
Hat Leroy Sané noch eine Zukunft beim FC Bayern München?
Aktuell befindet sich der 28-Jährige am Scheideweg seiner Karriere. Sein Vertrag an der Säbener Straße läuft im Sommer aus, für eine Verlängerung müsste er sich in der zweiten Saisonhälfte deutlich steigern.
Obwohl er dazu bereit sein soll, auf Teile seines Top-Gehalts zu verzichten (rund 20 Millionen Euro pro Jahr), genießt seine Personalie bei den Bossen keine hohe Priorität. Um eine Zukunft bei den Bayern zu haben, braucht es eine Leistungsexplosion – und zwar bald.
So verkrampft Sané agiert, so locker-flockig wirkt dagegen Michael Olise. Der Sommer-Neuzugang (kam für rund 50 Millionen Euro von Crystal Palace) zeigte sich im ersten Spiel des Jahres einmal mehr extrem trickreich und spielfreudig.
Während Sané schwächelt, dreht Olise einmal mehr auf
Gegen Salzburg luchste der Franzose erst Keeper Alexander Schlager den Ball vom Fuß, um anschließend locker zum 4:0 einzuschieben. Kurz nach der Pause ließ er nach Vorlage von Konrad Laimer im Strafraum RB-Verteidiger John Mellberg mit einer schnellen Körpertäuschung ins Leere laufen und erhöhte auf 5:0. Auch sonst zählte der Angreifer zu den gefährlichsten und auffälligsten Angreifern der Bayern.

Der 23-Jährige, der in der laufenden Saison mit je neun Treffern und Vorlagen in 23 Pflichtspielen auf sich aufmerksam gemacht hat, bleibt der große Hoffnungsträger auf den Bayern-Flügeln.
In der Hierarchie der offensiven Außenspieler hat sich Olise ganz nach oben gekämpft, neben Sané haben auch die verletzungsanfälligen Kingsley Coman und Serge Gnabry sowie der formschwache Mathys Tel derzeit klar das Nachsehen.
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